Srdjan Grahovac (Rapid) und Tobias Kainz (Hartberg)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Rapids offene Rechnung mit Hartberg

Nach sieben Ligaspielen ohne Sieg muss Rapid am Sonntag (14.30 Uhr) in der Admiral Bundesliga die schwarze Auswärtsserie beenden, sonst wird es für die in der Meisterschaft weit hinter den Erwartungen spielende Mannschaft von Dietmar Kühbauer schnell wieder unruhig. Zudem wollen sich die Wiener an TSV Egger Glas Hartberg revanchieren. In der Hinrunde gewannen die Steirer mit 2:0.

Unterdessen peilt der LASK gegen Cashpoint SCR Altach den Sprung in die obere Tabellenhälfte an. Die Linzer wollen gegen ihren Tabellennachbarn „mutiger, effizienter, konsequenter“ als in den vergangenen Spielen auftreten.

Für Rapid geht es am Sonntag um die Bestätigung des Europa-League-Erfolges. „Wir haben gegen Zagreb gesehen, dass es gegen jeden Gegner funktionieren kann. Wir müssen es gegen vermeintlich Kleinere jetzt auch auf den Platz bringen“, forderte Rapids Shootingstar Marco Grüll nach dem 2:1-Erfolg gegen die Kroaten. „Da zählt es, genauso zu kämpfen, reinzuhauen bis zum Umfallen, dann werden in den nächsten Wochen auch die Ergebnisse in der Meisterschaft um einiges besser werden.“

Kühbauer ist kein „Vergangenheitstyp“

Auch Kühbauer wollte sich im Ruhm des ersten Saisonsieges in der Gruppenphase nicht länger sonnen. „Ich bin kein Vergangenheitstyp, wir leben im Jetzt. Die Burschen haben es gut gemacht, aber es steht schon wieder ein wichtiges Spiel vor der Türe, da wollen wir auch eine gute Leistung bringen“, meinte der Trainer des Tabellenachten. Dunkel sieht die jüngere Bilanz aus der Fremde aus. Sieben Ligaspiele ist Rapid mittlerweile ohne Sieg. Zuletzt fuhren die Hütteldorfer am 28. April (3:2 in Tirol) mit drei Punkten heim. Seither gab es drei Remis und vier Niederlagen.

Hofmann fällt mit Nasenbeinbruch aus

Fehlen wird Innenverteidiger Maximilian Hofmann, der sich gegen Dinamo die Nase brach. „Für Maxi ist ein Nasenbeinbruch ja schon fast so wie für andere ein Schnupfen, daher weiß er gut damit umzugehen“, sagte Kühbauer. Hartberg-Trainer Kurt Russ hat den grün-weißen Europacup-Fight mit Argusaugen verfolgt. „So eine Intensität wie gegen Dinamo haben sie in dieser Saison noch nicht auf den Platz gebracht. Es war ein besonderes Spiel, sie sind getrieben worden von ihren Zuschauern.“

Bundesliga, zwölfte Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Hartberg – Rapid

Hartberg, Profertil Arena, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Stec, Rotter, Sonnleitner, Gollner, Klem – Kainz, Horvat, Heil – Niemann, Avdijaj

Rapid: Gartler – Stojkovic, Greiml, Aiwu, Ullmann – Grahovac, Ljubicic – Schick, Knasmüllner, Grüll – Kara

Der Steirer lobte eine starke Rapid-Leistung, sagte am Freitag aber auch: „In unserer Liga stehen viele Mannschaften gegen Rapid sehr kompakt und machen nicht so viele Fehler wie Zagreb gestern im Spielaufbau. Die Fehler haben Rapid extrem gutgetan, dann hat wirklich alles perfekt ausgeschaut. Ein paar Spieler, die in der Meisterschaft vielleicht nicht so motiviert sind, haben dann stark performt.“

Russ warnt: „Wir müssen aufpassen“

Russ kann wieder auf Dario Tadic zurückgreifen. Der zuletzt angeschlagene Stürmer habe wieder voll mittrainiert, erklärte der Coach. Beim überraschenden 2:0-Sieg der Hartberger bei Rapid erzielte Tadic zum Saisonauftakt beide Tore. „Es wird aber viel schwieriger werden als damals“, warnte Russ. „Weil Rapid die letzten zwei, drei Runden viel aggressiver geworden ist. Wir müssen aufpassen.“

Sein Team teilte zuletzt in Tirol die Punkte, hat vor heimischer Kulisse wieder ein Spektakel im Sinn. „Wir möchten zu Hause nach dem Sieg gegen Sturm Graz unbedingt nachlegen und brauchen dafür eine Topleistung“, so Russ. Die Ligabilanz zwischen den beiden Clubs ist mit jeweils vier Siegen und drei Remis ausgeglichen, wobei die Steirer in Wien (3-2-1) und die Hütteldorfer in der Steiermark (3-1-1) die Nase vorne haben.

