Urs Kryenbuehl (SUI) bei der Abfahrt 2019 in Beaver Creek
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Ski alpin

Ungeimpfte Schweizer nicht in Kanada dabei

Das fehlende Zertifikat über eine vollständige Impfung gegen das Coronavirus bringt zwei Schweizer Speed-Spezialisten um die Rennen im kanadischen Lake Louise Ende des Monats. Die ungeimpften Urs Kryenbühl und Ralph Weber müssen bei den ersten Überseerennen zuschauen. Das Duo, das eine CoV-Erkrankung überstand, zeigte sich nicht nur von den kanadischen Behörden, sondern auch vom Weltskiverband enttäuscht.

In Lake Louise in den kanadischen Rocky Mountains erfolgt bereits vom 26. bis 28. November mit zwei Abfahrten und einem Super-G der Auftakt in die Speed-Saison. Sowohl Kyenbühl, der vergangenen Jänner bei der ersten von zwei Abfahrten auf der Kitzbüheler Streif beim Zielsprung schwer gestürzt war, als auch Weber werden nun wohl Anfang Dezember in Beaver Creek in die Saison starten.

Der 27-jährige Kryenbühl ließ in sozialen Netzwerken verlauten, dass er dem „Impfzwang für die Rennen in Kanada nichts abgewinnen“ könne. Dass die Coronavirus-Infektion, die er vor einigen Monaten überstanden hatte, nicht zur Einreise für Kanada ausreicht, sei „ein harter Schlag und ein Stich in mein Rennfahrerherz“, sagte Kryenbühl, der vergangene Saison bis zu seinem Sturz in Kitz mit drei Podestplätzen einer der Shootingstars in der Speed-Szene war.

Urs Kryenbuehl (SUI) bei der Siegerehrung am 30. Dezember 2020 in Bormio
GEPA/Patrick Steiner
Kryenbühl schaffte es vergangene Saison u. a. in Bormio als Zweiter auf das Podest

Überstandene Erkrankung „besserer Schutz“

Kryenbühls Teamkollege Weber hat ebenso bereits eine Coronavirus-Infektion hinter sich. Er habe die Symptome Fieber, Müdigkeit sowie Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn durchgemacht, berichtete er auf seiner Website. Dadurch habe er „nach meinem Verständnis des menschlichen Körpers“ und trotz fehlender Coronavirus-Impfung „einen besseren Schutz. Mein Körper hatte die Chance, die Antikörper selbst zu bilden, gegen das Virus anzukämpfen, und hat dann die Krankheit nach wenigen Tagen überstanden“.

Weber wie Kryenbühl zeigten sich vom Weltverband FIS „enttäuscht“, weil dieser die für Lake Louise geplanten Rennen aufgrund des aus ihrer Sicht „Impfzwangs“ nicht an einem anderen Ort durchführen will. Für ungeimpfte Sportler habe das entsprechend hohe sportliche und wirtschaftliche Nachteile, so Weber. Der 27-jährige frühere Junioren-Weltmeister schloss wie Kryenbühl nicht aus, sich zu einem späteren Zeitpunkt – mit einem allenfalls anderen als den im Moment verfügbaren Impfstoffen – impfen zu lassen.