Gruppenleader Dänemark hatte im März sein Spiel in Chisinau noch 8:0 gegen Moldawien gewonnen. Die ÖFB-Spieler waren in ihrer ersten Partie seit der EM hingegen sichtlich noch nicht in Spiellaune. Einige verletzte Stammspieler und die kurze Vorbereitungszeit ließen offenbar nicht mehr zu. Dazu kam eine gewisse Lässigkeit im Spielaufbau.
In der Defensive nicht gefordert, fehlte auch jeglicher Elan und Spielwitz in der Offensive. Im nächsten Gruppenspiel am Samstag (20.45 Uhr, live in ORF1) auswärts in Israel wird eine klare Steigerung notwendig sein. Ein Aktivposten war dennoch Louis Schaub, das genaue Gegenteil davon war Michael Gregoritsch.
Daniel Bachmann: Befriedigend
Die neue Nummer eins im ÖFB-Tor wurde im vierten Spiel der WM-Qualifikationsgruppe F im Grunde kein einziges Mal geprüft. Der Schlussmann von Watford macht aber weiterhin den Eindruck, als wäre er ein sicherer Rückhalt für das Nationalteam.
Christopher Trimmel: Befriedigend
Der Mann von Union Berlin wurde von Franco Foda in die Startelf berufen und versuchte in der ersten Hälfte seine gewohnte Dynamik in das doch sehr behäbige Spiel der Österreicher zu bringen. Doch seine Flanken fanden keine Abnehmer.
Philipp Lienhart: Befriedigend
In seinem siebenten Länderspiel stand der Freiburger sicher in der Verteidigung, wo er lange Zeit quasi nicht beschäftigt war. Er verhinderte in der 40. Minute jedoch bei einem Konter durch gutes Stellungsspiel eine Torchance der Moldawier. Viel Druck mussten er und seine Kollegen in der Verteidigung nicht aushalten.
Martin Hinteregger: Befriedigend
Für den Routinier gilt Ähnliches wie für Lienhart. Die Kultfigur von Eintracht Frankfurt wurde kaum gefordert, und wenn, stand Hinteregger sicher. Er versuchte sich dafür immer wieder im Vorwärtsgang. Ein Weitschuss von ihm in der 69. Minute ging gut einen halben Meter über das Tor. Viel mehr gibt es nicht zu berichten.
Andreas Ulmer: Befriedigend
Auch der Salzburger nutzte den mangelnden Druck des Gegners, um sich häufig in die Angriffe anzuschalten, so wie er es von seinem Club Salzburg gewohnt ist. Der Effekt stellte sich jedoch nicht ein.
Konrad Laimer: Genügend
Die Stärken des Leipzigers liegen in mit viel Schwung vorgetragenen Vorstößen in die gegnerische Hälfte und in der aggressiven Eroberung von Bällen. Beides konnte der 24-jährige Salzburger in seinem 14. Länderspiel gegen die defensiven Moldawier nicht zur Geltung bringen.
Florian Grillitsch: Genügend
Normalerweise soll der Hoffenheim-Akteur dem Spiel im Aufbau aus der eigenen Hälfte heraus Linie verleihen. Auch das fiel ihm gegen die weit hinten dicht aufgereihten Moldawier schwer.
Louis Schaub: Gut
In seinem 23. A-Länderspiel wieder einmal von Beginn an aufgeboten, versuchte der Köln-Legionär von Anpfiff weg in der Offensive das Spiel zu gestalten. Er war der einzige Akteur, der offenbar gewillt schien, diese Partie mit etwas Tempo zu versehen.
Christoph Baumgartner: Befriedigend
Die „Sohle von Bukarest“ war im Stadionul Zimbru von Chisinau diesmal nicht so hellwach wie bei seinem Tor gegen die Ukraine vor wenigen Wochen bei der EM. Dennoch passte sein Schuss mit dem Außenrist in der 45. Minute genau zum 1:0 ins Eck. Es war das Highlight in einem nicht erinnerungswürdigen Spiel.
Marko Arnautovic: Befriedigend
Der Neo-Bologna-Legionär lief anstelle des leicht angeschlagenen David Alabas als Kapitän auf das Feld. Die Schleife des Spielführers schien den 32-Jährigen in seinem 92. Länderspiel zu hemmen. Er jagte bereits in der ersten Hälfte zwei Schüsse, die durchaus auf das Tor hätten gehen können, weil gut herausgespielt, in den Nachthimmel von Chisinau. Gab dafür den Assist zum 1:0 von Baumgartner und erzielte in der 94. Minute nach Vorarbeit von David Alaba noch lässig das 2:0, sein 28. Tor im Team.
Michael Gregoritsch: Nicht aufgefallen
Der 1,93 Meter große Stürmer schaffte es, sich komplett aus dem Spiel zu nehmen und absolut unauffällig zu agieren. Eine Bewertung ist fast nicht möglich, da sich der Augsburger Ersatzstürmer nicht ins Spielgeschehen einmischte. Nach diesem Auftritt ist ihm eine Leistungssteigerung zu wünschen – und dem ÖFB-Team, dass Sasa Kalajdzic nach seiner Schulterverletzung wieder zu seiner Klasse findet. In der 62. Minute machte er für den Rapidler Ercan Kara Platz.
Ercan Kara: Zu kurz eingesetzt
Wurde in der 62. Minute für Michael Gregoritsch ins Spiel gebracht. Dem Rapidler erging es aber auch nicht besser als seinem Vorgänger.
Alessandro Schöpf: Zu kurz eingesetzt
Wurde in der 62. Minute für Konrad Laimer eingewechselt. Konnte dem Spiel keine Akzente geben.
Florian Kainz: Zu kurz eingesetzt
Löste in der 77. Minute seinen Kölner Teamkollegen Louis Schaub ab.
Stefan Ilsanker: Zu kurz eingesetzt
Durfte ab der 82. Minute statt Florian Grillitsch mitspielen.
David Alaba: Zu kurz eingesetzt
Kam in der 83. Minute für den verletzten Christoph Baumgartner in die Partie und lieferte den Assist zum 2:0 durch Marko Arnautovic.