Christopher Trimmel (AUT)
GEPA/Philipp Brem
WM-Qualifikation

Moldawien als Warnschuss für Israel-Match

Die Pflichtaufgabe in der WM-Qualifikation gegen Moldawien hat Österreichs Nationalteam zumindest vom Ergebnis her positiv erledigt. Der Auftritt an sich hat aber für Ernüchterung gesorgt und war ein Warnschuss für das nächste Spiel am Samstag gegen Israel (20.45 Uhr, live in ORF1). Die Spieler waren sich vor dem Abflug nach Tel Aviv bewusst, dass es eine Steigerung braucht. „Wir lassen uns schon Kritik gefallen und sind auch intern selbstkritisch“, sagte Verteidiger Christopher Trimmel.

Dennoch war Trimmel nicht unzufrieden. „Wir haben uns das auch besser vorgestellt, vor allem im letzten Drittel. Aber wenn man gewinnt, geht man am Ende trotzdem positiv weiter. Heutzutage ist es gegen vermeintlich schwächere Gegner kein Selbstläufer mehr. Klar geht es besser, doch im Endeffekt haben wir unsere Aufgaben erfüllt“, sagte der Burgenländer, der auch darauf hinwies, dass einige ÖFB-Spieler noch nicht im Rhythmus seien und viele Stammakteure verletzungsbedingt fehlen würden. „Das muss man schon beachten.“

Auch Florian Grillitsch ist einer jener Spieler, der aufgrund von Muskelproblemen in der Vorbereitung, noch nicht auf Topniveau ist. „Wir haben die Pflicht erfüllt, doch wir wissen, dass es kein gutes Spiel von uns war“, sagte der Hoffenheim-Legionär. Grillitsch führte dafür die Probleme gegen defensiv eingestellte Gegner an: „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir gegen solche Gegner geglänzt haben“, gestand Grillitsch. „Gegen tief stehende Gegner haben wir ein Problem, finden nicht immer die besten Lösungen, vor allem im letzten Drittel. Das ist auf jeden Fall ein Punkt, den wir verbessern müssen.“

Steigerung gegen Israel nötig

Das ÖFB-Team ist nach dem 2:0-Sieg in der WM-Qualifikation gegen Moldawien nach Israel weitergereist. Die Ausfälle mehrerer Stammkräfte sowie der laut Teamchef Franco Foda fehlende Rhythmus einiger Akteure wirkten sich negativ auf den Spielfluss aus. Gegen Israel ist jedenfalls eine Steigerung nötig.

„Näher an die Leistungsgrenze kommen“

Gegen Israel erwarten sich Grillitsch als auch Trimmel eine bessere Vorstellung, weil das Team von Willibald Ruttensteiner selbst aktiv werden wird. „Generell bringen wir bessere Leistungen gegen Gegner, die in der Weltrangliste höher anzusiedeln sind, weil wir da mehr Räume haben und umschalten können“, analysierte Grillitsch. „Wir müssen aber näher an unsere Leistungsgrenze kommen als in Chisinau, dann bin ich zuversichtlich, dass wir gewinnen können“, erklärte der 27-fache ÖFB-Internationale.

Florian Grillitsch (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Florian Grillitsch und Kollegen brauchen gegen Israel eine bessere Vorstellung als in Chisinau

Allerdings besitzt Isreal einiges mehr an Qualität als Moldawien, vor allem in der Offensive mit Eran Sahavi und Munas Dabbur, Grillitschs Clubkollegen bei Hoffenheim. „Israel hat nach vorne viel Qualität und ist gut drauf. Wenn man ihr Offensivspiel im Griff hat, hat man schon einen Teil abgehakt. Uns bleibt keine Zeit, ewig lang Chancen herauszuspielen und sie nicht zu verwerten. Wir müssen eiskalt sein“, forderte Trimmel für das Duell im Sammy-Ofer-Stadion in Haifa.

Drei Spiele in sieben Tagen kein Problem

Dass in sieben Tagen drei Spiele auf dem Programm stehen, sollte indes kein Problem sein. Auch nicht für den 34-jährigen Trimmel, der für den an einem Knöchelbruch laborierenden Stefan Lainer in die Startformation rutschte. „Jeder Fußballer muss imstande sein, in der Woche drei Spiele zu absolvieren. Das ist absolut möglich.“ Man dürfe sich selbst keine Müdigkeit einreden, ergänzte Trimmel.

Als zweiter Rechtsverteidiger steht Philipp Mwene im aktuellen Aufgebot. „Er ist ein sehr talentierter, guter Spieler, wird auf jeden Fall seinen Weg gehen und im Team irgendwann eine wichtige Rolle einnehmen“, prophezeite Trimmel. Ob Mwene schon in diesem Lehrgang debütiert, ist trotz des engen Spielplans offen – der 27-jährige Eindhoven-Kicker scheint erstmals im ÖFB-A-Kader auf, und Teamchef Franco Foda ist nicht dafür bekannt, in Pflichtspielen viele Experimente vorzunehmen.