Rapid-Coach Dietmar Kühbauer
Reuters/Leonhard Foeger
Bundesliga

Rapid trennt sich von Trainer Kühbauer

Der SK Rapid hat sich nach etwas mehr als drei Jahren von seinem Trainer Dietmar Kühbauer getrennt. Das gaben die Wiener am Mittwoch offiziell bekannt. Der 50-jährige Burgenländer hatte am 1. Oktober 2018 das Amt des Chefcoaches bei seinem Herzensverein übernommen, ist aber zuletzt in einer sportlichen Talfahrt stecken geblieben. An seiner Stelle leiten Thomas Hickersberger und Steffen Hofmann das Training interimistisch.

„Er (Kühbauer, Anm.) ist und bleibt ein Vorzeige-Rapidler, aber die aktuelle Situation erzwingt förmlich, neue Impulse zu setzen“, begründete Präsident Martin Bruckner die Entscheidung. Die Hütteldorfer liegen nach 14 Runden in der Admiral-Bundesliga nur auf dem siebenten Platz und verloren zuletzt beim WAC mit 1:4. In der UEFA Europa League sind die Chancen auf ein Weiterkommen nach einem 1:3 bei Dinamo Zagreb zwei Spieltage vor Schluss sehr gering.

Kühbauer übernahm das Rapid-Amt am 1. Oktober 2018, führte die Hütteldorfer zweimal auf den zweiten Rang und qualifizierte sich zudem zweimal für die Gruppenphase der UEFA Europa League. Erst im April wurde sein Vertrag um zwei Saisonen bis 2023 verlängert. „Didi hat die Mannschaft in einer sehr prekären Situation übernommen und trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gerade in den letzten zwölf Monaten in allen Bereichen stark verbessert. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit“, begründete Sportdirektor Zoran Barisic damals die vorzeitige Vertragsverlängerung.

Rapid-Coach Dietmar Kühbauer
GEPA/Wolfgang Jannach
Das 1:4 beim WAC am Sonntag war Kühbauers letztes Spiel als Rapid-Trainer

„Wohl des Vereins an oberster Stelle“

Sieben Monate später sieht die Welt allerdings schon wieder ganz anders aus, vor allem in der Meisterschaft hinkt der Vizemeister nicht nur den eigenen Ansprüchen hinterher. „Wir haben alles versucht, um mit dem bestehenden Trainerteam, vor allem mit Didi Kühbauer, auch diese Saison erfolgreich zu bewältigen. Jede Trennung ist schmerzvoll, da ich immer auch die Menschen im Blick habe, unabhängig, ob man auch persönlich seit Jahrzehnten verbunden ist“, wurde Barisic auf der Clubwebsite zitiert.

„In meiner Funktion steht aber das Wohl des Vereins an oberster Stelle, und wir sind leider in einer Situation angekommen, in der eine Veränderung in der Position des Cheftrainers nicht mehr abzuwenden war“, so Barisic. „Ich bedauere das sehr und möchte Kühbauer und selbstverständlich auch Manfred Nastl für ihr geleistetes Engagement persönlich und im Namen des SK Rapid Dank und Anerkennung aussprechen.“

Barisic betonte, dass bei der Frage nach der Nachfolge als Cheftrainer „das Prinzip Qualität vor Geschwindigkeit gilt“. Er habe Optionen im Kopf, aber aus Respekt vor Kühbauer noch keine Gespräche führen wollen. „Trotzdem gehe ich davon aus, dass wir relativ zeitnah eine Lösung finden werden.“ Der nächste Auftritt nach der Länderspielpause erfolgt am 20. November daheim gegen Altach.