Davor hatten die Sportkommissare den Weltmeister aufgrund eines technischen Fehlers am Drag-Reduction-System (DRS) seines Fahrzeugs disqualifiziert. Am Freitag im Qualifying soll der Abstand zwischen beiden Heckflügelplatten bei Hamiltons geöffnetem DRS größer als die erlaubten 85 Millimeter gewesen sein. Als Strafe musste der 36-Jährige das Sprintrennen statt aus Pole von ganz hinten beginnen. Mercedes entschied sich gegen eine Beeinspruchung der Strafe, die 18 Stunden nach dem Vergehen ausgesprochen wurde.
Hamilton lieferte dann aber innerhalb der 24 Runden eine fulminante Aufholjagd und überholte Gegner um Gegner. Das Rennen am Sonntag wird der Brite trotzdem nur von Rang zehn aus in Angriff nehmen. An seinem Auto war am Freitag regelwidrig ein neuer Motor eingesetzt worden, weshalb eine Strafversetzung um fünf Plätze erfolgte. „Das ist noch nicht vorbei“, erklärte Hamilton angriffslustig für das Rennen.
Geldstrafe für Verstappen
In der WM-Wertung verlor Hamilton allerdings weiter ein wenig an Boden. Da Verstappen für den zweiten Platz zwei weitere Punkte bekam, baute der Niederländer seinen Vorsprung auf den Titelverteidiger auf 21 Zähler aus und hat im Rennen alle Trümpfe in der Hand, einen weiteren Schritt zu seinem ersten WM-Titel zu machen.
Gegen den Niederländer hatten die Stewards ebenfalls ermittelt, beließen es aber bei einer Geldstrafe in der Höhe von 50.000 Euro. „Die Entscheidung ist harsch, aber es trifft keinen Armen“, sagte Helmut Marko im ORF-Interview. Verstappen hatte nach dem Qualifying den Heckflügel an seinem Red Bull begutachtet und diesen auch berührt, das wiederholte er anschließend an Hamiltons Mercedes. Damit verstieß der 24-Jährige gegen Regeln im „Parc ferme“. Er habe bei seiner Aktion aber eine unerhebliche Kraft auf den Flügel ausgeübt, urteilten die Kommissare.
„Der Start war der Schlüssel“
Im Sprint hatte Verstappen die Poleposition von Hamilton geerbt, konnte diesen Vorteil aber nicht nutzen. Bottas erwischte den besseren Start und schob sich an die Spitze. Dahinter wurde Verstappen nach einem Ausflug neben die Strecke auch noch von Sainz überholt und fiel auf Rang drei zurück. Der Niederländer schnappte sich aber bald wieder den Ferrari-Piloten und machte Jagd auf Bottas.
Der Mercedes aber war schnell, Verstappen steckte zurück und ließ sich weitere zwei aufs WM-Konto gutschreiben. Bottas feierte unterdessen seinen zweiten Sieg in einem Sprintrennen nach Monza und wird am Sonntag zum 20. Mal in seiner Karriere von der Poleposition starten. „Der Start war absolut der Schlüssel. Meine Reifen waren am Ende erledigt, da habe ich nur noch versucht, zu überleben“, erklärte der Finne.