Brasilien startet ohne England-Profis in Vorbereitung

Nach der Weigerung der Premier-League-Clubs, Spieler in Länder auf der roten Coronavirus-Liste der britischen Regierung abzustellen, hat Brasilien die Vorbereitung auf die anstehenden Spiele in der WM-Qualifikation in Südamerika ohne die Profis von der Insel begonnen. Das geht aus einer Mitteilung des Brasilianischen Fußballverbandes (CBF) am Montag hervor.

Demzufolge waren vor dem Trainingsauftakt der „Selecao“ im Trainingszentrum des SC Corinthians 21 Spieler in Sao Paulo angekommen – unter ihnen die Spanien-Profis Casemiro, Eder Militao und Vinicius Jr. von Real Madrid sowie der Ex-Herthaner Matheus Cunha (Atletico Madrid).

Infantino rief zu Solidarität auf

Die spanische Liga war im Streit mit dem Internationalen Fußballverband (FIFA) sogar vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) gezogen, der französische Ligaverband kritisierte den Weltverband ebenfalls. FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte Ligen und Vereine dazu aufgerufen, sich solidarisch zu verhalten und ihre Nationalspieler für die Länderspiele abzustellen.

Brasilien trifft in der Südamerikaqualifikation in Santiago de Chile am 2. September auf Chile, in Sao Paulo am 5. September auf Argentinien und in Recife am 9. September auf Peru. Der Klassiker gegen Argentinien war wegen der Coronavirus-Pandemie im März verschoben worden.

Uruguay streicht Cavani-Nominierung

Die neun brasilianischen Spieler, die von der Entscheidung der Premier League betroffen sind, etwa Liverpool-Spieler Roberto Firmino, erwähnte die CBF nicht. Der Uruguayische Fußballverband (AUF) etwa hatte am Sonntag mitgeteilt, die Nominierung von Edinson Cavani (Manchester United) zu streichen.

Dagegen zählte Argentinien für das erste Training in Venezuela nach einem Bericht der argentinischen Nachrichtenagentur Telam schon 27 Spieler, unter ihnen die England-Profis Emiliano Martínez und Emiliano Buendia. Ihr Club Aston Villa hatte angekündigt, dass sie nur die ersten beiden statt der drei anstehenden WM-Qualifikationsspiele bestreiten. Die Superstars Lionel Messi und Neymar (Paris Saint-Germain) wurden jeweils für Dienstag bei ihren Nationalmannschaften erwartet.