Chefin der US-Frauen-Liga tritt zurück

Nach dem Bekanntwerden eines Missbrauchsskandals um frühere Trainer in der US-Frauen-Fußballprofiliga NWSL ist Ligachefin Lisa Baird zurückgetreten. Das bestätigte die Liga in einem kurzen Statement auf Twitter in der Nacht zum Samstag. Laut diesem hat die NWSL ein entsprechendes Rücktrittsangebot von Baird angenommen. Nach übereinstimmenden Medienberichten muss auch General Counsel Lisa Levine gehen.

Auslöser waren Vorwürfe gegen den Trainer von North Carolina Courage, Paul Riley, der nach einem Bericht des Portals „The Athletic“ über mutmaßlichen sexuellen Missbrauch von zwei Spielerinnen entlassen wurde.

Carolina Courage Trainer Paul Riley
AP/Karl B Deblaker
Paul Riley

Die Liga hatte daraufhin ihren Spielbetrieb unterbrochen und alle für dieses Wochenende angesetzten Spiele abgesagt. Baird hatte dafür bereits die Verantwortung übernommen. „Der Schmerz, den so viele fühlen, tut mir leid“, sagte sie. Unklar blieb zunächst, ob der Spieltag komplett gestrichen oder später nachgeholt wird.

FIFA schaltet sich ein

Unterdessen hat am Freitag auch der Weltverband FIFA eine Untersuchung der Fälle eröffnet, ebenso der US-Verband, der die Liga im Jahr 2013 mitbegründet hatte und nach wie vor finanziell unterstützt, auch wenn die Liga seit einem Jahr unabhängig ist.

Der Fall um Riley war nicht der erste. Zuvor hatten schon zwei weitere Trainer ihre Ämter wegen Fehlverhaltens verloren. Die Vereinigung der Spielerinnen (NWSLPA) kritisierte sogar „systemischen Missbrauch“ in der Liga. Viele Spielerinnen, darunter Megan Rapinoe und Alex Morgan, haben sich zu Wort gemeldet. Morgan machte eine Antwort von Baird auf die Vorwürfe einer Spielerin aus dem Mai öffentlich. Rapinoe forderte: „Brennt alles nieder. Lasst all ihre Köpfe rollen.“