Geldscheine
ORF.at/Christian Öser
Europacup

UEFA verteilt Prämien mit Abschlag

Mit den Play-offs in den Europacup-Bewerben geht es für die Vereine – darunter auch vier Clubs aus Österreich – um einen Platz unter dem erhofften Geldregen. Denn schon mit dem Erreichen einer Gruppenphase lässt der Europäische Fußballverband (UEFA) Millionen springen. Allerdings müssen sich die Clubs auf Abzüge einstellen. Denn am Ende der Europacup-Reise behält sich die UEFA erstmals einen Coronavirus-Abschlag ein.

Da die UEFA-Bewerbe aufgrund der Coronavirus-Pandemie in der Vorsaison ein Minus von 416,5 Mio. Euro machten, wird der europäische Dachverband genau diesen Betrag in den kommenden fünf Jahren einbehalten. Beginnend mit 2021/22 sollen jeweils am Saisonende 83,3 Mio. Euro von den auszuschüttenden Geldern weggerechnet werden.

Wobei der Abzug bei jedem Club im Verhältnis zu dessen Umsatz und dem jeweiligen Bewerb steht. Einfaches Beispiel: Bei einem Starter der neuen UEFA Europa Conference League (ECL) wird der CoV-Abschlag bei der finalen Auszahlung im Juni 2022 geringer ausfallen als bei einem Team, das in der Champions League engagiert war.

Wenig Unterschiede zwischen EL und ECL

Die Unterschiede zwischen den ausgelobten Beträgen in der Europa League und der erstmals ausgetragenen Conference League sind dabei gering. In der Europa League (EL) beläuft sich das Startgeld auf 3,63 Mio. Euro, dazu kommen 630.000 Euro pro Sieg und 210.000 Euro für ein Remis. Der Gruppensieg würde mit 1,1 Mio. Euro belohnt, der zweite Platz mit 550.000 Euro. In der Conference League ist das Startgeld mit 2,94 Mio. bemessen, pro Sieg gibt es 500.000 Euro Lohn und pro Unentschieden 166.000 Euro. Alle Gruppensieger erhalten zusätzliche 650.000 Euro, die Zweitplatzierten bekommen 325.000 Euro.

Vizemeister Rapid Wien und Sturm Graz wollen in die Europa League, wo am Donnerstag die Hinspiele des Play-offs anstehen. Bleiben Rapid gegen Sorja Luhansk aus der Ukraine (Donnerstag, 21.00 Uhr, live in ORF1) bzw. Sturm gegen den slowenischen NS Mura (Donnerstag, 20.00 Uhr) auf der Strecke, würden sie in der Conference League spielen. In die Gruppenphase des dritten europäisdchen Bewerbes möchte auch der LASK einziehen, der sein Play-off-Hinspiel ebenfalls am Donnerstag (19.00 Uhr, live in ORF1) gegen den schottischen Cupsieger St. Johnstone bestreitet.

Lukas Grgic (LASK) und Kelvin Yeboah (Sturm)
GEPA/Christian Moser
Der LASK (M.) und Sturm, hier am vergangenen Sonntag im direkten Duell, hoffen auf eine finanzielle Spritze

CL-Gruppenphase zahlt sich aus

Am meisten Geld gibt es in der Champions League abzuholen. Der FC Salzburg muss dazu die dänische Hürde Bröndby IF überstehen, will man zum dritten Mal in Folge am Millionenkuchen mitnaschen. Alleine das Startgeld in der Königsklasse der UEFA beträgt 15,64 Mio. Euro, ein Ausscheiden im Play-off würde immerhin noch 5 Mio. Euro an Kompensation einbringen. Dazu kämen bei jedem Sieg in der Champions League 2,8 Mio. Euro, für jedes Unentschieden 930.000 Euro.

Beim Überstehen der Gruppenphase würden noch einmal 9,6 Mio. Euro fällig, in den drei weiteren Runden ab dem Achtelfinale gäbe es noch höhere Beträge. Der Champions-League-Sieg allerdings ist den UEFA-Verantwortlichen „nur“ 4,5 Mio. Euro zusätzlich wert. Der Europa-League-Sieger erhält mit vier Mio. Euro fast gleich viel. An den Gewinner des Conference-League-Bewerbs schüttet der Kontinentalverband zwei Mio. Euro aus.

Hinzu kommt in allen drei Bewerben für jeden Verein noch ein Anteil, der abhängig von individuellem Clubkoeffizienten ist, und obendrein ein Marktanteil, der nach einem komplexen Schlüssel berechnet wird. Auch hierbei gilt, dass die UEFA in der Champions League großzügiger ist und die Anteile in der Conference League am geringsten ausfallen. Sämtliche Zahlen sind vorläufig nur als Anhaltspunkte zu verstehen, da Variablen wie TV-Verträge teilweise noch offen sind.