Lionel Messi mit dem PSG-Trikot.
AP/Francois Mori
Fußball

Europas Thron ist Messis großes Ziel

Lionel Messi hat bei seiner Vorstellung als neuer Spieler von Paris Saint-Germain am Mittwoch klargestellt, dass der Gewinn der Königsklasse das große Ziel ist. „Deshalb bin ich hier. Mein Traum ist es, ein weiteres Mal die Champions League zu gewinnen. Und ich denke, das ist der ideale Platz dafür“, sagte der 34-Jährige im Parc des Princes – außerhalb des Stadions wohnten der Präsentation Hunderte Fans bei und huldigten ihrem neuen Star.

Offen ist, wann der Superstar erstmals für PSG spielen wird. „Ich weiß es nicht. Ich komme aus den Ferien, war einen Monat nicht auf dem Platz“, sagte der Argentinier, der nach dem Gewinn der Copa America mit der Nationalmannschaft erst einmal Urlaub in Florida und auf Ibiza gemacht hatte. Er brauche sicher eine Vorbereitung, bevor er wieder spielen könne, so Messi. „Ich hoffe, es wird so früh wie möglich sein.“

PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi sprach neben dem neuen Superstar im Starensemble des französischen Hauptstadtclubs von einem „wunderbaren und historischen Tag für den Verein und die Fußballwelt“. Messi mache den Fußball magisch, und er sei ein Gewinner, sagte der 47-Jährige stolz und erfreut über den Coup. „Aber auch für die anderen Clubs, die Liga und die Stadt Paris.“

Messis Wechsel zu PSG fixiert

Nach 21 Jahren beim FC Barcelona unterzeichnete Superstar Lionel Messi einen Zweijahresvertrag bei Paris Saint-Germain. Das hoch dotierte Arbeitspapier enthält zudem eine Option auf eine weitere Saison in der französischen Hauptstadt.

„Ich hoffe, das wird ein großes Jahr“

Messi hat einen Vertrag bis 2023 unterschrieben. Danach gibt es eine Option auf ein weiteres Jahr. Zumindest 35 Mio. Euro soll er fix im Jahr verdienen, sportlich hat er viel vor. „Ich hoffe, das wird ein großes Jahr“, sagte Messi, dessen neuer Club trotz großer finanzieller Bemühungen noch nie die Königsklasse gewonnen hat. 2020 verlor man das Finale gegen Bayern (0:1), 2021 kam das Aus im Semifinale.

Paris Saint-Germain Präsident Nasser Al-Khelaifi zusammen mit Lionel Messi bei einer Pressekonferenz.
AP/Francois Mori
PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi mit seinem jüngsten Transfercoup: Superstar Lionel Messi

Begleitet wurde Messi wie schon bei seiner Abschiedspressekonferenz am Sonntag in Barcelona von seiner Ehefrau und den drei Söhnen, die bereits das neue Trikot ihres berühmten Papas mit der Nummer 30 trugen. Schon während des Termins feierten Anhänger ihren neuen Star. Messi begab sich danach auch ins Freie, um den Fans zuzuwinken.

„Wahnsinn seit meiner Ankunft“

Bereits am Dienstag hatte die „Messimania“ Paris erreicht. Mehrere hundert Fans hatten den Superstar auf dem kleinen Flughafen Le Bourget empfangen, ehe PSG am Abend nach erfolgreichem Medizincheck den Transfer offiziell machte. Fast schon ehrfürchtig ließ sich Messi nun feiern. „Ich danke den Parisern, es ist Wahnsinn seit meiner Ankunft. Das ist das i-Tüpfelchen“, betonte Messi. Nach den Tränen bei der Verabschiedung von Barca folgte nun wieder Freude. „Seit meiner Ankunft hier empfinde ich großes Glück“, meinte Messi.

Vor dem Shop des Pariser Clubs in der City reihten sich die Fans ebenso geduldig wie voller Vorfreude in einer langen Schlange ein, um noch ein Trikot des neuen Superstars zu kaufen. Im Onlineshop von PSG war zunächst nur noch die Originalversion für Frauen erhältlich.

Tragen wird Messi die Nummer, die er einst bei seinem Debüt beim FC Barcelona hatte: die 30. Die 10 von Neymar wollte er seinem einstigen und auch jetzigen kongenialen brasilianischen Sturmpartner lassen.

Wiedervereint mit Neymar

Mit einer Pariser Superstartruppe können nur alle möglichen Titel das Ziel und der Anspruch sein. Erleichtert wurde Messi die Entscheidung für PSG neben einem sicherlich sehr gut dotierten Vertrag, der ihm angeblich auch das Recht zusichert, sich von den argentinischen Nationalmannschaftsärzten behandeln zu lassen und nach Barcelona zu fliegen, wann er will, durch diejenigen, die er schon gut kennt vom PSG-Kader. Neymar (ehemals auch FC Barcelona), Angel di Maria (Nationalmannschaft) oder auch Trainer Mauricio Pochettino.

„Das hat eine Rolle gespielt, ja“, sagte Messi. Mit Neymar und Kylian Mbappe könnte er nun den neuen Traumsturm des Weltfußballs bilden. Wenn Mbappe bleibt. Al-Khelaifi sagte dazu: „Er ist Spieler von Paris. Er will gewinnen. Er hat öffentlich gesagt, dass er eine leistungsstarke Mannschaft haben will. Er hat sie. Wir können nicht mehr machen.“

Lionel Messi und Neymar.
APA/AFP/Nelson Almeida
Bei der Copa America zuletzt Gegner, nun beim Club wiedervereint: die Superstars Messi und Neymar

Messi ist das Meisterstück der Clubbesitzer aus Katar. 35 Titel während seiner Zeit – mit den Jugendjahren insgesamt 21 Jahre – beim FC Barcelona sprechen für sich. „Ich erinnere mich noch an den ersten Tag vor zehn Jahren. Die Leute haben gefragt, was wir vorhaben“, sagte Al-Khelaifi. Neymar kam im Sommer 2017 für die Rekordablöse von 222 Millionen Euro, ein Jahr später Mbappe für 145 Millionen – Messi kommt ablösefrei und befördert den Club in noch höhere Sphären.

Messi ist Barcelona für immer dankbar

21 Jahre spielte Messi für Barcelona, für die Katalanen erzielte er in 778 Spielen 672 Tore. Nach seiner Rückkehr in der vergangenen Woche waren die Verhandlungen gescheitert. Am Dienstagabend gab PSG die Verpflichtung bekannt. Er sei dem FC Barcelona und seinen Fans für immer dankbar, betonte Messi erneut. „Sie wissen, dass ich es mag zu gewinnen, dass ich ein Sieger bin. Das will ich weiter verfolgen.“

Seine Ära in Barcelona endete aus finanziellen Gründen. Der mit fast 490 Millionen Euro verschuldete Club hatte sich – wohl auch durch dessen üppiges Gehalt – in eine ausweglose Situation gebracht. „Wenn wir Leo verpflichten, dann, weil wir es können“, sagte PSG-Präsident Al-Khelaifi, „sonst hätten wir es nicht gemacht.“ Man kenne die Regeln des Financial Fair Play und halte sie auch ein.