Marko Arnautovic (AUT) und Alexandr Belousov (MDA)
GEPA/Philipp Brem
WM-Qualifikation

Für ÖFB-Team zählt zum Abschluss nur Sieg

Österreichs Nationalteam ist am Montag (20.45 Uhr, live in ORF1) im letzten Länderspiel des Jahres gefordert, die zuletzt gegen Israel (4:2) gezeigte spielerische Steigerung zu bestätigen. Die Österreicher gehen in Klagenfurt als klare Favoriten ins abschließende Heimspiel der WM-Qualifikation gegen das sieglose Tabellenschlusslicht Moldawien. Erst danach wird im ÖFB über die Zukunft von Teamchef Franco Foda entschieden.

Mit einem überzeugenden Sieg im zweiten Spiel in Klagenfurt würden sich die Karten des Deutschen verbessern, auch im März im WM-Play-off auf der Bank zu sitzen. „Es geht jetzt nicht um meine Person. Ich bin schon sehr lange im Fußballgeschäft tätig und kenne die Mechanismen“, betonte Foda. „In erster Linie geht es darum, dass wir als Mannschaft so auftreten wie im letzten Spiel, dass wir gewinnen und mit einem guten Gefühl ins neue Jahr gehen können.“

Bei einigen Überlegungen spiele das Play-off, für das die Österreicher ihr Ticket seit Samstagabend fix haben, laut Foda bereits eine Rolle. Bis dahin gibt es kein Länderspiel mehr. Eine echte Generalprobe ist das Duell mit Moldawien dennoch nicht, ist der Gegner im März, den man am 26. November erfährt, doch ungleich höher einzuschätzen als die Nummer 181 der FIFA-Weltrangliste.

WM-Quali-Abschluss gegen Moldawien

ÖFB Teamchef Franco Foda will im letzten WM-Qualifikationsspiel am Montag in Klagenfurt gegen Moldawien eine Mannschaft mit Siegermentalität sehen. Personell wird es trotz einiger Ausfälle keine großen Experimente geben.

Dazu fehlen den Österreichern zahlreiche Stammspieler. David Alaba wird geschont. Der Real-Madrid-Profi reiste schon nach dem Duell mit Israel ab. Neben den Verletzten Stefan Lainer, Xaver Schlager, Konrad Laimer und Christoph Baumgartner steht auch Martin Hinteregger wegen einer Gelb-Sperre nicht zur Verfügung – die Chance für andere Kräfte, sich zu empfehlen.

WM-Qualifikation, Gruppe F

Montag, 20.45 Uhr:

Live in ORF1

Österreich – Moldawien

Klagenfurt, Wörthersee-Stadion, SR Stavrev (MKD)

Aufstellungen:

Österreich: Lindner – Trimmel, Lienhart, Dragovic, Ulmer – N. Seiwald, Grillitsch – Schaub, Sabitzer, Grüll – Arnautovic

Moldawien: Namasco – Rozgoniuc, Posmac, Bolohan – Jardan, Dros, Ionita, Revenco -Cociuc, Spataru, Puntus

Foda will nicht zu viel ändern

Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz darf sich Louis Schaub machen, der mit seinem Doppelpack gegen Israel als „Joker“ zum Matchwinner wurde. Die Außenverteidiger Christopher Trimmel und Andreas Ulmer scheinen mangels Alternativen gesetzt. In der Innenverteidigung dürfte Aleksandar Dragovic zurückkehren. „Wir werden aber versuchen, die Mannschaft nicht so viel zu verändern“, sagte Foda.

