Europa League

Rapid schafft souverän Aufstieg

Der SK Rapid hat am Donnerstag den Aufstieg in die Gruppenphase der UEFA Europa League geschafft. Die Hütteldorfer gewannen in Saporischschja gegen Sorja Luhansk mit 3:2 (2:1) und stiegen mit dem Gesamtscore von 6:2 letztlich souverän auf.

Die Wiener legten in der Ukraine einen Traumstart hin und führten bereits nach einer Viertelstunde mit 2:0. Zunächst vollendete Marco Grüll einen Tempovorstoß sehenswert ins kurze Eck zur Führung (10.). Danach verwertete Leo Greiml nach einem Corner ins Eck (15.).

Olexandr Gladkyi brachte die Gastgeber vor der Pause heran (40.), doch Taxiarchis Fountas (68.) stellte den alten Abstand her. Im Finish wurde es noch einmal hektisch, Shahab Zahedi verwertete aber nur einen von zwei gegebenen Elfmetern (86.), den zweiten hielt Paul Gartler. Die Wiener sind zum neunten Mal in der Gruppenphase dabei, die Auslosung steigt am Freitag um 12.00 Uhr (live in ORF Sport +)

Greiml macht das 2:0 (15. Minute)

Nach einem Eckball ist Leo Greiml zur Stelle und schießt zum 2:0 ein.

Die erste Partie findet am 16. September statt, schon mit dem Erreichen einer europäischen Gruppenphase hat Rapid ein großes Saisonziel erreicht. Nachdem man in der Qualifikation zur Champions League an Sparta Prag gescheitert war, belohnte man sich mit einem Platz im zweitwichtigsten Europacup-Bewerb. Dort wartet ein Startgeld von 3,63 Millionen Euro, für jeden Sieg kommen 630.000 Euro, für jedes Remis 210.000 Euro dazu. Luhansk muss sich mit einem Startplatz in der „drittklassigen“ Conference League zufriedengeben.

Rapid gelingt Traumstart

Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer nahm gegenüber dem aufgrund vieler vergebener Luhansk-Großchancen schmeichelhaften 3:0 im Hinspiel in Wien eine Änderung vor. Für den an der Schulter angeschlagenen Richard Strebinger rückte Paul Gartler zum ersten Mal in dieser Saison ins Tor. Der Schwung von den jüngsten beiden 3:0-Triumphen – am Sonntag in der Liga zu Hause gegen Ried – konnte in die Ukraine mitgenommen werden. Der Start hätte besser nicht verlaufen können.

Fountas spielte nach Greiml-Pass ideal in den Lauf für Grüll, der aufs Tor zulief und Goalie Mykyta Schewtschenko mit einem Schuss ins kurze Eck aus sechs Metern keine Chance ließ. Luhansk testete fast im Gegenzug mit einem Buletsa-Weitschuss erstmals Gartler (12.). Effizienter blieben aber die Wiener, die auch die zweite Chance verwerteten. Eine Grüll-Ecke wurde von Maximilian Hofmann glücklich in Richtung Greiml abgelenkt, der aus zehn Metern einschoss.

Fountas stellt alten Abstand wieder her

Wieder war Luhansk gleich nach einem Gegentor brandgefährlich, doch Gladkyj zielte aus vier Metern über das Tor (18.). Sonst kontrollierten die Rapidler gut das Geschehen und hätten auch noch deutlicher in Führung gehen können. Schewtschenko konnte sich bei einem Fountas-Schuss und einem Ljubicic-Abschluss aufs kurze Eck (jeweils 27.) aber auszeichnen.

In der Abwehr standen die Wiener mit einer Ausnahme sicher. Nach einem Buletsa-Freistoß konnte Gladkyj im Strafraum ziemlich unbedrängt einköpfeln. Wirklich nachlegen konnten die Ukrainer nach dem Seitenwechsel vorerst nicht, die einzige Topchance fand über weite Strecken Dmytro Chomtschenowskyj vor, der aus bester Position drüberschoss (53.). Rapid setzte auf Konter und spielte einen davon perfekt aus. Ercan Kara legte uneigennützig quer auf Fountas, der keine Mühe hatte aus kurzer Distanz zu vollenden.

Fountas stellt auf 3:1 (68. Minute)

Ercan Kara legt uneigennützig auf Taxiarchis Fountas quer. Der Grieche hat leichtes Spiel und schiebt trocken zum 3:1 ein.

