Tennisspieler Alexander Zverev
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US Open

Zverev gibt sich zum Auftakt keine Blöße

Olympiasieger Alexander Zverev ist mit einem souveränen Erstrundenauftritt in die US Open gestartet. Gut vier Wochen nach seinem Gold-Coup von Tokio und eine Woche nach seinem Turniersieg in Cincinnati gewann der 24-jährige Deutsche am Dienstag in der ersten Runde des Grand-Slam-Turniers gegen den US-Amerikaner Sam Querrey mit 6:4 7:5 6:2.

Zverev fixierte seinen zwölften Matchsieg in Folge in nur 1:39 Stunden. „Das Match war okay, eine erste Runde gegen einen Spieler, der auf Hartplatz extrem gefährlich ist. Deshalb bin ich zufrieden mit dem Dreisatzsieg“, sagte der Weltranglistenvierte. Gegen Querrey entschied Zverev auch das dritte direkte Duell ohne Satzverlust für sich.

Und das, obwohl er mit den Bällen nicht zufrieden war. „Man hat das Gefühl, dass die Bälle in einem Kühlschrank liegen. Das sind so richtige Steine, die springen nicht“, gab der Weltranglistenvierte zu Protokoll. Als nächste Hürde wartet der Spanier Albert Ramos-Vinolas. Zverev strebt in New York ein Jahr nach dem verlorenen Finale gegen ÖTV-Star Dominic Thiem seinen ersten Major-Triumph an.

Tennisspieler Sam Querrey
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Querry blieb gegen Zverev ohne Satzgewinn

Eine Runde weiter ist auch Favorit Novak Djokovic. Der 34-jährige Weltranglistenerste aus Serbien ließ dem dänischen Turnierdebütanten Holger Vitus Nodskov Rune trotz eines Satzgewinns keine Chance und siegte gegen den 18-Jährigen mit 6:1 6:7 (5/7) 6:2 6:1.

Zwei Qualifikanten überraschen

Für die Nummer neun des Turniers kam hingegen das frühe Aus. Der Spanier Pablo Carreno Busta musste sich nach Gewinn der ersten beiden Sätze dem US-Amerikaner Maxime Cressy überraschend noch geschlagen geben. Der Qualifikant setzte sich gegen Carreno Busta mit 5:7 4:6 6:1 6:4 7:6 (9/7) durch.

Ein deutscher Qualifikant sorgte wenig später für die nächste Überraschung. Der 28-jährige Oscar Otte rang den als Nummer 20 gesetzten Italiener Lorenzo Sonego mit 6:7 (8/10) 7:5 7:6 (7/4) 7:6 (7/1) nieder. Sowohl der Weltranglisten-151. Cressy als auch der ATP-144. Otte zogen erstmals in die zweite Runde der US Open ein.

Bei den Damen startete die Olympiasiegerin wie bei den Herren siegreich. Die als Nummer elf gesetzte Schweizerin Belinda Bencic, die 2019 in New York im Halbfinale gestanden war, behielt gegen die Niederländerin Arantxa Rus mit 6:4 6:4 die Oberhand und bekommt es nun mit der Italienerin Martina Trevisan zu tun.

Auch Barty ohne Satzverlust

Ebenfalls ohne Satzverlust stieg die Weltranglistenerste Ashleigh Barty ins Geschehen ein. Die topgesetzte Australierin gewann gegen die Russin Wera Swonarewa mit 6:1 7:6 (9/7). In der zweiten Runde trifft Wimbledon-Siegerin Barty, die vor gut einer Woche das WTA-Turnier in Cincinnati gewonnen hatte und beim letzten Grand Slam des Jahres als Favoritin auf den Titel gilt, nun auf Clara Tauson. Die Dänin setzte sich gegen Clara Burel aus Frankreich mit 7:5 6:0.

Tennisspielerin Ashleigh Barty
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Barty gilt bei den US Open als Favoritin auf den Titel

Keine Überraschungen hatte es am ersten Turniertag gegeben. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern setzten sich am Montag (Ortszeit) die Favoriten durch. Mit Stefanos Tsitsipas, Daniil Medwedew, Naomi Osaka und Arina Sabalenka schafften jeweils die als Nummern zwei und drei Gesetzten den Einzug in die zweite Runde. Dafür sorgte „Enfant terrible“ Nick Kyrgios wieder für „Unterhaltung“.

