Bottas startet am Sonntag im Autodromo Nazionale nur als Letzter in den Grand Prix von Italien – vor dem Qualifying am Freitagabend war im Wagen des Finnen, der nach dieser Saison das Silberpfeil-Cockpit räumen muss, der Motor gewechselt worden. Für das Sprintrennen hatte das keinen Einfluss, beim 14. Saisonrennen am Sonntag muss er laut Reglement allerdings ganz hinten starten.
Auf einen unglücklichen Sprint blickte Hamilton zurück. Nach einem verpatzten Start war der Brite vom zweiten auf den fünften Platz zurückgerutscht. Pole-Mann Bottas führte das Feld vor Verstappen und Ricciardo an. Dessen McLaren-Teamkollege Lando Norris konnte als Vierter Hamilton im Verlauf des Rennens auf Distanz halten. Auf eine Aufholjagd des siebenfachen Weltmeisters, der die Top Drei und damit die Punkteränge verpasste, warteten die Fans vergeblich.
Monza-Pole für Verstappen
Mercedes-Pilot Valtteri Bottas hat das Sprintrennen in Monza für sich entschieden. Der Finne setzte sich am Samstag vor dem niederländischen WM-Spitzenreiter Max Verstappen durch, der den Grand Prix am Sonntag (15.00 Uhr, live in ORF1) von der Poleposition aus in Angriff nehmen wird, weil Bottas strafversetzt wurde. Red-Bull-Star Verstappen baute zudem seine WM-Führung vor Lewis Hamilton, der im zweiten Mercedes nur Fünfter wurde, von drei auf fünf Punkte aus. Dritter wurde der australische McLaren-Pilot Daniel Ricciardo.
Die beiden Ferraris von Charles Leclerc und Carlos Sainz landeten vor dem Heim-Grand-Prix der „Scuderia“ auf den Rängen sechs und sieben vor Lokalmatador Antonio Giovinazzi im Alfa Romeo.
Unfall von Vorjahrssieger Gasly in Runde eins
Nach einem Unfall von Piere Gasly, im Vorjahr Überraschungssieger in Monza, war das Rennen gleich in der ersten von 18 Runden unterbrochen worden. Der französische Alpha-Tauri-Pilot war in der Curva Grande nach Verlust des Frontflügels links ins Kiesbett abgebogen und in die Streckenbegrenzung gekracht.
Die Frage, ob den im WM-Kampf chancenlosen Bottas bei einem entsprechenden Verlauf eine mögliche Mercedes-Stallorder zugunsten von Hamilton ereilen könnte, sollte sich aufgrund des schlechten Starts des Briten nicht stellen.
Jubiläumssieg wird für Hamilton schwer
Hamilton, der aktuell bei 99 GP-Siegen hält, habe „ganz einfach zu lange die Kupplung geschliffen“, wie Mercedes-Teamchef Toto Wolff im ORF berichtete. „Wir müssen das so nehmen, es ist noch nicht verloren.“ Nachsatz: „Das Auto ist das schnellste im Feld.“ Der Wiener musste aber eingestehen, dass für die als Favoriten ins Wochenende gegangenen Silberpfeile immer mehr „der Wurm drinnen“ ist. Wolffs Hochrechnung für den WM-Fight fiel interessant aus: „Es kann schon sein, dass wir an diesem Wochenende zehn Punkte verlieren.“
Auch Hamilton ahnte bereits: „Es wird eine Menge Arbeit werden, den Schaden zu begrenzen.“ Bottas, dessen Trennung von Mercedes zu Wochenbeginn bekanntgegeben worden war, meinte am Tag des Etappensiegs. „Ich genieße das heute.“
Red Bull darf vom Sieg träumen
Verstappen holte seine bereits achte Poleposition in dieser Saison, er fuhr die erste für Red Bull Racing auf dem Hochgeschwindigkeitskurs seit Sebastian Vettel 2013 ein. Die Stimmung von Helmut Marko wird immer besser. „Es ist alles optimal und im grünen Bereich verlaufen.“ Noch ist der Red-Bull-Motorsportberater vorsichtig. „Wenn morgen der Start gelingt, nichts Außergewöhnliches passiert, dann können wir langsam anfangen, von einem Podium oder sogar Sieg zu träumen.“
2020 hatte es nach chaotischem Rennverlauf mit Gasly, Carlos Sainz (McLaren) und Lance Stroll (Racing Point) ein Sensationspodium gegeben. Hamilton war von der Poleposition aus nach einer Zeitstrafe lediglich Siebenter geworden, Verstappen früh ausgeschieden.