Jan Boller (LASK) jubelt nach dem Match
GEPA/Manfred Binder
Conference League

Gruppensieg für LASK „tolle Geschichte“

Der LASK hat seine internationale Erfolgsgeschichte am Donnerstagabend weitergeschrieben. Dank eines Last-Minute-1:0 bei Maccabi Tel Aviv gehen die Linzer bei der Conference-League-Premiere als Gruppe-A-Sieger durchs Ziel und ersparen sich eine K.-o-Runde. „Der LASK überwintert zum zweiten Mal europäisch, und das als Gruppenerster. Das ist eine tolle Geschichte“, sagte Trainer Andreas Wieland.

Sein Team ist mittlerweile seit elf Europacup-Spielen ungeschlagen. Das ist genauso ein Clubrekord wie die sieben Auswärtssiege auf europäischem Boden in Folge. „Es war ein fantastisches Spiel von beiden Seiten in einem lauten Stadion, bei einer hitzigen Atmosphäre und gegen einen spielstarken Gegner. Kompliment an die Mannschaft, dass sie so dagegengehalten, den Fight so angenommen und einen glücklichen Sieg gefeiert hat“, resümierte der Linzer Chefcoach. Der war einmal mehr eine willkommene Abwechslung für den äußerst tristen Alltag in der Bundesliga.

Dadurch erhöhten sich für den Interimsnachfolger von Dominik Thalhammer sicher auch die Chancen für einen Verbleib an vorderster Front über den Jahreswechsel hinaus.

LASK feiert Gruppensieg

Der LASK zeigt weiterhin zwei Gesichter: Während die Linzer in der Bundesliga Tabellenvorletzte sind, bleiben sie in der UEFA Europa Conference League auch im fünften Gruppenspiel ungeschlagen und stehen nach dem 1:0 Auswärtssieg bei Maccabi Tel Aviv fix im Achtelfinale.

„Ich kümmere mich um meine Arbeit, beschäftige mich mit den Spielen, die anstehen. Alles Weitere erfolgt, wenn die Herbstsaison vorbei ist, der Verein wird dann eine Entscheidung treffen, was das Frühjahr betrifft“, sagte Wieland und wollte sich damit nicht an Spekulationen beteiligen.

LASK-Coach Andreas Wieland
Reuters/Ammar Awad
Wieland steigerte mit dem Gruppensieg seine Chancen auf einen Verbleib als LASK-Trainer

Horvath zeigt seine Qualitäten

Zum Matchwinner in einer intensiven Partie avancierte Sascha Horvath erst in der 89. Minute. Der Mittelfeldspieler zeigte seine Qualitäten im Abschluss, wie auch schon zuletzt sehenswert beim 3:3 in der Bundesliga bei Sturm Graz, wo man eine 3:0-Führung hergeschenkt hatte. „Rechts war Gruber frei, aber ich habe mir gedacht, ich habe genug Selbstvertrauen getankt in den letzten Wochen und den Ball dann super getroffen. Das war ein richtig geiles Gefühl. Einen schöneren Sieg gibt es nicht“, verlautete der 25-Jährige.

Den idealen Lochpass hatte mit Alexander Schmidt ein „Joker“ gegeben. „Wir haben erste Halbzeit im Spiel gegen den Ball zu wenig Druck auf die Spieler bekommen. Zur Pause haben wir das adaptiert und dann auch den einen oder anderen Wechsel vorgenommen. Ich bin sehr zufrieden, wie die Spieler von der Bank performt haben“, lobte Wieland.

Volle Konzentration auf Bundesliga

Horvaths vierter Pflichtspieltreffer im LASK-Dress war auch aus finanzieller Sicht bedeutend. Neben der Siegesprämie von 500.000 Euro streifen die Linzer nun noch als Gruppensieger einen Bonus von 650.000 Euro ein. Gesamt haben sie in der Gruppenphase fast sechs Millionen Euro verdient. Trotzdem war an ausgiebige Feierlichkeiten nach der Partie nicht zu denken. „Das Programm gibt es nicht her, dass es eine dritte Hälfte gibt. Es ist laut in der Kabine, die Spieler feiern, sie werden aber nur lange ausschlafen wegen der Belastung, und nicht wegen einem Kater“, versicherte Wieland.

Horvath und Co. sind sich dessen bewusst. „Lange brauchen wir nicht feiern, denn am Sonntag wartet eine wichtige Aufgabe in der Liga, da müssen wir alles reinhauen und die drei Punkte einfahren“, gab der Torschütze die Marschroute vor. Die Linzer sind als Vorletzter beim achtplatzierten TSV Hartberg zu Gast, den man nach Punkten einholen könnte. „Wir hinken in der Meisterschaft den Erwartungen hinterher. Jetzt wollen wir in den nächsten Spielen auch in der Liga besser performen und bessere Ergebnisse erzielen“, betonte Wieland.