Cristiano Ronaldo (POR)
AP/AFP/Carlos Costa
Fußball

Ronaldo nach Rekord „noch nicht am Ende“

Cristiano Ronaldo arbeitet weiter fleißig an seinem sportlichen Denkmal. Nun gehört auch der Länderspieltorrekord dem 36-Jährigen, der seinen 111. Treffer für Portugal am Mittwoch ausgelassen ohne Trikot feierte. Diese beeindruckende internationale Bestmarke sei von all seinen Rekorden etwas ganz Besonderes und eine, die ihn „wirklich stolz“ mache, sagte Ronaldo, der zugleich ankündigte: „Ich bin noch nicht am Ende.“

Der Kapitän hatte am Mittwochabend in der WM-Qualifikation beim 2:1 gegen Irland in der Schlussphase doppelt getroffen. Mit 111 Toren löste der gerade erst zu Manchester United gewechselte Ronaldo in seiner 180. Partie für Portugal den Iraner Ali Daei (109 Treffer/149 Spiele) als weltweit besten Länderspieltorschützen ab. Daei hatte Ronaldo schon im Juni, als dieser seine Bestmarke einstellte, als „Großmeister des Fußballs und fürsorglichen Menschen, der Leben auf der ganzen Welt inspiriert und beeinflusst“, gehuldigt.

Glückwünsche überfluteten Ronaldo, der auf Instagram 337 Millionen Follower hat, in den Stunden nach seinem Coup. Natürlich formulierte auch der Präsident des Internationalen Fußballverbands (FIFA), Gianni Infantino, eine Eloge auf den fünffachen Weltfußballer des Jahres. „Sie sind nicht nur ein nationaler Held, sondern auch eine internationale Ikone und ein Vorbild für Spieler auf der ganzen Welt geworden. Ihre Fähigkeiten und ihr ständiges Streben nach Verbesserung verdienen weltweite Anerkennung und Bewunderung. Parabens, Cristiano!“, erklärte der Schweizer in einer Mitteilung der FIFA.

Ronaldo schreibt Geschichte

Cristiano Ronaldo ist der weltweit erfolgreichste Länderspieltorschütze. Am Mittwoch erzielte er gegen Irland den 111. und den 112. Treffer für Portugal.

„Der Supermann hat ein neues Abenteuer geliefert“ und einen „mythischen Rekord“ aufgestellt, schrieb die portugiesische Sportzeitung „Record“ am Donnerstag. „König Ronaldo geht in die Geschichte ein“, meinte das Boulevardblatt „Correio da Manha“ und änderte Ronaldos Spitznamen von „CR7“ in „CR111“.

111 Momente für Portugal

Sehr emotional äußerte sich Ronaldo selbst nach seinem nächsten Rekord: „Vor allem, weil 111 Tore für Portugal 111 Momente bedeuten … Momente der weltweiten Vereinigung und des Glücks für Millionen und Abermillionen Portugiesen rund um den Globus. Für sie lohnt sich jedes Opfer.“

Er habe gedacht, diese Bestmarke „nie einholen zu können“. Ronaldo gratulierte Daei, „dass er den Rekord so lange gehalten hat, und vielen Dank, dass er mir jedes Mal, wenn ich ein Tor geschossen habe und seiner herausragenden Zahl immer nähergekommen bin, so viel Respekt entgegengebracht hat“.

Zugleich dankte er Portugal, all seinen Mannschaftskameraden und Gegnern, „die diese Reise so unvergesslich gemacht haben. Lasst uns auch in den kommenden Jahren auf dem Spielfeld zusammenkommen“, schrieb Ronaldo auf Instagram.

„Ich bin so glücklich“

Auch mit Blick auf die kommende WM 2022 in Katar war der Sieg für den Europameister von 2016 wichtig. „Ich bin so glücklich. Nicht nur, weil ich den Rekord gebrochen habe, sondern über den besonderen Moment, den wir hatten“, sagte Ronaldo dem irischen TV-Sender RTE. Zwei Tore am Ende des Spiels seien etwas ganz Besonderes. Er wisse zu schätzen, was die Mannschaft geleistet habe, sagte Ronaldo. „Wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt.“

Schon nach 15 Minuten hätte er sich zum treffsichersten Nationalspieler der Fußballgeschichte krönen können. Ronaldo aber scheiterte vom Elfmeterpunkt. Erst in der 89. Minute war es dann so weit, als der Premier-League-Rückkehrer einköpfelte. Genug hatte der scheinbar alterslose Routinier aber noch nicht. In der sechsten Minute der Nachspielzeit bescherte er seiner Mannschaft auch noch das 2:1, sie behauptete damit die Tabellenführung in der Gruppe A.

Für Ronaldo war es aus Sicht der Fußballzeitung „A Bola“ „ein weiterer Rekord für das Museum“. Erst bei der Europameisterschaft schoss er sich trotz des frühen Aus der Portugiesen im Achtelfinale mit fünf Treffern zum Torschützenkönig. Mit 134 Treffern ist Ronaldo außerdem der beste Torschütze in der Historie der Champions League.