Van Gaal folgt seinem ehemaligen Schützling Frank de Boer, mit dem er unter anderem 1995 mit Ajax Amsterdam die Champions League gewann, nach. Letztgenannter trat nach der Europameisterschaft zurück. Bei der EM hatten die Niederländer zwar ungeschlagen ihre Gruppe – u. a. mit einem 2:0 über Österreich – gewonnen, waren aber im Achtelfinale gegen Tschechien sang- und klanglos mit 0:2 ausgeschieden. De Boer stand aufgrund seiner Abkehr vom gewohnten 4-3-3-System von Beginn an in der Kritik.
Van Gaal soll das „Oranje“-Schiff wieder auf Kurs bringen. Der 69-jährige ehemalige Trainer von Barcelona, Manchester United und Bayern München unterschrieb vorerst einen Vertrag bis zur WM-Endrunde im kommenden Jahr in Katar. Der niederländische Verband KNVB setzte auch mit Blick auf die anstehenden Spiele auf Erfahrung und kam auch wegen der „außergewöhnlichen Qualitäten“ schnell auf van Gaal, wie er mitteilte. „Mit seiner Erfahrung und seinen Leistungen auf dem allerhöchsten Niveau ist er nach unserer Ansicht der Trainer für uns“, hieß es.
Van Gaal zurück in Schlüsselposition
Die Qualifikation für die Endrunde, die ab Ende November 2022 über die Bühne gehen wird, ist auch das große Ziel van Gaals. „Der niederländische Fußball lag mir schon immer am Herzen, und die Nationalmannschaft zu trainieren ist meiner Meinung nach eine Schlüsselposition, um unseren Fußball voranzubringen“, erklärte der neue Teamchef. Die Niederlande belegen in der WM-Quali derzeit nach drei Spielen in der Qualifikationsgruppe G den zweiten Platz mit sechs Punkten hinter der Türkei, die sieben Punkte hat.
Wobei, ganz neu ist der Posten für den 69-Jährigen nicht. Von 2000 bis 2002 war van Gaal erstmals als Bondscoach tätig, musste aber nach der verpassten Qualifikation für die WM 2002 seinen Hut nehmen. Seine zweite Amtszeit von 2012 bis 2014 war von mehr Erfolg gekrönt. Bei der WM 2014 in Brasilien landeten die Niederlande, die im Halbfinale Argentinien erst im Elfmeterschießen unterlegen waren, auf dem dritten Platz.