Der 26-jährige Grieche Antetokounmpo dominierte die Begegnung vor etwa 17.000 Zuschauern im Fiserv Forum und weiteren mindestens 50.000 rund um die Halle in der Metropole des US-Bundesstaats Wisconsin. Der Grieche kam 50 Jahre nach dem letzten Titel der Bucks auf 50 Punkte sowie 14 Rebounds und zwei Vorlagen. Für die Suns war Chris Paul mit 26 Zählern der erfolgreichste Werfer.
Der bereits zweimal zum wertvollsten Spieler der NBA-Hauptrunde gewählte Antetokounmpo bekam am Dienstag auch die Auszeichnung als MVP der Finalserie. Mit seiner Galavorstellung in Spiel sechs, dazu drei Partien mit mindestens 40 Zählern und zehn Rebounds in den Finals machte der Superstar die Wahl zu einer einseitigen Angelegenheit. Zumal er sich erst vor drei Wochen in den Finals der Eastern Conference noch am Knie verletzt hatte und kurzzeitig sogar ein vorzeitiges Saisonende fürchtete.
Bucks nach 50 Jahren zurück auf NBA-Thron
Der NBA-Meister heißt erstmals seit 1971 wieder Milwaukee Bucks. Das Team aus Wisconsin rund um Superstar Giannis Antetokounmpo gewann das sechste Finalspiel gegen die Phoenix Suns mit 105:98 und entschied mit dem vierten Sieg en suite die „Best of seven“-Serie mit 4:2 für sich.
Nach seiner herausragenden Leistung brüllte Antetokounmpo seine Freude über die Meisterschaft und die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler laut heraus. „Das bedeutet mir viel. Ich möchte Milwaukee danken dafür, dass sie an mich geglaubt haben, ebenso wie meinen Mitspielern. Ich bin froh, dass wir das geschafft haben“, sagte das als „Greek Freak“ bezeichnete Ausnahmeathlet nach der Zeremonie noch auf dem Spielfeld.
Milwaukee behält Nerven
Beide Teams hatten im sechsten Spiel der Finalserie einen nervösen Start. Die Bucks bekamen ihre Nerven zuerst in den Griff und zogen beim 15:7 erstmals auf acht Punkte davon. Bis zum Ende des ersten Viertels bauten die Gastgeber den Vorsprung auf 13 Punkte aus (29:16). Dann verloren sie aber die Kontrolle und trafen nur vier von 20 Würfen. Die Suns, die die ersten beiden Partien der Finalserie noch gewonnen hatten, drehten die Partie vor der Pause. Zur Halbzeit lagen die Gäste 47:42 in Führung.
Eine Vorentscheidung war das noch lange nicht. Beim 56:55 gingen die Bucks erstmals wieder in Führung, nach dem dritten Viertel stand es 77:77, und alles war offen. Antetokounmpo hatte mit seinen 37 Punkten zu diesem Zeitpunkt nur drei Zähler weniger als alle seine Mitspieler zusammen. Im letzten Viertel gingen die Bucks zuerst in Führung und ließen die Suns nicht mehr herankommen und bescherten Milwaukee die erste NBA-Titelparty seit der Ära von Kareem Abdul-Jabbar (vormals Lew Alcindor), der später auch mit den nun entthronten LA Lakers noch große Erfolge feierte.
Kein Happy End für Paul
Das Team aus Phoenix, Paul und Devin Booker waren vor der Pokalübergabe bereits enttäuscht in den Katakomben verschwunden. Statt der Krönung für eine bärenstarke Saison muss das Team aus Arizona weiter auf den ersten NBA-Titel seiner Geschichte warten. Der 24-jährige Booker, der nun bei den Olympischen Spielen in Tokio mit den Bucks-Profis Khris Middleton und Jrue Holiday für die US-Nationalmannschaft spielen wird, hat noch Zeit. Für den zwölf Jahre älteren Paul dagegen war das womöglich die einzige echte Chance auf den Titel.