Streckenabschnitt am Albert Park Circuit
Reuters/Loren Elliott
Formel 1

GP von Australien fällt auch heuer aus

Das für 21. November geplante Formel-1-Rennen in Melbourne ist am Dienstag wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Damit findet der Grand Prix von Australien zum zweiten Mal in Folge nicht statt. Ebenfalls aus dem Rennkalender gefallen ist wie schon im Vorjahr der Motorrad-Grand-Prix auf Phillip Island.

Das Rennen in Melbourne war wegen der Pandemie zunächst von März auf November verschoben worden. „Wir bedauern, mitteilen zu müssen, dass der Grand Prix von Australien wegen Beschränkungen und logistischer Herausforderungen im Zusammenhang mit der anhaltenden Covid-19-Pandemie abgesagt wurde“, sagten die Veranstalter nun.

„Während es enttäuschend ist, dass wir in dieser Saison nicht in Australien fahren können, sind wir zuversichtlich, dass wir die geplanten 23 Rennen 2021 trotzdem durchführen können“, teilte die Formel 1 in einer Aussendung mit. Man habe „eine Reihe von Optionen“ als Ersatz für das Rennen in Melbourne. In „den kommenden Wochen“ solle eine Lösung präsentiert werden, hieß es.

„Wir verstehen die Gründe“

„Es ist eine riesige Enttäuschung für alle Fahrer, dass wir nicht nach Australien kommen können, aber wir verstehen die Gründe“, sagte McLaren-Pilot Daniel Ricciardo, dessen Heimrennen zum zweiten Mal nacheinander ins Wasser fällt. Im März 2020 war schon alles bereit für den Saisonauftakt, in der Anfangsphase der Pandemie wurde der Grand Prix im Albert Park aber kurzfristig abgesagt.

Daniel Ricciardo (McLaren)
AP/Francois Mori
Ricciardo fällt schon zum zweiten Mal um einen Auftritt vor seinen Landsleuten um

Das Rennen in Melbourne hat aus organisatorischer Sicht einen besonders langen Vorlauf, weil die Teams ihre Ausrüstung auf dem langen Seeweg auf den Kontinent verfrachten müssen. Neben der vielen logistischen Fragezeichen war zudem lange darüber debattiert worden, ob die Organisatoren mitten in der Pandemie den sicheren Ablauf einer solchen Großveranstaltung vor Zuschauern gewährleisten können.

Änderungen bei der Motorrad-WM

Auch der geplante Motorrad-Grand-Prix in Australien musste abgesagt werden. Das Rennen war vom 22. bis 24. Oktober auf Phillip Island vorgesehen und konnte bereits 2020 nicht stattfinden. Die Verantwortlichen der Motorrad-WM haben auf die Absage bereits mit Anpassungen im Kalender reagiert. So wird es nun ein zweites Rennwochenende in Portimao geben.

Am 7. November findet auf dem Rundkurs, auf dem Mitte April der Grand Prix von Portugal ausgetragen wurde, der Große Preis der Algarve statt. Als Konsequenz wird der Grand Prix von Malaysia in Sepang um eine Woche auf den 24. Oktober vorgezogen.

Weitere Probleme nicht ausgeschlossen

Die Formel 1 wünscht sich nach den schweren Monaten eine Rückkehr zur Normalität, wird dabei aber einmal mehr von der Realität ausgebremst. Während am vergangenen Wochenende in Österreich erstmals wieder mehr als 60.000 Fans alleine am Sonntag auf den Tribünen saßen und in knapp zwei Wochen bis zu 140.000 Zuschauer im englischen Silverstone erwartet werden, hat Rennsport – gerade mit Publikum – anderswo keine Priorität. Und weitere Probleme könnten folgen, denn bis zum Jahresende sind noch Stopps in Nord- und Südamerika sowie Asien vorgesehen.

Mit einem strengen Sicherheitskonzept versucht die Formel 1, sich bestmöglich vor Coronavirus-Ausbrüchen zu schützen. Ende Juni wurde veröffentlicht, dass von den in dieser Saison bis dahin durchgeführten 44.000 Tests nur 27 positiv gefallen waren. Das entspricht einer Quote nur 0,06 Prozent. Ein Großteil des Trosses ist bereits geimpft, und man sei optimistisch, dass bis zum Ende des Sommers jeder ein Impfangebot erhalten wird, hieß es. Trotzdem zieht die Formel 1 mit deutlich mehr als 1.000 Personen durch die Welt und ist derzeit weiter auf spezielle Ausnahmen bei der Einreise in verschiedene Länder angewiesen.

Wiedersehen für 2022 erhofft

In Australien zeigte man sich bei einer Pressekonferenz am Dienstag zuversichtlich, dass die Formel 1 im Frühjahr 2022 nach Melbourne zurückkehren werde. Aber: „Bevor wir nicht deutlich höhere Impfquoten erreichen, können wir nicht zur Normalität übergehen“, sagte Martin Pakula, Minister für Tourismus, Sport und Großevents im australischen Bundesstaat Victoria. Bis Montag waren nur 7,6 Prozent der rund 25 Millionen Australier vollständig geimpft. Es wird erwartet, dass einer Mehrheit erst im nächsten April geimpft sein wird.