Abstimmung über umstrittene WM-Pläne vorerst vom Tisch

Eine Kampfabstimmung über die umstrittene Fußball-WM alle zwei Jahre noch vor Weihnachten ist vorerst vom Tisch. Nach dem energischen Veto aus Europa und dem Verzicht des FIFA-Rats auf ein Votum im Dezember gab Weltverbandschef Gianni Infantino die Hoffnung auf eine gemeinsame Lösung nicht auf. Er deutete bereits ein mögliches Einlenken an. „Wir möchten diesen Konsens erreichen. Wie dieser aussieht, das werden wir sehen“, sagte er in Zürich.

Das FIFA-Council hatte am Mittwoch beschlossen, dass am 20. Dezember lediglich ein globaler Gipfel mit Beratungen zur Reform des internationalen Spielkalenders stattfinden soll. Nach der Sitzung formulierte Infantino seinen Wunsch nach einem Ausweg aus der festgefahrenen Situation.

„Wir haben heftige Reaktionen ausgelöst“

„Für mich ist alles offen. Vielleicht machen wir einen Schritt vorwärts und einen zurück“, sagte der Schweizer. „Es gibt Konföderationen, die eine WM alle zwei Jahre möchten. Wir haben heftige Reaktionen ausgelöst und viele negative, aber auch positive und enthusiastische Aussagen dazu gehört.“

Eine mögliche Entscheidung könnte nun am 31. März beim Kongress im WM-Land Katar fallen. Als Kompromiss steht noch eine weltweite Nations League, nach dem Vorbild der europäischen Version, zur Debatte. Diese könnte anstelle einer WM alle zwei Jahre wieder auf die Agenda rücken.

Suche nach einvernehmlicher Lösung

Der Deutsche Fußballbund (DFB) zeigt sich „zufrieden“ mit dem Verzicht auf einen Kongress und damit auf eine Abstimmung über die Weltmeisterschaft im Zweijahresrhythmus noch in diesem Jahr. Man setze „auf eine gemeinsam von FIFA und UEFA erarbeitete einvernehmliche Lösung aller Fragen zum zukünftigen weltweit einheitlichen Spielkalender“, teilte der DFB gegenüber der dpa mit. Mehr als ein Dutzend europäischer Verbände hatten offenbar erwägt, als letzte Option aus dem Weltverband auszutreten.