Rasmus Kristensen, Chukwubuike Junior Adamu und Bernardo Fernandes da Silva enttäuscht
GEPA/David Geieregger
Champions League

Salzburg muss um Aufstieg zittern

Der FC Salzburg ist am Dienstag beim 0:1 in Lille auch im zweiten Versuch, den vorzeitigen Achtelfinal-Einzug in der Champions League zu fixieren, gescheitert und muss nun um den Aufstieg zittern. Wider Willen haben die „Bullen“ ihr Herzschlagfinale: In der ausgeglichenen Gruppe mit Sevilla und Wolfsburg ist der Aufstieg, ein Umstieg in die Europa League sowie das Ausscheiden möglich. Dennoch hat Österreichs Serienmeister alles in der eigenen Hand. Salzburg-Trainer Matthias Jaissle stellte sich derweil schützend vor sein Team.

Auch im dritten Antreten in der Champions League ist erneut vor dem letzten Gruppenspiel noch der Aufstieg möglich. Ein Remis im abschließenden „Geister“-Heimspiel reicht, um den einen Punkt zurückliegenden FC Sevilla auf Distanz zu halten und selbst bei einem Wolfsburg-Erfolg die Nase gegenüber Lille vorn zu behalten und zum ersten Mal in die K.-o.-Phase einzuziehen. Das Worst-Case-Szenario allerdings lässt Salzburg schlucken: Bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Wolfsburg-Heimsieg wäre man Gruppenletzter, würde den Umstieg in die Europa League verpassen – und sich aus dem internationalen Geschäft verabschieden.

„Das ist genau das Szenario, das wir uns nach den ersten drei Spielen nicht gewünscht haben“, sagte Verteidiger Maximilian Wöber. Kein Team wird die Zügel schleifen lassen, die Arithmetik in der Gruppe – den Ersten Lille und Schlusslicht Wolfsburg trennen nur drei Zähler – lässt es zu, dass alle vier Teams aus eigener Kraft noch den Aufstieg schaffen können.

Knappe Niederlage für Salzburg

Österreichs Serienmeister musste sich beim französischen Champion OSC Lille mit 0:1 geschlagen geben. Damit wartet am letzten Spieltag ein Finale um den Aufstieg.

Showdown im eigenen Stadion

Wie schon gegen Atletico Madrid (2020) und Liverpool (2019) kommt es zum Showdown um das Achtelfinale im eigenen Stadion. „Ich glaube, viel spannender geht es nicht“, sagte Nicolas Seiwald. „Ich hoffe, dass es daheim klappt. Wir haben noch ein bisschen Zeit bis dahin.“ Der Lockdown verhindert ein ausverkauftes Salzburger Oval am 8. Dezember. „Schade, dass es ohne Zuschauer stattfindet. Die Mannschaft hätte sich ein volles Haus verdient“, sagte Kapitän Andreas Ulmer. Sportdirektor Christoph Freund ergänzte: „Wir haben zwei Auswärtsspiele knapp verloren, aber wir haben noch alles in der eigenen Hand. Und das ist schön.“

Red Bull Salzburg Trainer Matthias Jaissle
GEPA/David Geieregger
Salzburg-Trainer Jaissle lobte trotz Niederlage das Auftreten seiner Mannschaft

Salzburg-Trainer Matthias Jaissle wollte sich den in seinen Augen „couragierten“ Auftritt seiner Truppe im Norden Frankreichs nicht schlechtreden lassen. „Wir haben gefightet bis zur letzten Minute“, sagte der Coach, „deshalb gibt es überhaupt keinen Vorwurf.“ Salzburg müsse in der Champions League „bescheiden auftreten“, sein Team habe bis dato einen überragenden Job gemacht. „Schade, dass nichts Zählbares rauskam, aber wir gehen trotzdem erhobenen Hauptes zurück nach Salzburg.“

Salzburg muss um Aufstieg zittern

Der FC Salzburg muss nach der 0:1-Niederlage gegen Lille um den Aufstieg ins Champions-League-Achtelfinale zittern. Am letzten Spieltag in der Gruppenphase haben noch alle die Chance auf das Achtelfinale.

Salzburg fehlte letzte Überzeugung

Dass seiner teils blutjungen Mannschaft in manchen Teilen des Spiels die letzte Überzeugung zu fehlen schien, räumte Jaissle dann aber doch ein. „Vielleicht war es phasenweise tatsächlich so in der ersten Halbzeit, da gab es dann auch den ein oder anderen Hinweis von mir.“ Die Körpersprache wandte sich zum Positiven, zündende Ideen im Offensivspiel wurden aber bis zuletzt nicht gefunden. Für Karim Adeyemi und Co. endete der Arbeitstag ohne glasklare Einschussgelegenheit.

„Lille hat es geschafft, clever die Räume zu besetzen“, sagte Jaissle über den kompakt auftretenden französischen Meister, der die von Salzburg so geliebten Umschaltmomente schlichtweg nicht anbot. „Lille hat extrem schnell die Tiefe weggenommen. Sie wussten um unsere Schnelligkeit im Sturm.“

Das Spiel „im letzten Drittel“ habe man sich tatsächlich anders vorgestellt, meinte Ulmer. „Wenn wir mal reingekommen sind, haben wir nicht die richtige Entscheidung am Platz getroffen“, bemängelte der Kapitän. „Das ist ein großer Grund, warum wir zu so wenigen Tormöglichkeiten gekommen sind.“ Dem keinesfalls übermächtigen Gegner erging es nicht anders, ein „Nudeltor“ (Maximilian Wöber), das sich Lilles Stürmer-Jungstar Jonathan David gutschreiben ließ (31.), machte letztlich den Unterschied.