Hamilton erzielte am Freitag auf dem Istanbul Park Circuit, der für den aufgrund der Coronavirus-Pandemie neuerlich abgesagten Grand Prix von Japan in Suzuka einspringt, sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag Bestzeit. Im zweiten Training fuhr Hamilton in 1:23,804 Minuten auch eine neue Rekordrunde. Hinter dem seit Sotschi 100-fachen Grand-Prix-Sieger landete in der Nachmittagseinheit der Monegasse Charles Leclerc im Ferrari mit 0,166 Sekunden Rückstand auf Platz zwei. Dahinter folgten der Finne Valtteri Bottas (+0,410) im zweiten Mercedes sowie das Red-Bull-Duo Sergio Perez (+0,569) und Verstappen (+0,635).
Schon im ersten Training hatte Hamilton die Bestzeit erzielt und war fast eine halbe Sekunde schneller als sein niederländischer Konkurrent Verstappen und Leclerc. In der Startaufstellung am Sonntag wird der 36-jährige Hamilton aber trotzdem bestenfalls auf Platz elf stehen – und zwar dann, wenn er sich am Samstag mit der schnellsten Zeit qualifiziert. Denn Hamilton wird aufgrund seines illegalen Motorenwechsels in der Startaufstellung um zehn Plätze strafversetzt.
Bestzeit und Strafe für Hamilton
Mit zwei Trainingsbestzeiten eröffnete Lewis Hamilton das Wochenende in Istanbul. Aufgrund eines Motortauschs bei Mercedes wird der Brite am Sonntag jedoch zehn Plätze zurückversetzt.
„Ich muss die Pole fahren, um den Schaden zu minimieren, und dann muss ich in der Lage sein, das Auto zu verstehen“, sagte Hamilton, der über ein gutes Fahrgefühl berichtete. „Aber es ist nicht viel anders als an irgendeinem anderen Wochenende.“ Der Spanier Sainz im zweiten Ferrari muss im Gegensatz zu Hamilton in der Startaufstellung sogar ganz nach hinten, weil in seinem Auto die komplette Power Unit ausgetauscht wurde.

Vorteil für Verstappen
Auch bei Verstappens Red Bull war vor zwei Wochen in Sotschi die gesamte Antriebseinheit ausgetauscht worden. Der Niederländer war damals ebenfalls ans Ende des Startfeldes versetzt worden. Trotzdem wurde Verstappen nach einer famosen Aufholjagd, die im Finish von einsetzendem Regen begünstigt wurde, beim 100. Sieg von Hamilton noch Zweiter und geht mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Titelverteidiger ins Rennen in der Türkei.
Aufgrund der Strafe für Hamilton hat Verstappen nun die Möglichkeit, den Spieß wieder umzudrehen. Nach dem Rennen in der Türkei stehen allerdings noch sechs weitere Rennen auf dem Programm. Das Finale erfolgt erst am 12. Dezember in der Wüste außerhalb von Abu Dhabi. „Ich gebe immer mein Bestes und weiß, dass auch das Team sein Bestes gibt. Wenn das am Ende des Jahres der erste Platz ist, dann ist das eine großartige Leistung“, sagte Verstappen und ergänzte: „Aber selbst wenn wir Zweiter werden würden, hätten wir immer noch eine großartige Saison, und am Ende des Tages wird das mein Leben nicht wirklich verändern.“
Hommage an Honda
Verstappen und sein mexikanischer Teamkollege Perez sind an diesem Wochenende mit Speziallackierungen ihrer Autos unterwegs. Die normalerweise in Blau gehaltenen Wagen von Red Bull kommen mit der Grundfarbe Weiß daher, zudem ist an den Heckflügeln der Boliden des Schwesterteams Alpha Tauri in japanischen Schriftzeichen die Dankesformel „Arigato“ angebracht.
Die optischen Veränderungen wurden als Hommage an den zum Ende der Saison aussteigenden Motorpartner Honda vorgenommen. Die weiße Lackierung soll an das Auto erinnern, mit dem der japanische Hersteller seinen ersten Grand-Prix-Sieg errungen hat. Im letzten Rennen der Saison 1965 hatte der US-Amerikaner Richie Ginther den Großen Preis von Mexiko gewonnen.