ÖFB-Cup

Kapfenberg nach kurioser Partie weiter

Zweitligist Kapfenberger SV steht nach einem Wechselbad der Gefühle und Torspektakel in der zweiten Runde des Uniqa-ÖFB-Cups. Die Steirer gaben beim 5:3-Sieg auswärts gegen den Drittligisten First Vienna am Sonntag zunächst ein 2:0 aus der Hand, kassierten nach einem Ausschluss drei Gegentore in Folge und schafften nach gut 45-minütiger Unterzahl im Finish doch noch die Wende.

Die Vienna, die im Vorjahr erst im Viertelfinale an Sturm Graz gescheitert war und erst vor zwei Wochen den Aufstieg in die Regionalliga Ost fixiert hatte, verpasste auf der Hohen Warte die nächste Überraschung. Matthias Puschl (17., 37.) für Kapfenberg und Vienna-Stürmer Mario Konrad (46., 55.) trafen jeweils im Doppelpack.

Pechvogel des Tages war der erst 18-jährige Vienna-Goalie Fabio Jäger, der nach Rückpässen zweimal zum Opfer des Kapfenberger Pressings wurde (17./64.). Im Finish machten zwei Youngsters für die Steirer, die mit einem sehr jungen Team nach Wien angereist waren, alles klar. Der 17-jährige „Joker“ Luca Hassler stellte auf 4:3 (85.), der 16-jährige Stefan Kordic traf per Freistoßkracher zum Endstand (88.).

Luxbacher bringt Vienna mit 3:2 in Führung

Nur zwei Favoriten gestrauchelt

Nur zwei Teams aus den ersten zwei Ligen scheiterten am Auftaktwochenende. Altach rutschte mit einem 1:2 beim Regionalligisten Kalsdorf als einziger Bundesligist aus, Horn verabschiedete sich mit einem 0:1 in Schwaz. Noch drei Partien – darunter zwei witterungsbedingt verschobene Spiele – sind in der ersten Runde zu spielen. Die Auslosung für die zweite Runde (21. bis 23. September) findet erst danach statt.

Kordic trifft per Freistoß zum 5:3 (88. Minute)

Den Endstand fixierte der 16-jährige Kordic per Freistoß

Stimmen zum Spiel:

Abdulah Ibrakovic (Kapfenberg-Trainer): „Wir haben eine Halbzeit gut gespielt und ein super Ergebnis gehabt. Die Rote Karte hat dann aber für viel Unruhe und Unordnung gesorgt. Das macht den Fußball aber so interessant, acht Tore vor dieser Kulisse, das ist für den österreichischen Fußball sicher ein Gewinn.“

Alexander Zellhofer (Vienna-Trainer): „In der ersten Halbzeit hatten wir zu viel Respekt, hatten dann aber mit der Roten Karte das Momentum auf unserer Seite. Durch den Fehler beim 3:2 hat es dann einen Knacks gegeben. Man kann dem Fabio (Goalie Jäger, Anm.) keinen Vorwurf machen. Er ist kurzfristig eingesprungen, da zwei Torhüter bei uns ausgefallen sind. Er hat ein super Spiel gemacht, war sehr bemüht.“

Matthias Puschl (Doppeltorschütze Kapfenberg): „Respekt an die Vienna, sie haben sich super gehalten und das 0:2 aufgeholt. Aber auch Respekt an unsere jungen Buben, die sind 16, 17 Jahre alt. Jetzt sind wir froh, dass wir weitergekommen sind.“

Mario Konrad (Doppeltorschütze Vienna): „Wir haben uns nach der Pause das Cupmotto ‚Glaube, Wille, Mut‘ zu Herzen genommen, genauso sind wir aufgetreten. Wir hatten nichts zu verlieren, und es hat super funktioniert.“

Uniqa-ÖFB-Cup, erste Runde

Sonntag:

Vienna – Kapfenberg 3:5 (0:2)

Wien, Tore: Konrad (46., 55.), D. Luxbacher (62.) bzw. Puschl (17., 37.), Eloschwili (64.), Hassler (85.), Kordic (88.)