Die Bundesliga will ihren Rahmenterminplan für 2022/23 bei der Clubkonferenz am 10. Dezember verabschieden. „Es gibt nicht allzu viel Spielraum durch die WM“, sagte der Vorstandsvorsitzende Christian Ebenbauer im Gespräch mit der APA. Zumindest zwei weitere Runden des Grunddurchganges müssten im Frühjahr gespielt werden. Die Rundenaufteilung vor und nach der langen Winterpause wäre damit 16:16. Dazu kommen nach Saisonschluss aber noch eine mögliche Relegation und das Europacup-Play-off.
Ein kleines Zugeständnis der FIFA ist, dass man die Ligasaison bis 11. Juni 2023 verlängern darf. Der darauffolgende nächste Saisonstart kann wegen eines notwendigen Urlaubs für die Spieler und der Vorbereitung aber frühestens sechs Wochen später stattfinden. „Das ist schon das absolute Minimum“, meinte Ebenbauer. „Es geht immer im Kreis.“ Die WM-Folgen sind auch 2023/24 noch zu spüren.
Dichtes Programm für Teamspieler
Die laufende Saison endet am 29. Mai 2022 mit dem letzten Europacup-Play-off-Spiel. Von 2. bis 14. Juni folgen für das ÖFB-Team vier Länderspiele in der Nations League. Mitte Juli beginnt die Bundesliga wieder, Abstellungspflicht für die WM besteht ab 14. November. Daher dürfte in den meisten internationalen Ligen am Wochenende 12./13. November noch gespielt werden – obwohl am 21. November in Katar bereits vier WM-Spiele auf dem Programm stehen. Das Wüstenturnier ist auf 28 Tage komprimiert.
Sollte sich Österreich über das Play-off im März noch für die WM qualifizieren, rechnet Ebenbauer mit dem Wunsch des Teamchefs, den Kader für die Vorbereitung frühestmöglich zusammenzuhaben. Der Bundesliga-Vorstand zeigte sich diesbezüglich gesprächsbereit. Eine frühere Ligapause könne aber nur in Abstimmung mit anderen Ländern erfolgen, sei der Großteil der ÖFB-Teamspieler doch mittlerweile im Ausland tätig. Ebenbauer: „Es macht nie Sinn, wenn es nur ein Rumpfkader ist.“
Frühjahrsstart schon im Jänner möglich
Nutzt man im November 2022 nicht alle Möglichkeiten aus, müsste der Frühjahrsstart in der Bundesliga schon im Jänner 2023 erfolgen. Das will die Liga eigentlich vermeiden. „Von den klimatischen Bedingungen in Österreich ist das nicht wünschenswert“, sagte Ebenbauer mit Verweis auf den geringeren Zuschauerzuspruch und drohende witterungsbedingte Absagen. Zumal durch UEFA-Spieltage auch die Ersatztermine stark eingeschränkt sind – und durch die neue Conference League zu erwarten ist, dass künftig mehr österreichische Clubs auch im Frühjahr noch im Europacup vertreten sind.
Englische Runden sind für die Liga nicht die Lösung. Die Belastung der Spieler und fanunfreundliche Anstoßzeiten würden dagegen sprechen. Im Herbst 2022 wird es laut Ebenbauer keine Runden unter der Woche geben, im Frühjahr 2023 höchstens eine oder zwei. „Der Fußball lebt zum Großteil von den nationalen Bewerben“, meinte der Wiener. Dort seien vorhandene Regenerationszeiten und langfristige Planbarkeit das Wichtigste. „Das haut die WM ein bisschen durcheinander.“