Kelvin Kwarteng Yeboah (Sturm)
GEPA/Mario Buehner
Europa League

Sturm mit „Megaaufgabe“ gegen Sociedad

Die Aufgabe im dritten Gruppenspiel in der Europa League könnte für den noch punktelose SK Sturm Graz leichter sein. Am Donnerstag (21.00 Uhr) empfängt das Team aus der Steiermark in der Merkur Arena den aktuellen spanischen Tabellenführer Real Sociedad. Sturm-Coach Christian Ilzer ist sich der bevorstehenden Herausforderung bewusst: „Wir sind krasser Außenseiter, es wird eine Megaaufgabe.“ Dennoch hoffen die Grazer auf eine Sensation und wollen ihre kleine Chance nutzen.

Real Sociedad, das in Hammergruppe B gegen AS Monaco und PSV Eindhoven remis spielte, plant nun den ersten Dreier gegen Sturm Graz ein. Doch das Team von Ilzer, der am Donnerstag 44 Jahre alt wird, will das verhindern. Die Mannschaft hat die Gelegenheit, ihren Coach mit zumindest einem schön verpackten Punkt zu beschenken. In der „verschleierten Champions-League-Gruppe“ (Ilzer) käme das einer kleinen Sensation gleich, auch wenn die Gäste aus dem baskischen San Sebastian Kapitän Mikel Oyarzabal, 21-fachen spanischen Teamstürmer, nach einem Faserriss im hinteren Oberschenkel vorgeben müssen.

Nur in dieser Hinsicht geht es ihnen ähnlich wie den Grazern. Auch den Steirern steht der Kopf der Mannschaft nicht zur Verfügung: Stefan Hierländer muss mit einer Knieblessur passen, wird am Wochenende im nächsten Knaller gegen Salzburg aber wohl wieder zur Verfügung stehen.

Sturm will gegen Real Sociedad überraschen

Am Donnerstag stellt sich Sturm Graz der nächsten Herausforderung in der Europa-League: Real Sociedad wartet wie Sturm noch auf den ersten Sieg im Bewerb. Der Führende der spanischen Liga ist im Spiel gegen Sturm aber klarer Favorit.

Sturm hofft auf positiven Zuschauereffekt

Immerhin kann Sturm wie schon beim 1:4 gegen Eindhoven im zweiten Gruppenspiel mit rund 15.000 Zuschauern rechnen, Ilzer hofft nicht zuletzt auf den Effekt von den Rängen. „Wir haben gegen PSV nach dem Anschlusstor erlebt, was Zuschauer bewirken können. Da hat nur der Ausgleichstreffer gefehlt, dann hätte das Spiel vielleicht einen anderen Verlauf genommen“, sagte er und erinnerte an das zwischenzeitliche 1:2 durch Jon Gorenc-Stankovic (55.) am 30. September. Trotz einer klaren Leistungssteigerung im Vergleich zum chancenlosen Auftritt bei Monaco (0:1) ging es sich gegen die Niederländer schließlich nicht aus.

Christian Ilzer (Sturm)
GEPA/Chris Bauer
Sturm-Coach Ilzer geht voller Zuversicht in die Partie gegen Real Sociedad

Ilzer verbucht die Teilnahme an der Gruppe trotz einer gegen null tendierenden Aufstiegschance als Gewinn. „Im Rückblick waren die Partien in Monaco und gegen Eindhoven ein super Los. Das ist eine große Chance für uns, uns mit den Allerbesten zu messen“, sagte der Steirer. „Wir müssen uns alles zutrauen, und wenn sie uns eine kleine Chance geben, dann müssen wir die nützen“, so Ilzer.

Dritter Spieltag

Donnerstag, 21.00 Uhr:

Sturm Graz – Real Sociedad

Stadion Graz-Liebenau, SR Stieler (GER)

Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Kuen, Stankovic, Prass – Niangbo – Yeboah, Jantscher

Sociedad: Remiro – Gorosabel, Zubelda, Le Nomand, Munoz – Januzaj, Zubimendi, Merino, David Silva – Isak, Portu

Ilzer: „Müssen an die Grenzen gehen“

Die Absenz von Oyarzabal dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sociedad viel Qualität in seiner Mannschaft hat: „Sie haben viele andere großartige Spieler und eine enorme Ballsicherheit“, sagte Ilzer im Hinblick auf Männer wie Mittelfeldmann Mikel Merino, Schwedens Teamstürmer Alexander Isak, den zumindest wieder für den Kader fitten Routinier David Silva und Adnan Januzaj.

„Sie haben eine sehr kompakte Mannschaft, die in der Liga sehr wenig Gegentore (sieben, Anm.) kassiert hat. Ich habe aber Ideen, wie man eine solche Mannschaft vor Probleme stellen kann“, sagte Ilzer. „Wir müssen aber in allen Bereich an die Grenzen gehen und nicht nur 25 Minuten lang. Ein Spiel von uns auf höchstem Level ist gefragt.“

Die Basken schweben auf Wolke sieben. Viele Fans träumen bereits vom ersten Meistertitel seit 1982. Trainer Imanol Alguacil hat zwar noch kein großes Team trainiert, in den vergangenen fast drei Jahren aber um Oyarzabal ein Kollektiv geformt, das diesen Namen auch verdient. Der Cupsieger der Vorsaison ist zehn Pflichtspiele en suite ungeschlagen, nur zum Ligaauftakt gegen den FC Barcelona gab es eine 2:4-Niederlage. Sociedad könnte jedoch versucht sein, die „Blackies“ auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn am Sonntag steht in La Liga auswärts der Schlager gegen Meister und Verfolger Atletico Madrid an.