Lionel Messi
Reuters/Benoit Tessier
Auszeichnung

Siebenter Streich für Messi bei Ballon d’Or

Die Enttäuschung bei Robert Lewandowski dürfte am Montag groß gewesen sein. Nicht Bayern Münchens Goalgetter, sondern Lionel Messi wurde in Paris mit dem prestigeträchtigen Ballon d’Or für das Jahr 2021 geehrt. Während sich Lewandowski bei der von der französischen Fachzeitung „France Football“ durchgeführten Wahl mit Platz zwei bescheiden musste, stemmte der Argentinier in Diensten von Paris Saint-Germain die Trophäe zum siebenten Mal und ist damit Rekordtitelhalter.

„Unglaublich, hier zu sein. Vor zwei Jahren dachte ich, es sei das letzte Mal“, meinte der 34-Jährige in seiner Ansprache. „Der Schlüssel war, die Copa America zu gewinnen“, sagte Messi, der im Sommer Argentinien erstmals seit 28 Jahren zum Gewinn der Südamerikameisterschaft geführt hatte.

Seit 2008 haben entweder Messi oder Cristiano Ronaldo (fünfmal) die Auszeichnung erhalten, nur 2018 durchbrach der Kroate Luka Modric diese Phalanx. Diesmal hatte sich Lewandowski große Hoffnungen gemacht. Schließlich hatte der 33-Jährige nach der Triple-Saison 2020 auch in diesem Jahr wieder Bestmarken aufgestellt. So übertraf Lewandowski in der deutschen Bundesliga den als ewig geltenden Torrekord von Gerd Müller mit 41 Treffern. In der laufenden Saison steht der Pole schon wieder bei 25 Treffern in 20 Pflichtspielen für die Bayern.

Lewandowski erhält nur Trostpreis

„Es ist eine Ehre, mit Dir hier zu sein. Du hast Rekorde gebrochen, und hättest es auch verdient gehabt, den Ballon d’Or zu gewinnen“, hatte Messi zumindest aufmunternde Worte für Lewandowski parat. Dieser durfte zuvor trotzdem noch auf die Bühne und wurde in einer neu eingeführten Auszeichnung als bester Torschütze des Jahres geehrt, was aber eher eine Art Trostpreis war.

Als bester Tormann wurde Europameister Gianluigi Donnarumma gewählt, die „Trophee Kopa“ für den besten Nachwuchsspieler gewann der Spanier Pedri vom FC Barcelona. Bei den Frauen ging der Goldene Ball an die Spanierin Alexia Putellas.

Alexia Putellas
APA/AFP/Franck Fife
Die große Favoritin Alexia Putellas vom FC Barcelona gewann den Ballon d’Or Feminin

Der Ballon d’Or ist kein Ersatz für die Weltfußballerwahl. Diese Wahl wird weiterhin vom Weltverband FIFA veranstaltet, die Kür erfolgt am 17. Jänner 2022. Für das Jahr 2020 wurde Lewandowski erstmals als Weltfußballer gekürt. Der Ballon d’Or wurde dagegen im vergangenen Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie nicht vergeben. Von 2010 bis 2015 wurde der Weltfußballer durch eine Kooperation der FIFA und „France Football“ mit dem Goldenen Ball ausgezeichnet.

Ronaldo attackiert Mitorganisator

Der bei der Zeremonie nicht anwesende Ronaldo attackierte indes kurz davor den Mitorganisator der Auszeichnung scharf. „Pascal Ferre hat gelogen, er hat meinen Namen benutzt, um für sich selbst zu werben und für die Zeitung, für die er arbeitet“, schrieb Ronaldo auf Instagram. Damit ging er auf Äußerungen des Chefredakteurs von „France Football“ ein, der behauptet hatte, dass Ronaldos größtes Ziel sei, seine Karriere mit mehr Goldenen Bällen als sein Dauerrivale Lionel Messi zu beenden.

„Es ist inakzeptabel, dass die Person, die für die Verleihung eines so prestigeträchtigen Preises verantwortlich ist, auf diese Weise lügt, in absoluter Respektlosigkeit gegenüber jemandem, der France Football und den Ballon d’Or immer respektiert hat“, ergänzte Ronaldo.