Jakob Schubert
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Klettern

Innsbruck für Schubert Olympiagradmessser

Lokalmatador Jakob Schubert will diese Woche beim Weltcup in Innsbruck weiter Selbstvertrauen für die Olympischen Spiele tanken. Der 30-Jährige möchte nicht nur wie zuletzt als Dritter in den USA im Bouldern vorne mitmischen, sondern besonders in seiner Paradedisziplin Vorstieg glänzen.

Zuschauer sind in Innsbruck keine zugelassen, als erschwerend könnte sich das Hitzewetter mit möglichen Gewittern erweisen. Schubert ist nach vielen Trainingseinheiten mit anfänglichem Fokus auf Bouldern und zuletzt auf seine Hauptdisziplin sehr zuversichtlich. „Es hat alles perfekt hingehaut in der Vorbereitung. Ich hoffe, das geht bis Olympia so weiter“, sagte der mehrfache WM-Medaillengewinner im Gespräch mit der APA.

Sein Weg in Richtung der Sommerspielpremiere in Japan stimme jedenfalls, Innsbruck sei da ein willkommener Gradmesser. „Es ist ein Heimweltcup, da will man abliefern, egal ob Olympiageneralprobe oder nicht. Ich fühle mich im Bouldern und im Vorstieg wohl, und hoffe, dass es in beiden Disziplinen gut läuft.“ An Innsbruck hat er jedenfalls beste Erinnerungen, bei der WM 2018 holte er sich nicht nur Gold im Vorstieg, sondern auch im Olympiakombinationsformat aus allen drei Disziplinen.

Diesmal nimmt er ab Mittwoch eine Doppelbelastung auf sich, der ebenfalls diese Woche ausgetragene Speed-Europacup lässt sich für ihn aber nicht mehr in den engen Zeitplan quetschen. Im Training habe er sich aber schon auch auf die bei vielen unbeliebte Hochgeschwindigkeitsdisziplin konzentriert. Sein Hauptfokus gelte aber den beiden anderen, bekräftigte der Tiroler.

Pilz fehlt wegen Verletzung

Während Schubert von einem bisherigen Superjahr ohne Beschwerden und selbst kleine Wehwehchen berichtete, muss Jessica Pilz die Heimbewerbe auslassen. Die Kombinations-WM-Dritte von Innsbruck wird wegen ihrer Ende Mai erlittenen Fingerringbandverletzung wohl erst wieder in Tokio ins Wettkampfgeschehen eingreifen können. „Die Verletzung hat uns und natürlich besonders Jessica schon schwer getroffen. Sie geht aber sehr professionell mit der Situation um, Geduld ist jetzt das Wichtigste“, meinte der Sportdirektor des Kletterverbands Österreich (KVÖ), Heiko Wilhelm.

Jessica Pilz
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Jessica Pilz laboriert an einer Fingerringbandverletzung

Der Zeitpunkt der Verletzung sei natürlich alles andere als optimal, aber das Ziel sei es, in Tokio so gut wie möglich vorbereitet anzutreten. Die letzten Tage geben jedenfalls Hoffnung. „Das Gute ist, dass sie im Training langsam wieder viel mehr Fahrt aufnimmt“, so Wilhelm.

Neben Schubert hat Wilhelm in Innsbruck vor allem Nicolai Uznik im Bouldern für einen Spitzenplatz auf der Rechnung. Nach dem Heimweltcup geht es in Villars in der Schweiz weiter, wo Schubert vor Tokio noch im Vorstieg antreten wird. Auch einen Speed-Wettkampf hat er noch geplant. Die Vorstiegsweltcups in Chamonix und Briancon wird er zugunsten der gezielten Olympiavorbereitung aber aller Voraussicht nach beide auslassen.