Trainer Christian Ilzer mit Spielern
GEPA/Harald Steiner
Bundesliga

Sturm beim LASK auf drei Punkte aus

Nach zwei Unentschieden hat sich der Wind für den LASK im Eiltempo gedreht. Vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Sturm Graz am Sonntag (17.00 Uhr) vernahmen die Linzer mit der Einstellung des Ligaverfahrens wegen angeblicher Transferverstöße und dem 6:1-Kantersieg gegen Novi Sad in der Conference-League-Quali nur gute Nachrichten. Aber auch Sturm reist mit breiter Brust an und ist auf drei Punkte aus. In den weiteren Spielen gastieren Rapid in Altach und Klagenfurt bei Namensvetter Austria.

Erinnert an den Vorjahreskantersieg gegen Dunajska Streda, machte LASK-Trainer Dominik Thalhammer den lockeren Europacup-Aufstieg ins Play-off am Donnerstag als möglichen Wegweiser aus. „Diesem Spiel haben wir damals einen starken Herbst folgen lassen – es wäre toll, wenn uns das auch dieses Jahr gelingt und wir schon am Sonntag in der Liga gegen Sturm wieder anschreiben könnten.“

Damals legten die Linzer einen 3:1-Heimsieg gegen den WAC nach, ehe gegen Rapid (0:3) ein Dämpfer folgte. Thalhammer erwartete gegen Sturm ein „unglaublich intensives, kampfbetontes Spiel von beiden Seiten. Wir werden die kurze Zeit bis zum Spiel gut zum Regenerieren nutzen und sind dann bereit für einen harten Fight in der Raiffeisen Arena.“ Ihr Comeback könnten die seit Wochenbeginn wieder im Mannschaftstraining stehenden Marko Raguz und Andres Andrade lancieren.

Admiral Bundesliga, vierte Runde

Beginn 17.00 Uhr:

LASK – Sturm Graz

Pasching, Raiffeisen Arena, SR Grobelnik

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Letard, Wiesinger, Filipovic – Flecker, Grgic, Michorl, Renner – Karamoko, A. Schmidt, Balic

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Gorenc-Stankovic – Hierländer, Ljubic, Kiteishvili – Yeboah, Jantscher

Ilzer vorsichtig zuversichtlich

Die Statistik spricht für die Athletiker, die gegen Sturm seit vier Heimspielen ungeschlagen (zwei Siege, zwei Remis) sind. Allerdings hat der LASK saisonübergreifend nur zwei volle Erfolge in den jüngsten elf Runden eingefahren. Sturm hat in diesem Zeitraum sechsmal gewonnen. Und will den entwicklungstechnischen Rückstand auf den LASK zu Beginn des zweiten Jahres unter Christian Ilzer reduziert haben.

„Wir sind im Vergleich zur Vorsaison dem LASK ein bisschen näher gekommen“, bekundete Ilzer. Der Sturm-Trainer verfolgte „die überzeugende Leistung“ der Oberösterreicher gegen Novi Sad in Klagenfurt.

Dabei sei der LASK seinem Ruf als absolute Spitzenmannschaft in Österreich gerecht geworden. „Wir werden einen absoluten Toptag in einem Spitzenspiel brauchen“, vermutete Ilzer. „Wenn wir auf Augenhöhe sein wollen, werden wir alle unsere Stärken abrufen müssen.“

Austria gegen Austria

Im Duell der Namensvetter will die Wiener Austria den ersten Saisonsieg holen und damit im vierten Versuch das schaffen, was der Klagenfurter Austria in der Vorwoche gegen Hartberg schon gelungen ist. Manfred Schmid sieht seine Wiener „Veilchen“ unter Ergebnisdruck, betonte aber gleichzeitig: „Wir werden ruhig bleiben und nicht die Nerven verlieren.“

Der Neustart der Wiener Austria ist mit einem Punkt aus den ersten drei Ligarunden und dem frühen Europacup-Out misslungen. In Wien-Favoriten ist man einsichtig. Die Kritik, insbesondere nach dem Europacup-Aus, sei gerechtfertigt, sagte Schmid. „Die nehmen wir auch an. Ich weiß natürlich, dass mehr erwartet wird.“ Aber in der Bundesliga habe er eine andere Mannschaft gesehen. „Eine, die Leistung bringt.“

Admiral Bundesliga, vierte Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Austria – Austria Klagenfurt

Wien, Generali Arena, SR Hameter

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Teigl, Mühl, Schoissengeyr, Suttner – Martel, Demaku – Pichler, Fitz, Fischer – Djuricin

Klagenfurt: Menzel – Hütter, Mahrer, Saravanja, Moreira – Gemicibasi, Cvetko – Timossi Andersson, Greil, Rieder – Pink

Schmid sieht das Glas unverändert halbvoll. Seine Mannschaft reagiere schon besser auf gewisse Spielsituationen und veränderte Systeme des Gegners. „Ich glaube, dass wir in der Flexibilität schon einen großen Schritt weitergekommen sind.“ Gleichzeitig sei die Ausrichtung mit Ausnahme vom Salzburg-Spiel (0:1) eine offensive gewesen. „Wir haben Ballbesitz und kommen zu Torchancen, das stimmt mich zuversichtlich.“

