Sochowicz selbst meinte, dass der Zwischenfall in einer Tragödie hätte enden können, wenn er nicht versucht hätte, einen Zusammenstoß mit der Absperrung zu verhindern. „Ich habe grünes Licht bekommen und hatte die ersten beiden schwierigen Kurven passiert“, erinnerte sich der 25-Jährige. „Plötzlich aber war da diese geschlossene Sperre auf der Bahn.“ Nach dem Unfall, so Sochowicz, habe er eine halbe Stunde lang auf den Transport ins Krankenhaus warten müssen.
Noch direkt an der Bahn habe er es mit sehr viel Inkompetenz zu tun bekommen. „Die haben überhaupt nicht gewusst, was sie tun sollen“, sagte der Olympiateilnehmer 2018 über die Ersthelfer. „Jemand kam zu mir und hat versucht, meinen exponierten Knochen mit einem Handschuh zu berühren.“ Es seien bizarre Szenen gewesen.

Die Angst fährt mit
Sein Antreten bei den Peking-Spielen habe er freilich nicht aufgegeben, so Sochowicz. Er hoffe auf eine Wildcard und auf eine rechtzeitige Genesung. „Aber das ist ein größeres Problem“, führte Sochowicz aus: „Ich weiß nicht, ob ich es mental schaffen würde. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder auf dieser Bahn fahren kann. Ich hätte Angst, dass etwas nach der nächsten Kurve auf mich wartet.“
Bei den Winterspielen 2010 in Vancouver war der Georgier Nodar Kumaritaschwili verstorben, nachdem er bei einem Trainingslauf aus der Bahn geflogen war.