Der 34-Jährige hat im Clubfußball mit dem FC Barcelona so ziemlich jeden Titel geholt, nur mit dem Nationalteam hat er noch nie ein großes Turnier gewonnen. Die Copa America im Nachbarland Brasilien dürfte für den derzeit vertragslosen Argentinier eine der letzten Chancen auf einen großen Triumph mit der Nationalmannschaft sein.
Dreimal (2007, 2015 und 2016) erreichte Messi mit der „Albiceleste“ das Copa-Finale, dreimal ging er mit den „Gauchos“ leer aus. 2014 wurde er Zweiter bei der WM – lediglich 2008 siegte er mit Argentinien bei den Olympischen Spielen. Auf einen Triumph bei Großturnieren wartet nicht nur Messi, sondern das ganze Land schon 28 Jahre. Sieben Jahre nach dem WM-Titel gewannen die Argentinier 1993 zuletzt die Copa.
Spannung vor Copa-America-Finale
Mit Spannung wird das Copa-America-Finale zwischen Brasilien und Argentinien in der Nacht auf Sonntag erwartet. Die „Selecao“ will den Titel verteidigen, für die Albiceleste geht es um den ersten Triumph seit 28 Jahren.
Messi kann Pele-Rekord einstellen
Messi könnte einen weiteren persönlichen Rekord einstellen: Trifft er im Finale mindestens einmal, zieht er mit der brasilianischen Legende Pele (77 Treffer) als erfolgreichster Torschütze Südamerikas gleich. Und das ausgerechnet im Traumfinale. „Ich will Argentinien“, sagte etwa Brasilien-Star Neymar, bevor das Duell feststand. „Im Endspiel wird der Sieger dann Brasilien sein.“ Dafür spricht, dass Brasilien die bisherigen fünf Austragungen der Copa America im eigenen Land allesamt gewinnen konnte.
Viermal sind Neymar und Messi mit ihren Nationalmannschaften bisher aufeinandergetroffen. Zweimal gewann Brasilien, zweimal Argentinien. Auch in der heurigen Copa-Gruppenphase präsentierten sich die beiden Teams ähnlich. Sowohl Brasilien als auch Argentinien wurden mit je drei Siegen und einem Unentschieden Gruppensieger. Auf dem Weg ins Finale eliminierte Brasilien dann Chile und Peru, Argentinien setzte sich gegen Ecuador und Kolumbien durch.
Argentinien könnte mit einem Finalsieg mit dann 15 Erfolgen mit Rekordsieger Uruguay gleichziehen, für Titelverteidiger Brasilien wäre es der zehnte Sieg bei der Südamerika-Kontinentalmeisterschaft. Etwas überraschend wird das Endspiel nun doch nicht vor leeren Rängen stattfinden. 6.500 Zuschauer dürfen dabei sein. Das entspricht zehn Prozent der möglichen Kapazität im Maracana-Stadion.
„Es wird Krieg auf dem Spielfeld sein“
„Brasilien mit Neymar wird sehr schwierig sein“, sagte Messi zuletzt. „Wir kennen sein Potenzial, wissen, was Ney individuell leistet.“ Auch die Brasilianer machen sich keine Illusionen darüber, wozu Messi auf dem Spielfeld fähig ist. „Er ist ein Biest, ein großartiger Spieler, der die Partie aus dem Gleichgewicht bringen kann“, sagte Verteidiger Marquinhos. „Wir haben großen Respekt vor ihm, aber jetzt lassen wir die Bewunderung beiseite. Es wird Krieg auf dem Spielfeld sein, und der Bessere wird gewinnen.“
Unklar ist weiter, wie es mit Messi und Barcelona weitergeht. Der Präsident der spanischen Liga, Javier Tebas, äußerte sich skeptisch über die Chancen eines neuen Vertrages. Hintergrund sind Regeln zum Financial Fair Play in Spanien, mit denen die Liga Obergrenzen der Gesamtsumme bei Gehaltszahlungen festlegt. Medien in Barcelona und Argentinien behaupten aber, Messi wolle bleiben. Um ihm auch künftig ein hohes Gehalt zahlen zu können, lässt Barca laut Medien einige Profis ablösefrei ziehen. Messis Vertrag war im Juni ausgelaufen.