Kroatiens Luka Modric mit erhobener Faust
Reuters/Andy Buchanan
Fußball-EM

Erster Sieg lässt Kroatien durchatmen

Nach dem 3:1-Erfolg am Dienstag gegen Schottland hat Kroatien nun Lust auf mehr. „Wenn wir so spielen, sind wir für jeden Gegner gefährlich“, sagte Kapitän Luka Modric und gab die Richtung vor. Mit einem Traumtor zur 2:1-Führung hatte der Real-Star im Hampden-Park von Glasgow dafür gesorgt, dass der Vizeweltmeister mit dem ersten Sieg doch das EM-Achtelfinale buchen konnte.

Gegen Schottland reichten ein paar starke Momente von Ex-Weltfußballer Modric und Ivan Perisic, der das 1:0 durch Ivica Vlasic (17.) per Kopf auflegte und das 3:1 (77.) per Kopf selbst schoss. Der 35-jährige Modric traf mit dem Außenrist zum wichtigen zweiten Treffer seines Teams. Damit ist er mit 35 Jahren und 286 Tagen sowohl der älteste als auch der jüngste kroatische Torschütze bei einer EM – und der einzige Spieler außer Cristiano Ronaldo, der bei der EM 2008 als damals 22-

Auf Modric war nach den ersten beiden EM-Spielen gegen England (0:1) und Tschechien (1:1) Kritik eingeprasselt. „Mein Tor bedeutet mir viel. Ich bin froh, dass ich helfen konnte, aber es ist wichtig, dass das ganze Team gut war und gewonnen hat“, sagte der Kapitän. Teamchef Zlatko Dalic setzte zu Lobeshymnen auf den Altstar an. „Er führt das ganze Team, er gibt niemals auf. Was auch immer ich über Luka sage, es wäre nicht genug der Ehre“, sagte der Coach. Dalic stand dem Vernehmen nach vor dem Rauswurf, hätte Kroatien das Achtelfinale verpasst.

„Sie waren bereiter als wir“

Für die tapfer kämpfenden Schotten, die nach dem Ausgleich durch das erste Länderspieltor von Callum McGregor (42.) noch einmal Hoffnung auf ihre Premiere in der K.-o.-Runde geschöpft hatten, war Modrics Treffer der Knackpunkt. Trainer Steve Clarke zeigte sich enttäuscht und machte die Routine der Kroaten für das Ergebnis verantwortlich. „Sie wussten, wie man ein entscheidendes Gruppenspiel bestreitet, sie waren bereiter als wir“, sagte er.

Die Schotten nehmen Erfahrung mit – ihr nächstes Ziel ist nun die Weltmeisterschaft in Katar 2022. In der Qualifikation treffen die Schotten auch auf Österreich. Nach drei Spielen halten die Briten bei fünf Punkten, die ÖFB-Auswahl nach einem Fehlstart nur bei vier. „Wir müssen sehen, was wir in Zukunft besser machen wollen, und sichergehen, dass wir nicht wieder 23 Jahre auf das nächste große Turnier warten“, sagte Clarke.