Einige davon waren am Donnerstag bei der traditionellen ÖPC-Pressekonferenz, mit der sich das Team in Richtung Spiele verabschiedete. Für Radsportlerin Yvonne Marzinke sind es die ersten. „Die Vorfreude ist riesengroß. Es ist das sportliche Großereignis und der Lebenstraum, den man als Sportler erreichen kann“, sagte die gebürtige Münchnerin. „Ich habe riesengroßen Respekt. In Tokio sind die Besten der Welt am Start.“
Rollstuhl-Tennisspieler Nico Langmann hat trotz seiner 24 Jahre schon Paralympics-Erfahrung. „Es gibt nichts Vergleichbares“, sagte der Wiener, der im Vorjahr einen Tag nach seiner Qualifikation die Nachricht von der Verschiebung der Spiele um ein Jahr erfuhr. „Aber Vorfreude ist die beste Freude“, meinte der von Wolfgang Thiem gecoachte Langmann. Erfreulich: Österreich kann in Tokio gleich zwei Doppel stellen.
Paralympics-Athleten freuen sich auf Bewerbe
Die diesjährigen Paralympics starten am 24. August. Das heimische Team umfasst 24 Athleten, die in acht Disziplinen antreten. Die Vorfreude bei ihnen ist groß.
Radsportler zahlreich vertreten
Insgesamt stellt Österreich in Tokio Aktive in der Leichtathletik, im Kanu, Radsport, Reiten, Schwimmen, Tischtennis, Triathlon und Rollstuhltennis. Das größte Team ist jenes im Radsport, wo sechs Athletinnen und Athleten am Start sein werden.
ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat ist überzeugt, dass das Team die um ein Jahr verlängerte Vorbereitungszeit trotz erschwerter Coronavirus-Umstände gut genutzt hat. „Es hat Flexibilität gefordert, aber auch die Spannung erhöht. Und es hat die Vorfreude keineswegs geschmälert“, ist Rauch-Kallat überzeugt. „Alle sind froh, dass die Spiele nun stattfinden. Wir haben ein gut vorbereitetes Team.“

Hohe Erwartungen
Nach den neun Medaillen von Rio habe man natürlich auch diesmal Erwartungen. „Je mehr, desto besser. Wir freuen uns über jede einzelne Medaille, aber auch über jede gute Platzierung. Auch der Viertbeste der Welt ist nicht ohne“, sagte Rauch-Kallat. Jeder Platz unter den ersten zehn sei hervorragend. „Es sind sowieso schon alle Sieger, die hinfahren. Denn sie sind die Allerbesten der Welt.“ Wichtig sei, so Rauch-Kallat, „dass es keine Unfälle, Verletzten und Krankheiten gibt. Also auch niemand Covid bekommt.“
In Japan bzw. speziell Tokio spitzt sich die Situation derzeit aber extrem zu. Erst am Donnerstag forderten Regierungsexperten angesichts der anhaltend nach oben schießenden Zahlen verschärfte Maßnahmen. Die Paralympics bauen offenbar darauf, dass man wie bei den Spielen der Sportler ohne Beeinträchtigung die Situation dank penibelster Einhaltung der Maßnahmenpakete im Griff hat.
„Sind alle sehr zuversichtlich“
ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber gab sich nach einem morgendlichen Briefing mit dem Paralympics-Organisationskomitee in Tokio jedenfalls zuversichtlich. „Olympia hat gezeigt, dass sichere Spiele möglich sind. Alles ist ruhig, alles ist gut“, betonte Huber. Sie habe die Situation beobachtet und sich umgehört. „Wir sind alle sehr zuversichtlich, es geht in eine erfreuliche Richtung.“
Absagegerüchte habe es auch vor den Sommerspielen gegeben, so Huber. „Auch da waren es nur Gerüchte und sind es diesmal auch wieder. Die Spiele finden auf geplante Art und Weise statt.“ Missionsleiterin Julia Wenninger verwies auf das Sicherheitspaket. Tägliche Tests, Maskenpflicht, Zwei-Meter-Abstand seien obligat. Zudem sollen sich Aktive und Betreuer möglichst in den Wohneinheiten aufhalten.
Auch bei den Paralympics läuft vieles wegen der Pandemie virtuell, so auch das Austria-Haus. Von dort werden täglich ab 19.00 Uhr MESZ live Vorberichte, Analysen sowie das Abschneiden der Aktiven gestreamt. Ein zweites Studio gibt es in Österreich. Auch der ORF überträgt und zeigt zunächst am 18. und 19. August um jeweils 19.00 Uhr Porträts der ÖPC-Sportler.