Daniel Bachmann
GEPA/Christian Walgram
WM-Qualifikation

Bachmann sieht Dänen in Reichweite

ÖFB-Goalie Daniel Bachmann traut Österreich in der WM-Qualifikation am Dienstag (20.45 Uhr, live in ORF1) gegen den bisher makellosen Gruppe-F-Tabellenführer Dänemark eine Überraschung zu. „Wir sind auch nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen“, sagte der 27-Jährige. Den Kader des ÖFB-Teams hält Bachmann in puncto Qualität für „ebenbürtig“: „Sie bringen das einfach in den letzten Wochen besser auf den Platz als wir.“

Der Plan für den Auftritt im Telia Parken von Kopenhagen sei, den Dänen „das Spiel so schwer wie möglich zu machen“. Keine Diskussion gibt es hinsichtlich der Ausgangslage, Dänemarks Torverhältnis von 26:0 sei beeindruckend. „Keiner kommt da irgendwie heran an die Statistik“, sagte Bachmann. Klares Ziel sei es aber, die Partie zu gewinnen. Damit würden die Österreicher im ausverkauften Parken-Stadion in Kopenhagen zum Partyschreck avancieren. Mit einem Heimsieg könnten die Dänen nämlich bereits die WM-Teilnahme fixieren.

Bachmann bereitet sich laut eigenen Angaben nicht anders vor als auf jedes andere Spiel. „Ich bin dazu da, den Ball nicht ins Tor zu lassen – komplett egal, gegen wen wir da spielen. Ob das die Nummer 150 oder die Nummer eins der Welt ist, macht keinen Unterschied.“ Die Dänen sind in der Weltrangliste aktuell die Nummer 10. Seinem Vorgänger und nun Ersatzmann im ÖFB-Gehäuse, Alexander Schlager, schenkten sie im März in Wien vier Tore ein (0:4).

Vorbereitung auf Dänemark-Match

Österreichs Fußballnationalteam muss sich nach dem glanzlosen 2:0-Sieg gegen die Färöer deutlich steigern. Speziell die Defensive ist gegen die in Topform spielenden Dänen besonders gefordert.

Dänemark brilliert als Kollektiv

Seit Anfang Juni ist Bachmann im ÖFB-Team erste Wahl. In zehn Länderspielen musste er bisher zwölfmal hinter sich greifen. In Kopenhagen wird noch mehr Arbeit auf ihn zukommen als beim 2:0-Pflichtsieg am Samstag gegen die Färöer. Der Watford-Keeper erwartet von den Dänen weniger lange Bälle. Die Offensivspieler des Gegners hat er nicht im Detail analysiert. „Ich versuche einfach, dass der Ball nicht ins Tor geht – ob jetzt der Cristiano Ronaldo schießt oder der Ashley Barnes von Burnley, das macht für mich keinen Unterschied.“

Dänemark würde über ein hervorragendes Kollektiv verfügen. „Sie haben auch gute Einzelspieler, aber die große Stärke ist sicher, wie sie als Mannschaft zusammenspielen“, meinte Bachmann, für den es zuletzt nicht optimal gelaufen ist. Der Sieg gegen die Färöer war sein erstes Pflichtspiel seit 11. September. Wegen Knieproblemen verpasste der 27-Jährige drei Premier-League-Spiele. Vor jenem vor einer Woche gegen Leeds (0:1) stand er zwei Tage im Training, kam dann aber nicht zum Einsatz. „Als Fußballer ist man nie gern verletzt. Es gibt nichts Schlimmeres“, sagte Bachmann.

Kampf um Einserleiberl bei Watford

Vor dem Leeds-Spiel seien allerdings auch „Kleinigkeiten im Hintergrund“ dazugekommen, die mit dem Sportlichen gar nichts zu tun hätten, schilderte Bachmann, ohne ins Detail zu gehen. „Das ist die Situation, das wird sich alles aufklären. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gegen Liverpool wieder im Tor stehen werde.“ Das Duell mit dem in der Liga noch ungeschlagenen Team von Jürgen Klopp wird am Samstag das erste des neuen Watford-Trainers Claudio Ranieri.

Watford-Coach Claudio Ranieri
AP/Tano Pecoraro
Nach seiner Rückkehr nach Watford wartet auf ÖFB-Goalie Bachmann mit Ranieri ein neuer Chef

Bachmann hat mit dem Italiener laut eigenen Angaben seit dessen Bestellung noch keinen Kontakt gehabt, will mit ihm nach seiner Rückkehr am Mittwoch aber ein Gespräch führen. Ranieri sei ein bekannter Mann. „Was er da erreicht hat mit Leicester, war sicher eine der größten Sportgeschichten, die jemals geschrieben worden ist.“ Ranieri führte den Außenseiter 2016 mit dem damaligen ÖFB-Kapitän Christian Fuchs und dem aktuellen Dänemark-Torhüter Kasper Schmeichel sensationell zum Meistertitel.

„Ich glaube jetzt nicht, dass wir Meister werden“, sagte Bachmann. „Aber ich hoffe natürlich, dass er da ein bisschen die Erfahrung mit einbringen kann, die er bei Leicester gemacht hat.“ Von den oftmaligen Trainerwechseln, die bei Watford Usus zu sein scheinen, will sich Bachmann nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Das wissen wir als Spieler, dass es sehr schnell gehen kann.“ Primäres Ziel des Aufsteigers bleibe es, „solide“ den Klassenerhalt zu schaffen. Nach sieben Runden liegen die „Hornets“ mit sieben Punkten in der Premier League auf Rang 15.