„Dies ist eine neue Ära. Diese Jungs sind jung. Sie wollen es. Sie sind motiviert. Sie kamen hierher, um zu siegen. Ich konnte es in ihren Augen sehen“, sagte der 54-jährige Stricker. Auch Superstar Tiger Woods war von der Leistung des Teams begeistert. „Eine dominante Performance von @RyderCupUSA! Ich kann es kaum erwarten, euch alle zu sehen und mit euch zu feiern!“, twitterte der 15-fache Major Champion, der sich noch von den Folgen seines Autounfalls erholt.
Matchwinner für die USA war der erst 24 Jahre alte Collin Morikawa, der am Sonntag mit seinem Remis im Einzel gegen den Norweger Viktor Hovland den Erfolg des US-Teams vorzeitig fixierte. Morikawa ist eines der Gesichter der neuen, jungen und erfolgreichen Golfgeneration der US-Amerikaner. Der bereits zweimalige Major-Champion (British Open 2020 und PGA Championship 2021) blieb an allen drei Tagen ungeschlagen und steuerte 3,5 Punkte zum Sieg bei.
Souveräner Sieg für USA bei Golf Ryder Cup
Die USA haben sich mit einem deutlichen 19:9-Ergebnis den Sieg über Europa im Golf Ryder Cup gesichert. Neuling Bernd Wiesbauer zeigte sich trotz der Niederlage beeindruckt von dem Bewerb.
Die Dominanz der jungen US-Stars war vor dem heimischen Publikum erdrückend. Schon vor dem 43. Ryder Cup galten sie als die haushohen Favoriten. Acht Spieler aus den Top Ten der Welt gehörten zum Team der US-Amerikaner. Der beste Punktesammler für das Team war aber der „Senior“, Dustin Johnson. Der 37-jährige Weltranglistenzweite gewann alle fünf Partien, in denen er eingesetzt wurde.
Debütant Wiesberger schwärmt von Atmosphäre
Die Europäer gewannen auf dem Whistling Straits Golf Course am Schlusstag nur drei Einzel. Die Gäste waren nach ihrem 5:11 Rückstand nach den ersten beiden Tagen von einer Aufholjagd weit entfernt. Auch Bernd Wiesberger schaffte in seinem Duell mit dem früheren Weltranglistenersten Brooks Koepka keinen Punktegewinn. Trotz der klaren Niederlage seines Teams kam der Burgenländer über sein Debüt beim Ryder Cup ins Schwärmen.

„Es ist schwer zu beschreiben. Erster Ryder Cup, einfach anders, die Kameradschaft, der Gemeinschaftsraum, die Geplänkel, der Spaß und die Freude. Selbst in enttäuschenden Situationen wie am Wochenende war es unglaublich. Es ist eine große Ehre, Teil dieses Team zu sein und ich hoffe, es war nicht zum letzten Mal. Ich werde alles dafür tun. Diese Woche war einzigartig für mich“, sagte Wiesberger in einem Statement auf der Ryder-Cup-Website.
Natürlich habe man sich den Auftritt anders vorgestellt, so der 35-Jährige. „Aber ich denke, wir waren knapp dran, in entscheidenden Momenten ist es für uns nicht gelaufen. Das lässt es im Ergebnis viel einfacher aussehen, als es sich bei den vielen Spielen angefühlt hat. Wir starten nun neu und gehen es 2023 wieder an“, sagte Wiesberger.
Fragezeichen hinter Europas Routiniers
Auf die Europäer kommen allerdings vor der nächsten Auflage, die in Rom ausgetragen wird, harte Zeiten zu. Sie werden sich überlegen müssen, wie sie ihr Team für die Zukunft aufstellen wollen. Ob die drei englischen Routiniers Lee Westwood (48 Jahre), Ian Poulter (45) und Paul Casey (44) in zwei Jahren beim 44. Ryder Cup noch mit von der Partie sein werden, ist fraglich.
Ein Europäer sorgte trotzdem für positive Schlagzeilen. Der 41-jährige Spanier Sergio Garcia hatte am Samstagnachmittag seinen 25. Matchgewinn bei seiner insgesamt zehnten Ryder-Cup-Teilnahme gefeiert. Kein anderer Spieler holte in der Historie des Wettbewerbs mehr Siege. Dennoch war Garcia nach dem europäischen Debakel schwer enttäuscht. „Leider waren sie etwas besser als wir. Das müssen wir akzeptieren“, sagte Garcia. „Nun müssen wir uns auf Rom vorbereiten und versuchen, den Cup zurückzuerobern.“