Max Verstappen
AP/Francois Mori
Formel 1

Red Bull auch in Spielberg Favorit

Vor dem Grand Prix der Steiermark am Sonntag (15.00 Uhr) drängt sich vor allem eine Frage auf: Kann Red Bull Racing auch beim ersten von zwei Heimspielen in Spielberg so auftrumpfen wie in den letzten Wochen? Während sich WM-Leader Max Verstappen zurückhaltend gibt, fürchtet Mercedes jedenfalls die neue Power des Honda-Motors.

Drei Rennen in Folge hat Red Bull zuletzt gewonnen – Verstappen siegte in Monaco und am vergangenen Sonntag in Le Castellet, dazwischen Teamkollege Sergio Perez in Baku. So eine Serie hatte der Rennstall seit 2013 nicht mehr hingelegt. Damals triumphierte Sebastian Vettel sogar in den letzten neun Rennen der Saison – das hatte zuvor nur Alberto Ascari in den 1950er Jahren erreicht. 2014 kam dann ein neues Motorreglement, das die Turbo-Hybrid-Antriebe einführte, womit die Dominanz des Mercedes-Werksteams begann.

2014 erfolgte auch das Comeback der Rennstrecke in Spielberg, die zuvor als Österreichring (bis 1987) bzw. als A1-Ring (1997 bis 2003) bekannt gewesen war. Und die Überlegenheit der Mercedes-„Silberpfeile“ zeigt sich auch daran, dass die Mannschaft um Teamchef Toto Wolff von den bisher acht Ausgaben auf dem Red Bull Ring sechs gewonnen hat. Im Juli des Vorjahres siegte zuerst der Finne Valtteri Bottas, eine Woche danach der spätere Weltmeister Lewis Hamilton.

Erstes Spielberg-Rennen steht bevor

Am Wochenende findet im steirischen Spielberg das erste von zwei Formel-1-Rennen in dieser Saison statt. Red Bull möchte beim Heimrennen auftrumpfen und sich gegen die Konkurrenz von Mercedes beweisen.

„Wie ein Heimrennen“ für Verstappen

Für die einzigen zwei Ausnahmen in der Mercedes-Erfolgsbilanz sorgte Verstappen, der – bejubelt von Tausenden niederländischen Fans – 2018 und 2019 den Sieg davontrug. „Klar ist es wie ein Heimrennen, und dass es zwei Rennen gibt, macht das Ganze noch besser“, sagte der 23-Jährige. „Es ist immer schön, hier zu fahren, und wir haben in der Vergangenheit gute Resultate auf dem Red Bull Ring einfahren können.“ Von einem Selbstläufer geht der WM-Führende allerdings nicht aus.

Max Verstappen
GEPA/Harald Steiner
Zweimal war Verstappen in der Steiermark schon erfolgreich

„Wir müssen das Auto wie zuletzt wieder optimal einstellen, die Bedingungen richtig einschätzen und darauf reagieren. Ich weiß auch nicht, wie das Wetter sein wird. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass es wieder eng wird“, betonte der Niederländer. Garantie gibt es auch für das Wetter – wie so oft zuletzt in Spielberg – natürlich keine. Von strahlendem Sonnenschein bis zu Regen im Qualifying sowie im Rennen ist alles möglich.

Honda sorgt für noch mehr Power

Für Mercedes-Boss Wolff ist Red Bull der leichte Favorit. Vor allem weil Honda mit der jüngst erstmals zum Einsatz gekommenen Ausbaustufe des Motors offenbar ein großer Wurf gelungen sei. „Die haben eindeutig einen großen Sprung gemacht. Größer, als wir das gemacht haben. Man sieht es jetzt auf den Geraden, da gibt es im Moment kein Vorbei“, erklärte der Wiener. Und der Vollgasanteil ist nur in Monza höher als in Spielberg.

Für Spannung ist vor dem Großen Preis der Steiermark jedenfalls gesorgt. Schafft Verstappen – in der WM zwölf Punkte vor Hamilton – hier einen weiteren Sieg, hätte er mit drei Spielberg-Erfolgen zu Rekordhalter Alain Prost aufgeschlossen. Das Gleiche gilt aber für Hamilton und Bottas, die den Vierfachweltmeister aus Frankreich ebenfalls ein- und eine Woche später sogar überholen können.

Volle Ränge beim zweiten Rennen

Spielberg II am 4. Juli (live in ORF1) soll dann der Startschuss für eine Rückkehr zu ähnlichen Zuständen wie vor der CoV-Zeit sein. Für das neunte Grand-Prix-Wochenende werden keine Zuschauerbeschränkungen mehr gelten. Die Ränge werden voll sein, der Paddock-Club der Formel 1 erstmals wieder in Betrieb.