Der schweizer Tennisspieler Roger Federer.
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French Open

Federer denkt über Ausstieg nach

Roger Federer hat in seiner ersten Night Session bei den French Open viel Energie lassen müssen, ist in der Nacht auf Sonntag aber ins Achtelfinale aufgestiegen. Der Schweizer ließ nach dem 3:35-Stunden-Fight gegen Dominik Koepfer (GER) offen, ob er am Montag gegen Matteo Berrettini (ITA/9) antreten wird. Sein Comeback-Jahr ist ja ganz klar auf Wimbledon ausgerichtet.

Erstmals endete eine der heuer eingeführten Night Sessions in Paris nach Mitternacht, und das wegen der nächtlichen Ausgangssperre in Frankreich vor leeren Rängen. Federer machte nach dem 7:6 (7/5) 6:7 (3/7) 7:6 (7/4) 7:5 keine Versprechungen. „Ich muss das mit meinem Team anschauen, ob das Risiko vielleicht zu groß wäre“, sagte der 20-fache Major-Sieger, der am 8. August 40 Jahre alt wird.

Zu den aktuellen körperlichen Anstrengungen kommt, dass er zwischen Paris und dem Wimbledon-Vorbereitungsturnier in Halle nicht die übliche Woche Pause hat. Man müsse bedenken, was das Beste ist, wenn man auch Wimbledon mit in Betracht ziehe. Und schließlich sei es egal, ob Genf oder Paris: „Ich muss sehen, wie ich aufwache und wie es meinem Knie am nächsten Morgen geht.“

Der Schweizer Roger Federer und der Deutsche Dominik Koepfer.
APA/AFP/Martin Bureau
Nach dem harten Kampf gegen Koepfer lässt Federer den nächsten Schritt vorerst offen

„Es war sehr einzigartig“

Federer spielt sein erstes Major-Turnier seit den Australian Open 2020, nach denen er sich zwei Operationen am Knie unterziehen musste. Er hat vor Paris nur drei Matches gespielt. Der Sieg in so einem langen Match nach seiner langen Auszeit war daher „sehr wichtig“.

„Ich habe nicht erwartet, dass ich hier drei Matches gewinne, und auch die gute Performance gegen (Marin) Cilic zu bestätigen.“ Zudem seien die Umstände vor leerer Tribüne ganz anders gewesen. „Es stört mich wohl weniger, weil ich sehr fokussiert auch ins Training gehe. Als jüngerer Spieler habe ich das Training nicht gemocht und es drehte sich alles um Matches und Atmosphäre. Es war schwierig für mich. Das erste Mal ohne Fans in einer sehr langen Zeit, oder überhaupt in meiner Karriere. Es war sehr einzigartig auf viele Arten.“

Großer Unterschied bei Tag und Nacht

Ein Fünfsatzmatch nun auch in Paris erst um 21.00 Uhr Ortszeit zu beginnen, gehöre zum Business dazu. Aber „eine Sache ist klar: Tag und Nacht macht auf Sand einen riesigen Unterschied, das kann man gar nicht vergleichen. Auf Hartplatz sind die Bedingungen noch sehr ähnlich.“

Geht es für Federer in Paris doch weiter, dann trifft der Schweizer zum dritten Mal auf Berrettini. Die bisherigen zwei Duelle hat Federer jeweils 2019 im Wimbledon-Achtelfinale und bei den ATP-Finals in London ohne Satzverlust gewonnen. Auf Sand wird das Duell der Nummer acht Federer mit der Nummer neun Berrettini aber weit offener erwartet.