Thiago Alcantara (ESP) beim Aufwärmen
Reuters/Jon Nazca
Fußball-EM

Spanien hat vierten Titel im Sinn

Trotz einer turbulenten Vorbereitung und des Ausfalls von gleich zwei Kapitänen startet Spanien am Montag (21.00 Uhr, live in ORF1) als großer Favorit der Gruppe E in die Fußballeuropameisterschaft. Der dreifache Europameister empfängt im Estadio La Cartuja von Sevilla Schweden. Die Mannschaft von Luis Enrique ist ohne Niederlage durch die Qualifikation marschiert und peilt den vierten EM-Titel nach 1964, 2008 und 2012 an.

Enrique hat sich mit einem Kader ohne Spieler von Real Madrid Kritik aus der Hauptstadt zugezogen. Als letzter Real-Star fiel Kapitän Sergio Ramos, der nicht rechtzeitig ganz fit wurde, aus dem Kader. Ersatzkapitän Sergio Busquets fehlt nach einem positiven Coronavirus-Test im ersten Spiel ebenso.

Da auch der mittlerweile wieder negative Diego Llorente positiv getestet worden war, war ein Ersatzkader mit 17 Spielern nominiert worden, die erst am Samstag wieder nach Hause geschickt worden sind. Aber: „Das alles hat uns als Mannschaft nur noch stärker machen lassen“, so Llorente.

Spaniens Teamchef Luis Enrique mit Spielern im Training
Reuters/Julio Munoz
Luis Enrique will mit seiner Mannschaft den Titel: „Wir haben die Chance, alles zu erreichen.“

„Haben die Chance, alles zu erreichen“

„Wenn etwas von diesem Ausmaß passiert, hat es einen Effekt“, so Enrique. „Die Bedingungen waren nicht ideal, sie sind aber keine Entschuldigung.“ Doch davon will sich die „Furia Roja“ nicht bremsen lassen. Nach der großen Ära mit den EM-Erfolgen 2008 und 2012 sowie dem WM-Titel 2010 ist bei der EM 2021 eine ganz neue Generation am Werk, der Enrique ähnliche Erfolge zutraut.

Gruppe E, erster Spieltag

Montag 21.00 Uhr, live in ORF1

Spanien – Schweden

Sevilla, La Cartuja, SR Slavko Vincic (SLO)

Spanien: Unai – Azpilicueta, Laporte, Pau Torres, Alba – M. Llorente, Rodri, Fabian Ruiz – Ferran Torres, G. Moreno, Morata

Schweden: Olsen – Lustig, Granqvist, Lindelöf, Bengtsson – S. Larsson, Ekdal, Forsberg, Olsson – Quaison, Berg

„Keine Zweifel, wir haben die Chance, alles zu erreichen“, sagte der Teamchef, der kurz vor Turnierbeginn Verstärkung erhielt. Der Nationenwechsel des Franzosen Aymeric Laporte ging rechtzeitig durch, er wird wohl mit Pau Torres das neue Innenverteidigerpaar bilden. „Der Spielplan wird wie immer sein: Den Ball bekommen und unser Ding durchziehen“, sagte der 51-Jährige am Sonntag voller Vorfreude.

Mittelfeldmann Thiago Alcantara ließ keinen Zweifel an den Zielen. „Wir sind gekommen, um zu gewinnen, 100 Prozent“, sagte der Liverpool-Legionär. Wer das Tor der „La Roja“ hüten wird, ist noch offen: David de Gea, Unai Simnn oder Robert Sanchez. Als Anwärter Nummer eins wird de Gea von Manchester United gehandelt, er absolvierte bereits 45 Länderspiele.

Schweden mit großen Hoffnungen

Schweden hegt nach zuletzt fünf Siegen in Folge große Hoffnungen, in der Gruppe mit den weiteren Gegnern Polen und Slowakei erstmals seit 2004 wieder den Aufstieg zu schaffen. Gegen Spanien taten sich die Schweden in der jüngeren Vergangenheit aber schwer.

Die Skandinavier kehrten von den letzten drei Spielen in Spanien ohne Tor und ohne Punkt heim, allerdings gelang Schweden zuletzt auch ein Achtungserfolg. In der EM-Qualifikation entging Spanien im Auswärtsspiel (1:1) erst durch ein Tor in der Nachspielzeit einer Niederlage.

Emil Forsberg (SWE)
APA/AFP/Jonathan Nackstrand
Spaniens Teamchef warnte ausdrücklich vor Schwedens Emil Forsberg

„Ich hoffe, dass wir das auch wieder erreichen. Wir sind natürlich keine Favoriten, aber ich hoffe, dass wir sie ärgern können“, sagte Emil Forsberg, einer der Führungsspieler nach dem EM-Aus von Zlatan Ibrahimovic. Der 39-jährige Superstar hatte sich zu einem Comeback entschieden, muss aber wegen einer Verletzung passen.

„Das war und ist ein sehr harter Schlag für uns. Wir müssen aber damit umgehen. Wir haben es ja auch ohne ihn schon sehr gut gemacht und werden genau das nun auch wieder versuchen“, so Leipzig-Legionär Forsberg.