Lewis Hamilton (Mercedes) und Max Verstappen (Red Bull Racing)
GEPA/XPB/Bearn
Formel 1

Luft im Titelkampf wird immer dünner

In Mexiko-Stadt finden Max Verstappen und Lewis Hamilton am Sonntag (20.00 Uhr MEZ) keine Zeit für eine Atempause im Formel-1-Titelkampf. Auf mehr als 2.250 Meter Höhe will und muss Mercedes-Pilot Hamilton als Verfolger zurückschlagen, sonst wird auch für ihn die Luft immer dünner. Der Ausgang des Rennens ist völlig offen. „In diesem Jahr ist alles möglich“, weiß auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Besser stehen allerdings die Vorzeichen für eine Verstappen-Fiesta in der Metropole. Der Grand Prix gilt wegen seiner atmosphärischen Ausnahmebedingungen als Wohlfühlstrecke von Red Bull Racing.

„Wir alle im Team sind zuversichtlich, dass wir einen wirklich guten Job machen können. Aber wir müssen an den Details arbeiten und in Mexiko noch einmal von vorne anfangen, um das Beste aus unserem Gesamtpaket herauszuholen“, sagte Verstappen, der zwei der jüngsten drei Rennen auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez für sich entscheiden konnte.

WM-Titelkampf spitzt sich zu

Für Max Verstappen (Red Bull) und Lewis Hamilton (Mercedes) geht am Sonntag der Formel-1-Titelkampf in Mexiko-Stadt weiter. Auf mehr als 2.250 Meter Höhe will und muss Mercedes-Pilot Hamilton als Verfolger zurückschlagen, sonst wird auch für ihn die Luft immer dünner.

In dünner Luft dreht der Motor auf

Der spektakuläre Kurs sollte Red Bull liegen, aber in der umkämpften WM-Saison 2021 ist nichts sicher. Fakt ist: In dünner Luft dreht der Honda-Motor auf. Er besitzt einen etwas größeren Turbolader als die Konkurrenz, dadurch kann Leistung besser freigesetzt werden.

Lewis Hamilton (Mercedes) in Mexico, 2019
APA/AFP/Pedro Pardo
Die Fahrt durch die Tribünen des in der Strecke befindlichen Baseball-Stadions ist ein Highlight des Kurses

Zudem wirkt sich die Höhenluft auch auf die Aerodynamik aus. Teams können mit maximalem Abtrieb fahren, weil der Luftwiderstand deutlich geringer ist, was den „Bullen“ in der Vergangenheit ebenfalls zugutekam.

„Zwischen beiden Teams geht es sehr eng zu“

Vor allem Mexiko und auch das folgende Rennen in Brasilien könnten die WM vorentscheiden. Der Trumpf liegt vorerst bei Red Bull. „Auf solche Leistungsvorhersagen kann man nichts geben“, meinte Teamchef Christian Horner. „Zwischen beiden Teams geht es sehr eng zu. Ich hoffe, dass Mexiko wieder eine gute Strecke für uns sein wird.“

Sie war es aber auch schon für Mercedes. Hamilton feierte in Mexiko 2017 seinen vierten und 2018 seinen fünften WM-Titel. Der siebenfache Weltmeister stapelte im Vorfeld aber wieder einmal tief: „Die nächsten Strecken sind sehr starke Kurse für Red Bull. Das wird hart. Ganz sicher.“

„In diesem Jahr ist alles möglich“

Auf Mexiko-Stadt und Sao Paulo folgt Katar als Abschluss des letzten Tripleheaders (drei Rennen an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen) in dieser Saison. In der Fahrerwertung liegt Hamilton zwölf Punkte hinter Verstappen. An Gesetzmäßigkeiten glaubt der Brite aufgrund der jüngeren Erfahrungen nicht.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff erst recht nicht, nachdem Verstappen vor zwei Wochen in den USA gewinnen konnte. Austin galt vorher als Silberpfeil-Territorium. „In diesem Jahr ist alles möglich und Strecken, auf denen man bisher schwächer gewesen ist, zählen plötzlich zu deinen Stärken und umgedreht“, sagte Wolff.

Schluss ist erst, wenn es die Mathematik vorgibt

Mercedes will gegen das so starke Red-Bull-Team eine WM-Entscheidung bis zum Ende offen halten. „Ziel muss sein, dass wir zum letzten Rennen kommen und absolut eine Chance haben zu gewinnen“, sagte Wolff.

Die Chancen auf Hamiltons historischen achten WM-Titel seien „absolut intakt“. Vorhersagen seien unmöglich. Rennfahren sei „doch oft anders, als man plant. Deshalb ist die Meisterschaft erst zu Ende, wenn man mathematisch nicht mehr gewinnen kann“, konstatierte Wolff.