Mit Blick auf die weiteren Gegner England und Vizeweltmeister Kroatien darf sich nach dem Auftaktspiel der Gruppe D wohl nur der Sieger realistische Chancen auf den Aufstieg ausrechnen. „Wir sind längst bereit“, sagte Assistenzcoach John Carver am Samstag vor dem lang ersehnten Comeback.
Letztmals war Schottland vor 25 Jahren bei einer EM dabei, das bisher letzte große Turnier war die WM 1998 in Frankreich. „Wir sind hungrig, Legenden zu werden“, sagte Mittelfeldstar John McGinn von Aston Villa. Besonders herbeigesehnt wird das britische Aufeinandertreffen mit England am 18. Juni, in das die Schotten mit drei Punkten gehen wollen.
Gruppe D, erster Spieltag
Montag, 15.00 Uhr, live in ORF1
Schottland – Tschechien
Glasgow, Hampden Park, SR Siebert (GER)
Mögliche Aufstellungen:
Schottland: Marshall – Hendry, Hanley, Tierney – O’Donnell, McTominay, McGregor, McGinn, Robertson – Dykes, Adams
Tschechien: Vaclik – Coufal, Celustka, Kalas, Boril – Soucek, Barak – Masopust, Darida, Jankto – Schick
Erster Aufstieg als Ziel
Das würde ihnen die Chance eröffnen, im elften Versuch (bisher zwei EM-Endrunden, acht WM-Endrunden) erstmals auch aus der Gruppenphase aufzusteigen. Die mit 482 Länderspielen unerfahrenste Mannschaft der EM hat jedenfalls gute Erinnerungen an die Tschechen. Im Herbst des Vorjahres gewannen die Schotten mit 2:1 und 1:0 beide Duelle in der Nations League.
Tschechien kann ganz im Gegensatz zum Gegner viel Erfahrung in die Waagschale werfen. Seit der Trennung von der Slowakei (1993) hat das Land an jeder EM-Endrunde teilgenommen. 2004 schaffte man es sogar bis ins Halbfinale, 2012 ins Viertelfinale. Zuletzt war 2016 in Frankreich aber schon in der Vorrunde Schluss.
Tschechen machen sich Mut
Echte Stars sucht man im Kader der Tschechen, die sich als Gruppenzweiter hinter England für die Endrunde qualifizierten, vergeblich. Mit Tomas Soucek kann man sich im defensiven Mittelfeld aber auf einen vielseitigen Routinier stützen, der bei West Ham in der Premier League in der abgelaufenen Saison keine einzige Minute verpasste. Ein weiterer bekannter Name ist Bayer Leverkusens Stürmer Patrik Schick.
„Es wird definitiv ein schwieriges Match, aber wir haben genug Videomaterial von den Trainern gesehen“, sagte Stürmer Michael Krmencik. „Wenn wir hundert Prozent oder mehr geben, können wir jedem wehtun und ihn schlagen. Wenn wir es gegen die Schotten schaffen, dürfen wir auch von Großem träumen.“