Hektische Schlussphase

In der Schlussphase wurde es noch einmal turbulent. Nach einem Zweikampf von Filip Stojkovic mit Zahedi im Strafraum pfiff Schiedsrichter Istvan Kovacs einen fragwürdigen Elfmeter, den der Iraner selbst verwertete. Nicht einmal zwei Minuten später durfte sich dieser nach einem Schuster-Handspiel wieder vom Punkt versuchen, fand diesmal aber seinen Meister in Gartler. Der hielt damit den Rapid-Sieg fest, der auch für die UEFA-Fünfjahreswertung wichtig ist.

Gartler pariert zweiten Zahedi-Elfer (89. Minute)

Nach einem Handspiel von Kevin Wimmer gibt es erneut Elfmeter für Luhansk. Wieder tritt Zahedi an, wieder visiert er die gleiche Ecke an – diesmal ist Paul Gartler aber zur Stelle und hält die Führung fest.

Rapid setzte sich damit zum zweiten Mal – nach 1996 gegen Dynamo Kiew (Champions League) – in einem K.-o.-Duell gegen einen ukrainischen Vertreter im Europacup durch. Dadurch bleiben die Wiener gemeinsamer Rekordteilnehmer in der Europa League. Zum neunten Mal sind heuer auch Lazio Rom und PSV Eindhoven dabei.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Das war eine Topleistung von uns. Wir haben vom Start weg das durchgezogen, was wir uns vorgenommen haben, und hatten mit der schnellen 2:0-Führung auch einen guten Spielverlauf. Bei diesem Gesamtscore stellt sich nicht die Frage, wer die bessere Mannschaft war.“

Leo Greiml (Rapid-Torschütze): „Die ganze Phase, die wir von der ersten Runde an durchgemacht haben, war sehr intensiv. Ich bin glücklich, dass wir uns für die Gruppenphase im Europacup qualifiziert haben. Wir haben gewusst, dass Luhansk eine richtig gute Mannschaft hat, das haben sie auch gezeigt in den zwei Spielen. Wir haben in Wien 3:0 gewonnen und sind hier richtig gut gestartet und mit 2:0 in Führung gegangen. Dann war es eigentlich schon klar, dass wir weiterkommen. Für mich als 20-jähriger Bursch gibt es nichts Geileres, als in der Europa League zu spielen, außer natürlich in der Champions League, und die wird auch noch kommen.“

Marco Grüll (Rapid-Torschütze): „Die Freude ist groß, dass wir es geschafft haben. Gesamt gesehen war es im Finish schon entschieden, aber wir wollten die Partie unbedingt gewinnen, das haben wir mit ein bisschen Glück am Schluss geschafft. Über weite Strecken haben wir souverän agiert. Bei meinem Tor war der Winkel nicht sonderlich super, ich habe aber gesehen, dass der Tormann ein bisschen im langen Eck steht, deshalb habe ich den Ball mit dem Spitz ins kurze Eck geschossen. International zu spielen ist eine sehr geile Erfahrung.“

UEFA Europa League, Play-off, Rückspiel

Donnerstag:

Luhansk – Rapid 2:3 (1:2)

Saporischschja, Slawutytsch-Arena, SR Istvan Kovacs/ROU

Torfolge:
0:1 Grüll (10.)
0:2 Greiml (15.)
1:2 Gladkyj (40.)
1:3 Fountas (68.)
2:3 Zahedi (87./Elfmeter)

Luhansk: Schewtschenko (48./Matsapura) – Chomtschenowskyj, Wernydub, Cvek, Juninho (83./Faworow) – Gromow, Nasaryna, Buletsa (64./Kabajew), Kotschergin – Gladkyj (83./Cristian), Sayyadmanesh (63./Zahedi)

Rapid: Gartler – Stojkovic, Greiml, Hofmann (67./Wimmer), Ullmann – Grahovac (67./Schuster), R. Ljubicic (66./Petrovic) – Arase (30./Schick), Fountas, Grüll – Kara (76./Knasmüllner)

Gelbe Karten: Sayyadmanesh, Kotschergin, Wernydub, Kabajew bzw. Arase, Grahovac, Stojkovic

Die Besten: Chomtschenowskyj, Gladkyj bzw. Greiml, Grüll, R. Ljubicic

Anm.: Gartler hielt einen Elfmeter von Zahedi (89.)

Hinspiel: 0:3 – Rapid mit Gesamtscore von 6:2 in der Gruppenphase der Europa League (Auslosung Freitag, 12.00 Uhr, in Istanbul, 1. Spieltermin: 16. September), Luhansk in der Gruppenphase der Conference League