Admira-Trainer Andreas Herzog
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Herzog versucht sich gegen Liga-„König“

Red Bull Salzburg ist mit der gewohnten Dominanz in die neue Saison unter Neo-Coach Matthias Jaissle gestartet. Bevor gegen Bröndby am Dienstag im Play-off der Champions-League-Quali das nächste große Ziel angegangen wird, wartet auf die „Roten Bullen“ noch die Reise in die Südstadt. Die Admira will dem Serienmeister am Samstag (17.00 Uhr) Paroli bieten. Für Andreas Herzog ist das Duell mit dem Liga-„König“ eine Herausforderung. Zeitgleich gastieren Ried in Hartberg und die WSG Tirol in Wolfsberg.

Die BSFZ-Arena war zuletzt kein guter Boden für Salzburg. Zwar unterlagen die „Bullen“ in den vergangenen zwölf Duellen (sieben Siege, vier Remis) mit der Admira nur einmal, der letzte Auswärtsantritt endete Anfang Dezember 2020 aber völlig überraschend mit einem 0:1. Schon davor spielten die Salzburger in der BSFZ-Arena in der Liga 1:1 und 2:2. Das 6:2 vom April 2018 ist schon mehr als drei Jahre her.

Nur auf die Statistik zu bauen wird für Herzogs Elf aber zu wenig sein. Er sprach von einer „schönen Herausforderung“ gegen Österreichs beste Mannschaft. „Auch wenn es schwer wird, gehen wir das Duell mit Salzburg so wie jedes Spiel an. Wir wollen uns gut präsentieren“, betonte Herzog. Er muss weiter auf Verteidiger Nico Datkovic (muskuläre Probleme) verzichten. Ansonsten sind alle Spieler fit.

Admiral Bundesliga, vierte Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Admira – Red Bull Salzburg

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, SR Lechner

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Leitner – Aiwu, Vorsager, Bauer – Zwierschitz, Kerschbaum, Babuscu, Malicsek, Lukacevic – Starkl, Mustapha

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer – Camara – Sucic, Aaronson, Seiwald – Adeyemi, Sesko

Einer, der im Vorjahr gegen den Favoriten bereits jubeln durfte, ist Roman Kerschbaum. „Über die Saison gesehen ist Red Bull von keinem Team zu schlagen. In einem Spiel ist aber immer etwas möglich“, meinte der Mittelfeldspieler. Die nach drei Runden bei vier Punkten haltenden Admiraner haben wenig zu verlieren.

Suche nach passendem Gegenrezept

Für Salzburg ist die Ausgangslage eine alltägliche. Schon die Austria versuchte es in der vergangenen Woche mit einer defensiven Herangehensweise. Das ging auf, bis Karim Adeyemi doch noch traf. Jaissle will die Admira deshalb „nicht auf die leichte Schulter nehmen“. Der 33-Jährige hat bisher alles richtig gemacht. Sein Team überzeugt mit Offensivdrang, Adeyemi hat sich als Torjäger hervorgetan. Der deutsche Nachwuchs-Teamspieler hat in den bisherigen drei Runden immer getroffen und hält aktuell bereits bei fünf Saisontoren.

Mit Blick auf das Play-off-Hinspiel gegen Bröndby am Dienstag in Wals-Siezenheim wurde wieder das Thema Rotation aufgegriffen. Jaissle will das mit Bedacht angehen. „Wesentlich für uns ist, dass wir unseren guten Rhythmus nicht verlieren“, meinte er. „Wir sind in der guten Position, dass wir aktuell einen sehr breiten Kader zur Verfügung und wenige verletzte Spieler haben.“

WAC und WSG Tirol noch sieglos

Für WSG Tirol und den WAC geht es im direkten Duell um den ersten Saisonsieg. Die Kärntner zieren mit einem Punkt aus drei Spielen das Tabellenende. Wattens belegt Rang neun und ist bei drei Unentschieden noch unbesiegt. WAC-Coach Robin Dutt zeigte sich nach der 0:3-Niederlage bei Rapid gelassen: „Es ist eine lange Saison, da werden wir nicht unruhig. Natürlich ist ein gewisser Druck da, du willst das Spiel ja zu Hause gewinnen.“ Vor allem die vielen Gegentore und die derzeit herrschende Stürmerflaute bei den Kärntnern machen Sorgen.

