Nur in England lebende Dänen dürfen ins Wembley-Stadion

Nach derzeitigem Stand können nur im Vereinigten Königreich lebende Dänen Karten für das EM-Halbfinale England gegen Dänemark im Wembley-Stadion erwerben. 5.000 Tickets sollen diese erhalten, teilte der dänische Verband DBU mit. Laut Medienberichten verhandelten dänische und britische Regierungsvertreter bis zuletzt erfolglos wegen einer Ausnahmeregelung. Dass sich die Situation bis zum Spiel am Mittwoch (21.00 Uhr, live in ORF1) noch wendet, ist wenig realistisch.

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sieht sich dennoch mit immer lauteren Forderungen konfrontiert, sich auf die Seite der Anhänger zu schlagen. Die rechtspopulistische Dänische Volkspartei forderte ebenso wie zwei Unterstützerparteien von Frederiksens sozialdemokratischer Minderheitsregierung, dass die Situation mit der britischen Regierung erneut besprochen werde.

Auch bei den Dänenspielen in Amsterdam und Baku habe man eine Lösung finden können, wurde Kristian Hegaard von der linksliberalen Partei Radikale Venstre vom dänischen Rundfunksender DR zitiert. „Da sind zwei Mannschaften auf dem Platz, und deshalb ist es auch angemessen, dass da Fans von zwei Mannschaften sind“, sagte er demzufolge. „Die Leute hier sind geimpft, getestet und bereit, da hinüber zu schwimmen“, schrieb die Boulevardzeitung „Ekstra Bladet“ am Montag.

In Großbritannien dominiert unter den Neuinfektionen mit dem Coronavirus die ansteckendere Delta-Variante. Dadurch angetrieben sind die entsprechenden Zahlen in den vergangenen Wochen kontinuierlich gestiegen. Bei den beiden Halbfinal-Spielen in der Wembley-Arena sollen jeweils über 60.000 Menschen im Stadion sein.