In Abwesenheit von Alaba und des verletzten Julian Baumgartlinger wird Marko Arnautovic als Kapitän fungieren. Der Stürmer laboriert laut eigenen Angaben noch an den Folgen einer Oberschenkelverletzung, die er sich vor einem halben Jahr zugezogen hat. Foda will davon wenig mitbekommen haben. „Wenn es seine Meinung ist, dass er noch nicht ganz fit ist, dann freuen wir uns, wenn er 100 Prozent erreicht. Dann können wir noch einiges von ihm erwarten.“

Arnautovics Präsenz hat eine hohe Bedeutung für das Team, das haben die vergangenen Partien gezeigt. „Er ist ein Anker irgendwo im Spiel“, sagte Foda. Der zweite Fixpunkt in der ÖFB-Offensive ist derzeit Marcel Sabitzer. Das Zusammenspiel mit Arnautovic funktioniere gut, betonte der Bayern-Legionär. „Er zieht immer viele Abwehrspieler auf sich, durch die sich Räume für andere Spieler ergeben. Wir wissen, was wir an ihm haben.“

Dosenöffner muss gefunden werden

Zumal es gegen die defensiven Moldawier gelten wird, Lösungen zu finden. „In solchen Spielen gibt es immer einen Dosenöffner“, erklärte Foda. Durch ein frühes Tor könne sich die Charakteristik ändern. „Daher ist es wichtig, dass wir von Anfang an Druck ausüben.“

Mit einem Kantersieg ist sogar der dritte Gruppenplatz noch zu erreichen. Dafür müssten die Österreicher allerdings um drei Tore höher siegen als Israel im Parallelspiel gegen die Färöer. Foda: „Im Fußball ist alles möglich. Aber wenn wir nur 2:0 gewinnen und ein gutes Spiel machen, bin ich auch zufrieden.“ Mit diesem Ergebnis hatten sich die Österreicher Anfang September in Chisinau durchgesetzt – allerdings ohne wirklich zu glänzen.

ÖFB-Teamchef Franco Foda im Training
GEPA/Daniel Goetzhaber
ÖFB-Teamchef Franco Foda bereitet seine Mannschaft auf das letzte Länderspiel in diesem Jahr vor

ÖFB-Team unter Wert geschlagen

Für Moldawien war das 0:2 gegen Österreich eine von insgesamt acht Niederlagen in der WM-Quali. „Wir wollen in Österreich ein gutes Spiel zeigen“, sagte Teamchef Roberto Bordin, für den das ÖFB-Team in der Qualifikation etwas unter Wert geschlagen wurde. „Österreich hat eigentlich gute Spiele gehabt, sie haben aber gegen Schottland nicht die nötigen Punkte geholt, um sich zu qualifizieren.“ Die Qualität der Österreicher sei unbestritten. „Wir alle wissen, dass das eine sehr gute Mannschaft ist. Österreich ist in jedem Fall wettbewerbsfähig. Die Mannschaft hat eine gute Mentalität, auch wenn Alaba fehlen wird.“

Auch die Moldawier müssen auf ihren wertvollsten Spieler verzichten. Linksverteidiger Oleg Reabciuk von Olympiakos Piräus steht wegen einer Knöchelverletzung nicht zur Verfügung. Sein Ersatzmann Denis Marandici fehlt ebenso wie Mittelfeldspieler Vadim Rata. „Wir sind in Ordnung, auch wenn die zwei Spieler gesperrt sind“, versicherte Bordin. Den bisher einzigen Punkt in der Quali hat sein Team im März daheim gegen die Färöer (1:1) geholt.

Foda betont Bedeutung der Partie

Der Vorverkauf für das Moldawien-Spiel verlief jedenfalls ähnlich schleppend wie für die Partie gegen Israel, die mit 4.300 Zuschauern für einen Minusrekord in einem ÖFB-Länderspiel der Nachkriegszeit ohne Kapazitätsbeschränkungen gesorgt hatte. „Es gibt im Moment wieder eine schwierige Zeit für alle Beteiligten“, verwies Foda auf die angespannte CoV-Situation. Seit Montag gilt ein bundesweiter Lockdown für Menschen, die weder geimpft noch genesen sind.

Der Teamchef betonte trotz aller Unkenrufe aber auch die Bedeutung der Partie. „Ich kann den Satz nicht mehr hören: ‚Es geht um nichts.‘ Es geht immer um etwas, wenn du Fußball spielst. Es geht um Stolz, um Ehre, um Prestige, um Reputation, um Mentalität, um Charakter. So verstehe ich den Fußball.“