Admiral Bundesliga, vierte Runde

Beginn 17.00 Uhr:

WAC – WSG Tirol

Wolfsberg, Lavanttal Arena, SR Ciochirca

WAC: Kuttin – Dedic, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Leitgeb, Taferner – Röcher, Liendl, Wernitznig – Baribo

WSG: Ozegovic – Koch, Behounek, Awoudja, Klassen – Rogelj, Blume, Petsos, Sabitzer – Anselm, Vrioni

Die Lücke, die der Abgang von Dejan Joveljic im Angriff hinterlassen hat, konnte bisher noch nicht geschlossen werden. „Die Chancenverwertung muss natürlich besser werden“, fordert Dutt, der Offensivneuzugang Tai Baribo aber lobt. „Ich bin mit ihm sehr zufrieden. Er muss erst die Abläufe lernen und das Timing. Aber dass er sich so hochkarätige Chancen wie gegen Rapid erspielt, das spricht schon mal für ihn.“

Gegen die Tiroler hofft Dutt auf mehr Effizienz seines Teams, warnt aber vor der Konterstärke der WSG bei Umschaltaktionen – zumal Wattens mit Giacomo Vrioni wieder einen echten Knipser hat. Zugleich streut der 56-Jährige WSG-Coach Thomas Silberberger Rosen. „Ich finde, dass er einen super Job macht. Man muss ja schauen, wo welche finanziellen Möglichkeiten sind.“

WAC-Coach Silberberger warnt

Silberberger warnt derweil davor, den WAC auf die leichte Schulter zu nehmen: „Ich erwarte keinen angeschlagenen Gegner, vielmehr einen, der eingespielt ist“, sagte er und verwies darauf, dass Dutt im Wesentlichen auf das Team aus dem Vorjahr setzt. „Also jeder, der uns jetzt in der Favoritenrolle sieht, hat keine Ahnung vom Fußball“, so Silberberger.

Der 48-Jährige erwartet „ein Spiel mit offenem Visier auf beiden Seiten“. Das hatte in der vergangenen Saison zu torreichen Duellen geführt, in den vier Partien klingelte es insgesamt 19-mal. Zwei Siege – bei einer Niederlage und einem Unentschieden – trug die WSG davon. Daran will man anknüpfen – die Tiroler warten schon fünf Monate lang auf einen Auswärtserfolg. Den bisher letzten gab es am 14. März beim 5:3-Triumph in Wolfsberg.

Admiral Bundesliga, vierte Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Hartberg – Ried

Hartberg, Profertil Arena, SR Pfister

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Sallinger – Stec, Sonnleitner, Luckeneder, Kofler – Kainz, Heil – Schmerböck, Horvath, Niemann – Tadic

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Reiner, Plavotic, Lercher – Stosic, Ziegl, Offenbacher – Bajic, S. Nutz – Chabbi

Hartberg will zurück in die Spur

Hartberg empfängt Ried und will sich dabei auch für das 3:4 zuletzt in Hartberg rehabilitieren. Die Niederlage habe laut Neotrainer Kurt Russ Spuren hinterlassen. „Wir haben zu einfache Fehler gemacht. Ich habe geglaubt, dass wir weiter sind. Leider ist das nicht so“, sagte Russ. „Wenn ich mir die Gegentore anschaue – das ist zu einfach. Wir haben das schon am Sonntag analysiert, ich wollte das so schnell wie möglich aus den Köpfen bringen“, so Russ.

Die Passfehler hätten sein Team „umgebracht. Wir haben im Spiel nach vorne Fehler gemacht, wo man sagt, das kann nicht sein“, so Russ, der mit Ried ein Team empfängt, das genau auf diese wartet. „Sie spielen das perfekt, da muss man aufpassen. Sie haben nicht viele Möglichkeiten, aber das machen sie sehr gut. Für die Gegner ist das ganz, ganz schwierig“, warnte Russ. Seine Überlegung: „Vielleicht starten wir auch ein bisschen defensiver rein.“

Rieder sind vorerst „voll im Soll“

Eine Art Pattstellung könnte die Folge sein. Denn dass die weiter recht fleißig punktenden Rieder ausgerechnet in der Fremde von ihrem pragmatischen Defensivfußball abrücken, ist nicht zu erwarten. Mit einem 2:1 gegen die Admira merzten die Innviertler zuletzt die 1:7-Scharte gegen Salzburg aus. „Wenn man in zwei Heimspielen zweimal gewinnt, im Cup souverän weiterkommt und das Match gegen Salzburg außer Acht lässt, dann kann man eigentlich nicht besser in die Saison starten. Wir sind damit voll im Soll“, sagte Trainer Andreas Heraf.

Auch ihm sei bewusst, dass bis auf das Salzburg-Spiel alle Partien „auf des Messers Schneide“ waren. „Wir freuen uns natürlich, dass wir diese Punkte gemacht haben. Ich bin deshalb auch sehr stolz auf meine Mannschaft“, sagte Heraf. Er betonte: „Wir wissen aber, dass jedes Match auf Biegen und Brechen schwierig wird.“