Trainer Andreas Wieland (LASK)
APA/AFP/Photolure/Vahram Baghdasaryan
Conference League

LASK setzt auf Rumpfteam und Flieger

In der Bundesliga ins Hintertreffen geraten, sind die internationalen Auftritte für den LASK eine willkommene Ablenkung. In der UEFA Europa Conference League winkt den Linzern am vierten Spieltag der Aufstieg. Gelingt gegen den armenischen Vertreter FC Alaschkert am Donnerstag (18.45 Uhr) ein voller Erfolg, würde bei einem Sieg von Spitzenreiter Maccabi Tel Aviv gegen HJK Helsinki das Überwintern im Europacup fixiert sein. Der LASK muss mit einem Rumpfteam auskommen – und reist mit dem Flugzeug zum Heimspiel.

Das anvisierte Ziel war am Tag vor der Partie im Ausweichquartier im Klagenfurter Wörthersee-Stadion nur kurz Thema. Den LASK plagen nicht nur Verletzungssorgen, auch das Coronavirus lässt die Athletiker nicht los. Mit Lukas Grgic und Mamoudou Karamoko wurden am Dienstag zwei weitere Profis positiv getestet. Insgesamt fünf Akteure sind es inzwischen, die einen positiven Test abgegeben haben. Florian Flecker konnte sich für Donnerstag immerhin freitesten.

„Die Ausgangslage ist klar: Wir wollen mit einem guten Ergebnis einen Schritt Richtung K.-o.-Phase machen. Das ist die große Motivation und ein klares Ziel“, sagte Trainer Andreas Wieland. 16 Spieler stehen ihm gegen Armeniens Meister zur Verfügung, drei davon sind Torhüter.

LASK empfängt Alaschkert

Der LASK will am Donnerstag am vierten Spieltag der UEFA Europa Conference League gegen den armenischen Club Alaschkert die Basis für den Aufstieg in die K.-o.-Phase legen. Der Letzte der heimischen Liga kämpft aktuell nicht nur sportlich mit großen Problemen.

Vor allem in der Defensivabteilung ist die Personaldecke mehr als dünn. Mit James Holland (Wade) kam zu Wochenbeginn ein Verletzter dazu, Jan Boller fehlt aufgrund einer Sperre.

Trainer Andreas Wieland (LASK)
APA/EXPA/Reinhard Eisenbauer
Auf internationaler Ebene kann LASK-Trainer Wieland bisweilen zufrieden sein – sein Team könnte bereits aufsteigen

Nur noch 13 Feldspieler im Kader

Der lange verletzte Yannis Letard wird damit gleich ins kalte Wasser geworfen. Wie Wieland auch anmerkte: Sollten wegen Verletzungen mehr Feldspieler benötigt werden, dürfte auch ein Torhüter eingewechselt werden. Mit dem dritten Keeper Nikolas Polster (19) steht im Notfall ein Mann mit klingendem Nachnamen parat.

Vierter Spieltag

Donnerstag, 18.45 Uhr:

LASK – Alaschkert

Klagenfurt, Wörthersee Stadion, SR Hakim/SWE

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Flecker, Letard, Luckeneder, Potzmann – Goiginger, Hong, Michorl, Renner – Monschein, Nakamura

Alaschkert: Cancarevic – Kryuchkov, Cameta, Kadio, Boljevic – Khurtsidze, Grigoryan, Hovsepyan – James, Embalo, Papikyan

3:0 siegte der LASK vor zwei Wochen in Jerewan. Die Athletiker steigerten sich dabei in der zweiten Spielhälfte. Dass es danach in der Liga wieder Tiefschläge gab, soll den internationalen Elan nicht bremsen. „Positiv nach vorne zu blicken gelingt uns, wenn wir die Leistungen in den Spielen anschauen. Die sind ansprechend“, betonte Peter Michorl.

Chancenverwertung als leidiges Thema

Der Mittelfeldmann strich einmal mehr das Hauptproblem seines Teams hervor: die Chancenverwertung. „Wir müssen auch im Sechzehner versuchen, das zu bringen, was uns dazwischen gelingt.“ Sechs Tore hat der LASK in den drei Gruppenspielen erzielt. In der Bundesliga sind es zwölf in 13 Runden.

Ein Sieg gegen Alaschkert wäre auch im Zweikampf mit Maccabi wichtig. Denn die acht Gruppensieger in der Conference League stehen im Achtelfinale. Die jeweiligen Zweiten müssen in einer K.-o.-Runde im kommenden Februar gegen die Dritten der Europa League antreten, um einen Platz in der Runde der besten 16 zu ergattern.

Michorl strich hervor, dass man freilich in jedem Spiel den „Turnaround“ schaffen wolle. Die Partie gegen die WSG Tirol am Wochenende ist bereits ein wenig im Blickfeld.

Linz – Klagenfurt – Linz mit dem Flugzeug

Die Reise nach Klagenfurt wird deshalb per Charterflug absolviert. Am Matchtag hebt der Flieger am Vormittag von Linz-Hörsching ab. Am Flughafen Klagenfurt werden Team und Betreuer dann vom Mannschaftsbus abgeholt, der Rückflug wird am Matchtag erfolgen.

Wieland zeigte Verständnis über etwaige Kritik an der in Zeiten der Klimapolitik ungewöhnlichen Vorgangsweise. Die kürzere Reisedauer sei jedoch ein gerade jetzt wichtiger Vorteil. „Ich kann die Diskussion darüber verstehen, das Umweltthema ist ein sehr großes. Ich denke aber, es ist in unserer derzeitigen Situation notwendig, dass wir alle Kräfte sammeln und gut regenerieren können. Deshalb ist die Entscheidung so getroffen worden“, meinte der 38-Jährige.