Tsitsipas ringt Altstar Murray nieder

Altstar Andy Murray zwang den Mitfavoriten Tsitsipas in den fünften Satz. Nach fast fünf Stunden besiegte der Grieche den 34-jährigen Schotten aber mit 2:6 7:6 (9/7) 3:6 6:3 6:4. Tsitsipas ist in New York noch nie über die dritte Runde hinausgekommen, ist aber hinter Novak Djokovic und Medwedew als Nummer drei gesetzt. Er trifft nun auf Adrian Mannarino aus Frankreich.

Zwist zwischen Murray und Tsitsipas

Am ersten Tag der US Open brachte der von Verletzungen geplagte Andy Murray den als Nummer drei gesetzten Stefanos Tsitsipas an den Rand einer Niederlage. Überschattet war die Partie von verbalen Auseinandersetzungen wegen einer langen Toilettenpause des Griechen.

Medwedew besiegte den Franzosen Richard Gasquet klar mit 6:4 6:3 6:1. Damit feierte der 25-Jährige den 200. Sieg seiner Karriere. In der zweiten Runde trifft er auf den Deutschen Dominik Koepfer.

Kyrgios und der richtige Platz für das Handtuch

Für den Australier Nick Kyrgios war hingegen in der ersten Runde Endstation. Er verlor gegen Roberto Bautista Agut aus Spanien 3:6 4:6 1:6, wobei er sich aufgrund von Handtuch-Diskussionen beinahe mehr Duelle mit Schiedsrichter Carlos Bernardes lieferte als mit seinem Gegner.

Kyrgios ließ sich zunächst nach jedem Ballwechsel Zeit, sich mit dem Handtuch abzutrocknen, und legte dann das Handtuch auch nicht an den dafür vorgesehenen Platz. Bautista Agut ärgerte sich über das Verhalten von Kyrgios und beschwerte sich beim Schiedsrichter. Der Australier verlieh in der Folge seinem Unmut in bekannt unverblümter Weise Ausdruck. „Mein Job ist es, die Leute zu unterhalten, und nicht wegen eines Handtuchs quer über den Platz zu laufen. Ich sollte das Handtuch dort hinlegen dürfen, wo ich will. Das ist alles so dumm.“

Nick Kyrgio (AUS)
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Nick Kyrgios fiel einmal mehr durch sein Verhalten abseits des Spielgeschehens auf

Rublew serviert Karlovic ab

Über einen souveränen Auftakt durfte sich hingegen Andrej Rublew freuen. Der russische Weltranglistensiebente gab beim 6:3 7:6 (7/3) 6:3 gegen den mittlerweile 42-jährigen kroatischen Qualifikanten Ivo Karlovic keinen Satz ab. Mit dem Franzosen Ugo Humbert musste sich ein Gesetzter bereits früh verabschieden. Die Nummer 23 des Turniers zog gegen den Deutschen Peter Gojowczyk den Kürzeren.

Topspielerinnen setzen sich durch

Bei den Damen setzte sich Titelverteidigerin Naomi Osaka gegen Marie Bouzkova aus Tschechien mit 6:4 6:1 durch. Zu Beginn hatte die 23-jährige Japanerin mehrere Breakbälle abzuwehren, gewann aber zunehmend an Sicherheit.

Für die als Nummer drei gesetzte Osaka sind es die sechsten US Open, die sie 2018 bereits gewinnen konnte. Die als Nummer zwei gesetzte Arina Sabalenka startete ebenfalls mit einem Sieg. Die Belarussin gewann gegen die Serbin Nina Stojanovic mit 6:4 6:7 (4/7) 6:0.

Nur mit Mühe meisterte dafür die Siegerin von 2017, Sloane Stephens, die erste Runde. Die US-Amerikanerin rang ihre Landsfrau und beste Freundin Madison Keys in einem Krimi im Arthur Ashe Stadium mit 6:3 1:6 7:6 (9/7) nieder.