Der spanische Fußballspieler Alvaro Morata
APA/AFP/Javier Soriano
WM-Qualifikation

Kampf um Fixtickets geht ins Finish

Europas Rennen um die zehn Fixplätze bei der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr geht ins Finish. Vor der anstehenden Doppel-Runde kündigen sich in drei Gruppen echte „Finale“ am letzten Spieltag an. Spanien gegen Schweden, Russland gegen Kroatien und Portugal gegen Serbien lauten die Duelle. Europameister Italien will schon am Freitag für klare Verhältnisse sorgen. Mit Deutschland und Dänemark sind erst zwei Tickets vergeben.

Spanien würde die drittplatzierten Griechen mit einem Sieg in Athen endgültig hinter sich lassen. Schweden gastiert bereits davor in Georgien und möchte die Tabellenspitze verteidigen. Läuft es nach Papierform, kommt es am Sonntag zu einem echten Endspiel um den WM-Fixplatz. Spanien empfängt dann die Schweden. Der Zweite hat immerhin noch die Chance über das Play-off im kommenden Frühjahr. Da werden unter zwölf Teams drei weitere WM-Tickets vergeben.

Selbst der sonst wenig zu erschütternde Spaniens Teamchef Luis Enrique meinte vor dem Qualidoppel: „Um ehrlich zu sein, spüre ich den Druck. Mehr noch als im Nations-League-Finalturnier. Es geht immerhin um die WM-Teilnahme.“ Mit Dani Carvajal nominierte Enrique erstmals seit März wieder einen Spieler von Real Madrid. Im ersten Duell mit den Griechen holten die Spanier nur ein 1:1.

Ein Jahr vor der WM in Katar

Ob Österreich bei der nächsten WM in Katar mit dabei sein wird, ist noch ungewiss. Über den Austragungsort wird bisher vor allem kritisch berichtet: Missachtung von Menschenrechten, Temperaturen, die das Fußballspielen schwierig machen, und die völlig fehlende Infrastruktur sind die großen Kritikpunkte.

Schweden baut auf Ibrahimovic

Die Schweden bauen wieder auf Zlatan Ibrahimovic. Der 40-jährige Stürmerstar zeigte sich selbstbewusst wie immer, stellte aber keine Ansprüche. „Jeder will spielen. Aber ich bin als Mitglied der Mannschaft hier.“ Teamchef Janne Andersson werde entscheiden. „Ibra“ war im März nach fünf Jahren Pause in die Nationalmannschaft zurückgekehrt. Die EM versäumte er jedoch verletzungsbedingt.

Der schwedische Fuballer Zlatan Ibrahimovic
Reuters/Christian Hartmann
Der bereits 40-jährige Zlatan Ibrahimovic will Schweden zur Weltmeisterschaft schießen

Auch der Zweikampf zwischen Serbien und Portugal um Platz eins wird am Sonntag entschieden. Die bei einem Spiel mehr momentan voran liegenden Serben müssen in Lissabon antreten. Portugal könnte vor heimischer Kulisse ein Remis reichen, sollten sich Cristiano Ronaldo und Co. am Donnerstag auswärts in Irland durchsetzen. Die Iren sind noch hinter Luxemburg nur Vierter der Tabelle. Serbien wärmt sich derweil in Belgrad gegen WM-Gastgeber Katar auf.

Russland und Kroatien liegen in ihrer Gruppe auf den Rängen eins und zwei. Die zwei Zähler voran liegenden Russen gastieren am Sonntag in Split. Zum Aufwärmen warten auf beide Teams Pflichtaufgaben: Russland spielt am Donnerstag daheim gegen Zypern, die Kroaten sind in Malta im Einsatz. Mit dabei ist der in Linz geborene und für Salzburg spielende Luka Sucic. Der 19-jährige Mittelfeldspieler war im Oktober erstmals beim kroatischen A-Team dabei.

Nur Deutschland und Dänemark bisher fix dabei

Deutschland und Dänemark haben ihre WM-Fahrkarten bereits gelöst. Die Dänen planen in der Österreich-Gruppe im Heimspiel gegen die Färöer Sieg Nummer neun im neunten Qualispiel. Im Hinspiel siegten sie gegen die Inselkicker mühsam 1:0. Deutschland ist in Wolfsburg gegen Liechtenstein im Einsatz.

Jubel der Dänen
Reuters/Gleb Garanich
Erst zwei europäische Teams haben ihre Fixtickets gelöst: neben Deutschland auch Dänemark

Die Coronavirus-Infektion von Niklas Süle hat die Personalliste von Bundestrainer Hansi Flick durcheinandergewirbelt. Neben dem Verteidiger mussten die Kontaktpersonen Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Karim Adeyemi abreisen. Vor dem Spiel erfolgt noch einmal ein Auftritt von Joachim Löw. Der nach dem EM-Scheitern zurückgetretene 61-Jährige wird offiziell verabschiedet.

Europameister Italien peilt direkte Qualifikation an

Die WM-Teilnahme will auch Europameister auf direktem Weg abgehakt wissen. Italien hat im Stadio Olimpico von Rom die Schweiz zu Gast. Nach sechs Spielen halten beide Mannschaften bei 14 Zählern.

In der laut FIFA-Regeln ausschlaggebenden Tordifferenz liegen die Italiener mit plus elf knapp vor den Eidgenossen (plus neun). Bei einem Remis im direkten Duell könnte es in der letzten Runde deshalb um jeden Treffer gehen. Die Italiener gastieren dann in Nordirland, die Schweiz spielt in Luzern gegen Bulgarien.

Gianluigi Donnarumma (ITA)
Reuters/Alberto Lingria
Gianluigi Donnarumma ist mit Italien gegen die Schweiz und Nordirland gefordert

Bei der „Nati“ stehen mit Torhüter Philipp Köhn, Bryan Okoh und Noah Okafor drei Salzburg-Profis im Kader. Bei Italien fehlen die verletzten Ciro Immobile, Marco Verratti und Giorgio Chiellini.

Belgier bei Heimsieg sicher qualifiziert

England ist am Freitag in London gegen Albanien gefordert. Der drei Zähler dahinter liegende Verfolger Polen hat in Andorra die drei Zähler eingeplant. Erst am Samstag sind Belgien und Frankreich im Einsatz. Die Belgier sind mit einem Heimsieg gegen Estland programmgemäß bei der WM dabei. Für Weltmeister Frankreich gilt dasselbe in Paris gegen Kasachstan.

Komplizierter ist die Ausgangslage in Gruppe G mit den Niederlanden (19 Punkte), Norwegen (17) und der Türkei (15). Auch hier dürfte die Entscheidung in der letzten Runde fallen. Die Niederländer spielen am Dienstag in Amsterdam gegen die Norweger. Die Türkei ist in Montenegro im Einsatz.