UEFA fordert Absetzung von Madrider Richter

Nach dem juristisch unausweichlichen Verzicht auf Sanktionen gegen die Super-League-Clubs hat die UEFA ihr Vorgehen verteidigt und den Ton gegen die spanische Justiz verschärft. In Madrid wurde die Absetzung des für den Fall zuständigen Richters Manuel Ruiz de Lara beantragt. Diesem wird vom Europäischen Fußballverband (UEFA) die Unparteilichkeit abgesprochen. Bis zur Klärung müsse dieser zudem bereits seine Arbeit ruhen lassen, da es „erhebliche Unregelmäßigkeiten“ gebe.

„In Übereinstimmung mit dem spanischen Recht – und im grundlegenden Interesse der Gerechtigkeit – erwartet die UEFA von dem betreffenden Richter, dass er bis zur vollständigen und ordnungsgemäßen Prüfung dieses Antrags unverzüglich beiseitetritt“, hieß es am Dienstag in einer UEFA-Mitteilung. Grundsätzlich werde die Zuständigkeit des Gerichts in Madrid nicht anerkannt. Bei einem Gericht in der spanischen Hauptstadt wurde Berufung gegen die bisherigen im Sinne der Clubs getroffenen Entscheidungen eingereicht.

UEFA stellt Verfahren gegen Super-League-Clubs ein

Die UEFA hatte am späten Montagabend auf eine Androhung de Laras reagiert und die Verfahren gegen die drei Super-League-Clubs Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin eingestellt. Auch werde der europäische Verband von den übrigen neun Super-League-Teams, die sich von dem Projekt nach massiven Protesten schnell abgewendet hatten, keine Strafzahlungen einfordern.

Dieses Vorgehen sei allerdings kein Zurückweichen in der Super-League-Frage um die angestrebte Neugründung eines Wettbewerbs der Spitzenclubs abseits der Champions League, so die UEFA.