LASK peilt Sprung in obere Tabellenhälfte an

Es ist ein suchender LASK, der am Sonntag (14.30 Uhr) seinen Tabellennachbarn aus Altach empfängt. In der Conference League nach dem 3:0 in Armenien zwar auf Aufstiegskurs, machen sich die Athletiker mit ihren Leistungsschwankungen das Leben selbst schwer. Gegen die Vorarlberger droht sogar der Rückfall auf den letzten Platz, umgekehrt könnte der LASK mit einem Sieg in die obere Tabellenhälfte kommen.

Andreas Wieland (LASK)
GEPA/Wolfgang Jannach
LASK-Coach Wieland fordert von seiner Mannschaft über 90 Minuten durchgängig eine gute Leistung

Fünf Punkte ist der aktuelle Zehnte nach zwei Niederlagen en suite gegen Salzburg und den WAC von Platz drei entfernt, auf Schlusslicht WSG Tirol (gastiert bei der Admira) hat man nur einen Zähler Vorsprung. Dazwischen liegen die mit dem LASK punktegleichen Altacher. Trainer Andreas Wieland hat an seine Truppe vor allem einen Wunsch: „Mutiger, effizienter, konsequenter – das sind die Schlagworte, die bereits in den letzten Wochen unser Ziel waren und es auch gegen Altach sein werden. Ich will von der Mannschaft über 90 Minuten eine durchgängig gute Leistung sehen. Nach dem Spiel will ich sagen können, dass das Ergebnis der Leistung entsprochen hat.“

Bundesliga, zwölfte Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

LASK – Altach

Pasching, Raiffeisen Arena, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Boller, Maresic, Luckeneder – Flecker, Holland, Michorl, Renner – Goiginger, Schmidt, Horvath

Altach: Casali – Zwischenbrugger, Dabanli, Netzer, N’Diaye – Haudum – Bukta, Thurnwald, Tartarotti, Edokpolor – Nuhiu

Voralberger planen nächste Überraschung

Denn auch beim jüngsten Auftritt gegen Alaschkert zeigten Thomas Goiginger und Co. eine durchwachsene Leistung, sowohl defensiv als auch offensiv ließ man gerade in der ersten Hälfte zu wünschen übrig. „Die Situation ist schwierig, wir strotzen nicht vor Selbstvertrauen“, sagte Wieland nach dem Europacup-Spiel. Angesichts der Belastungen der vergangenen Wochen wird es personelle Änderungen in der LASK-Startformation geben. „Es wird rotiert, aber auf Namen lege ich mich nicht fest“, sagte Wieland.

Altach erhofft sich nach dem jüngsten 1:1 gegen Salzburg einmal mehr Zählbares. „Wir waren gegen Red Bull sehr präsent. Darauf wollen wir aufbauen“, meinte Trainer Damir Canadi. Trotz der guten Leistung warten die Vorarlberger aber schon seit der vierten Runde auf einen vollen Erfolg. Canadi sagte in Pasching „viele Zweikämpfe und viele Bälle hinter die Abwehr“ voraus. Die aktuelle Form des Gegners lässt ihn hoffen: „Beim LASK fehlt momentan vielleicht etwas die Balance. Wenn sie hoch pressen, geben sie oft sehr viel Rückraum her. Diese Räume wollen wir nützen.“

Es gelte aber, hochkonzentriert zu Werke zu gehen. „Wir wissen, dass wir uns auch gegen den LASK kaum Fehler erlauben dürfen, wenn wir etwas mitnehmen wollen“, sagte Canadi. Die Doppelbelastung des LASK sei eher kein Thema: „Ich denke, wenn so etwas zu tragen kommt, dann in der letzten Viertelstunde. Sollte es da Ermüdungserscheinungen geben, müssen wir das nutzen. Bis zur 60. oder 70. Minute wird es keinen Unterschied machen.“