Womöglich falsch-positiver Test bei Spaniens Llorente

Diego Llorente ist nach seinem positiven Befund bei weiteren Überprüfungen negativ auf das Coronavirus getestet worden. Spaniens Verband teilte am Donnerstag mit, dass die am Tag zuvor durchgeführten Bestätigungs-PCR-Tests negativ ausgefallen seien. Eine weitere Gegenanalyse habe das nochmals bestätigt. Daher gebe es „schwerwiegende Anzeichen“, dass es sich bei dem Spieler von Leeds United bei dem positiven Befund vom Dienstag um ein falsch-positives Ergebnis handle.

Diego Llorente
Reuters/Juan Medina

Llorente hatte das EM-Quartier der Spanier in Las Rozas bei Madrid umgehend verlassen und sich in Quarantäne begeben müssen, nachdem am Sonntag Kapitän Sergio Busquets positiv getestet worden war. Am Donnerstag und Freitag soll sich Llorente nun weiteren PCR-Tests unterziehen. Sollte dabei das negative Resultat jeweils bestätigt werden, könnte der 27-Jährige nach Verbandsangaben am Freitagnachmittag an den Trainingseinheiten der Nationalmannschaft schon wieder teilnehmen.

Auftakt am Montag

Die Spanier bestreiten am kommenden Montag in Sevilla gegen Schweden ihren EM-Auftakt. Im Zuge der beiden positiven Coronavirus-Befunde hat Trainer Luis Enrique bereits einen Parallelkader mit 17 weiteren Spielern neben dem EM-Aufgebot zusammengestellt.

Busquets wolle er aber nicht ersetzen, sagte Enrique. Er werde warten, bis der Kapitän wieder einsatzbereit sei. „Er hat den Vorteil, dass er der erste Spieler war, der positiv getestet wurde, und es ist noch immer Zeit“, betonte der Coach. Der Barca-Routinier habe keine Symptome und sei in der Lage, sich mittels Hometraining fit zu halten, fügte er hinzu.

Debatte über Impfung vor Turnier

Die Spieler sollen nun auch Impfungen gegen das Coronavirus erhalten. Spaniens neuer Nationalteamkapitän Jordi Alba überlässt die Entscheidung anderen. „Wenn sie uns sagen, dass wir geimpft werden, werden wir geimpft“, sagte der Linksverteidiger vom FC Barcelona der Sportzeitung „As“.

Trainer Enrique sagte am Donnerstag, sich der Risiken einer Impfung so kurz vor dem EM-Auftakt bewusst zu sein. „Es würde mich stören, aufgrund einer Impfreaktion nicht mit einem Spieler planen zu können“, sagte er. Stand Donnerstagmittag lag nach Angaben von Enrique noch keine Bestätigung vor, dass sich seine Spieler impfen lassen dürfen.

Zuvor hatten Medien berichtet, dass die Mannschaft mit dem Vakzin von Pfizer und Biontech geimpft werden solle. Um das Thema kümmere sich Verbandschef Luis Rubiales nun schon seit Monaten, betonte Enrique. „Wenn eine Einigung erzielt wird – fantastisch. Wenn nicht – auch fantastisch.“