Duell alter Bekannter

Das erste Pflichtspielduell der Wiener mit der Klagenfurter Austria seit 33 Jahren steht auch im Zeichen alter Bekannter. Schmid und Klagenfurts Trainer Peter Pacult spielten in der Saison 1995/96 gemeinsam für die Wiener Austria. Die beiden schätzen einander. Teile des Spielers Pacult fänden sich im Klagenfurter Spiel wieder, sagte Schmid: „Wenn ich mir das Umschaltspiel anschaue, dann ist das schon der Peter.“

Vor diesem warnte Schmid auch explizit. Der Spagat zwischen mutiger Offensive und stabiler Abwehr sei gefragt. „Wir dürfen uns nicht rauslocken lassen. Im Umschaltspiel haben sie wirklich Qualität.“ Er machte drei „wirklich starke Auftritte“ des Aufsteigers aus. „Vier Punkte sagt auch einiges.“

Pacult baut auf „Kollektiv“

Pacult kennt vor der Rückkehr in die Heimat keine Sentimentalität. „Dafür bin ich zu lange im Geschäft. Aber es ist natürlich angenehm, wieder zurück in der Bundesliga zu sein.“ Für ihn ist „Austria Wien noch immer Austria Wien und einer jener großen Clubs, die von der Tradition leben. Mit dem Manni Schmid hat man einen geholt, der den Verein in- und auswendig kennt und weiß, was von der Austria gefordert wird.“

Mit dem spektakulären 4:3 gegen Hartberg schafften die Kärntner zuletzt den ersten Sieg. Pacult rief nach dem „schönen Glücksgefühl“ wieder zur Besinnung auf. „Es war wichtig, dass wir einmal voll gepunktet haben, aber nichtsdestotrotz müssen wir weiter hart für jeden Punkt arbeiten.“ Favorit in Wien-Favoriten sei eine andere Austria.

Die ersten Spiele in der höheren Liga waren auch eine Lektion. „Man hat gemerkt, dass in der Bundesliga alles einen Tick anders ist – Tempo, Zweikampfverhalten, cleverere Gegenspieler. Das ist ein Prozess, den wir noch ein bisschen begleiten werden müssen und aus dem wir noch zu lernen haben.“ Gleichzeitig baut Pacult auf ein „funktionierendes Kollektiv“, für das er sich aber noch Neuzugänge wünscht. „Mit dem derzeitigen Kader werden wir nicht auskommen.“

Admiral Bundesliga, vierte Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Altach – Rapid

Altach, Cashpoint-Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Casali – Thurnwald, Dabani, Zwischenbrugger, Schreiner – Reiter, Strauss, Haudum, Nussbaumer – Nuhiu, Krizman

Rapid: Strebinger – Schick, Greiml, Hofmann, Ullmann – Grahovac, Schuster – Arase, Fountas, Grüll – Kara

„Kraftanstrengung“ für Rapid

Rapid will gegen Ex-Coach Damir Canadi und Altach den Ligafehlstart endgültig vergessen machen. Der zweite Saisonsieg im vierten Auftritt ist klares Ziel der Gäste aus Wien. Das 3:0 zuletzt gegen den WAC war ganz nach Geschmack Dietmar Kühbauers, der in in Altach weiter auf den gesperrten Robert Ljubicic verzichten muss.

Kühbauer: „Es ist sehr viel Kraftanstrengung, weil wir im Moment oft mit derselben Mannschaft spielen.“ Schon am Donnerstag geht es für seine Elf daheim gegen Sorja Luhansk im Play-off-Hinspiel um die Europa-League-Teilnahme weiter. Vor dem Rückspiel gegen den ukrainischen Club eine Woche später in Saporischschja gastiert noch Ried in Wien-Hütteldorf.

Canadi will Vorteile nützen

Canadi wusste um den Pluspunkt für Altach. „Ich denke, dass das Programm ein Vorteil für uns sein kann. Sie haben eine junge Mannschaft, die gut regeneriert, trotzdem kann es uns gegen Ende des Spiels in die Karten spielen“, sagte der Wiener mit Wahlheimat Vorarlberg am Freitag. Man müsse diesen Vorteil aber auch zu nutzen wissen. Altach ist gegen Rapid seit vier Spielen bei drei Niederlagen sieglos.

Canadi warnte insbesondere vor Taxiarchis Fountas, der den WAC mit drei Toren im Alleingang erlegte. „Als Mannschaft kannst du so einen Spieler aber auch stoppen.“ Mit Rechtsverteidiger Manuel Thurnwald gab sich auch ein anderer Ex-Rapidler zuversichtlich. „Gerade im Offensivbereich haben wir sicher Potenzial. Wir haben dort sehr viel Qualität, die wir bislang noch nicht konstant auf den Platz bringen.“

Bei Altach meldete sich diese Woche Boris Prokopic fit, der Mittelfeldmann soll vorerst bei den Altach Juniors Matchpraxis sammeln. Nosa Edokpolor kehrt in den Profikader zurück. Darüber hinaus hofft Canadi auf neue Kräfte: „Wir halten die Augen offen und werden versuchen, die Mannschaft bis zum 31. August noch zu verstärken.“