Nach dem zweiten Platz im Einzel-Bewerb am Samstag an gleicher Stelle war Hauser diesmal im Sprint über 7,5 Kilometer nicht zu schlagen. Nach fehlerfreier Schießleistung und einer starken Vorstellung in der Loipe setzte sich die 27-Jährige mit 12,5 Sekunden Vorsprung auf die schwedische Lokalmatadorin Elvira Öberg, die zweimal daneben schoss, durch. Dritte wurde die Belarussin Hanna Sola, die mit einem Fehler und 14,4 Sekunden Rückstand auf die Siegerin das Siegerfoto komplettierte.
„Es ist verrückt für mich, einen Sprint zu gewinnen. Es war am Schießstand mit zweimal null perfekt, und auch in der Loipe ist es sehr gut gelaufen“, sagte die Siegerin, „ich hatte schon einen super Start in der Vorwoche, aber damit habe ich nicht gerechnet, das ist einfach unglaublich“.
Hauser führt im Weltcup
Lisa Hauser feierte am Donnerstag in Östersund ihren dritten Sieg im Biathon-Weltcup, den ersten in einem Sprintbewerb über 7,5 km. Die Tirolerin liegt damit auch im Gesamtweltcup in Führung.
Im Weltcup katapultierte sich Hauser damit als erste Österreicherin an die Spitze. Die Massenstart-Weltmeisterin von 2020 führt nun fünf Punkte vor Dsinara Alimbekawa aus Belarus, die am Donnerstag zweitplatzierte Öberg ist 23 Zähler hinter Hauser Dritte.

Erstmals als Erste in die Verfolgung
Hauser holte sich damit nach dem Einzel in Antholz im Jänner und dem auch zum Weltcup zählenden Massenstart bei der Weltmeisterschaft in Pokljuka im Februar ihren insgesamt dritten Sieg in einem Solobewerb sowie ihren insgesamt neunten Podestplatz. Dazu kommen noch zwei Weltcup-Erfolge gemeinsam mit Simon Eder im Single Mixed. Dank ihres Sieges im Sprint gehört Hauser nun auch am Samstag (13.00 Uhr) in der Verfolgung über zehn Kilometer zu den großen Favoritinnen. Denn die Tirolerin wird erstmals in dieser Disziplin als Erste weglaufen.
Sie wolle das Trikot in ihrer Lieblingsdisziplin mit viermal Schießen natürlich verteidigen, bekräftigte die Kitzbühlerin. Der famose Saisonbeginn übertreffe aber schon jetzt ihre kühnsten Erwartungen. „So einen Start hätte ich mir nicht erträumen können. Das kann man nicht planen, das kann man sich nur wünschen, dafür bin ich sehr dankbar.“
Fehlerfrei, aber zurück
Im Gegensatz zu Hauser kamen die restlichen Österreicherinnen im Sprint trotz starker Schießleistungen nicht unter die besten 30. Dunja Zdouc schrammte als 33. allerdings knapp daran vorbei, besserte damit aber ihre Weltcup-Bilanz um acht Punkte auf. Julia Schwaiger, die wie ihre Teamkolleginnen vor ihr am Schießstand fehlerfrei geblieben war, klassifizierte sich bei tiefen Temperaturen und leichtem Schneefall auf dem 44. Platz. Anna Juppe und Christina Rieder verzeichneten je einen Fehler und reihten sich damit auf den Plätzen 59 bzw. 78 ein.
Im Herren-Sprint war Eder nach einer Strafrunde als lediglich 27. der Beste aus dem erneut nicht im Spitzenfeld befindlichen ÖSV-Team. Mit Felix Leitner, der am Schießstand ebenfalls einen Fehler verzeichnete, schaffte nur ein zweiter Österreicher als 35. (1:31,4) die Qualifikation für die Verfolgung. Den Sieg sicherte sich wie am Sonntag Lokalmatador Sebastian Samuelsson. Eder hat vor dem nächsten Bewerb am Sonntag einen Rückstand von 1:21,7 Minuten auf den Schweden.