Ski alpin

ÖSV-Damen bei Goggia-Show stark

Sofia Goggia hat am Freitag die erste Damen-Abfahrt der Weltcup-Saison in Lake Louise überlegen für sich entschieden. Die Italienerin gewann mit einem satten Vorsprung von 1,47 Sekunden vor der US-Amerikanerin Breezy Johnson. Mirjam Puchner schaffte es als beste Österreicherin mit 1,54 Sekunden Rückstand auf das Podium, Vierte wurde Ramona Siebenhofer (+1,96 Sek.), und auch Cornelia Hütter kam als Siebente in die Top Ten.

Tamara Tippler wurde Elfte, Christine Scheyer 15. Bei der ersten von insgesamt neun Saisonabfahrten gab auch Nicole Schmidhofer nach fast einem Jahr ihr Comeback nach ihrer schweren Knieverletzung. Die 32-Jährige kam dabei mit 4,62 Sekunden Rückstand als 35. ins Ziel.

Die 29-jährige Goggia feierte unterdessen ihren zwölften Weltcup-Sieg, den neunten in der Abfahrt. „Ich war wirklich schnell von Anfang an. Ich hatte das nicht erwartet, es ist unglaublich“, sagte die Italienerin im ORF. Goggia war im Jänner vor der Heim-WM in Cortina d’Ampezzo durch die Fraktur eines Schienbeinkopfes aus dem Bewerb genommen worden. Sie hatte davor aber in der Abfahrt so dominiert, dass ihr die Kristallkugel für den Disziplinen-Sieg nicht mehr zu nehmen war.

Sofia Goggia fährt in eigener Liga

Die Italienerin gewinnt die Abfahrt in Lake Louise überlegen.

Goggia, die bereits im einzigen Training für die Saisonpremiere in dieser Disziplin die Nase vorne hatte, legte eine Traumfahrt hin, in der sie ihren Vorsprung sukzessive ausbaute und mit knapp eineinhalb Sekunden Vorsprung auf Johnson ganz klar Rang eins eroberte.

1. Sofia Goggia (ITA)
2. Breezy Johnson (USA)
3. Mirjam Puchner (AUT)

„So ein Ergebnis ist viel wert“

Für Puchner war es die dritte Platzierung auf dem Podest, erstmals gewann sie dabei das Rennen nicht, anders als 2016 in St. Moritz bzw. 2019 in Soldeu. „So ein Ergebnis im ersten Rennen ist schon einmal viel wert, das Selbstvertrauen habe ich durch eine stabile Vorbereitung bekommen“, sagte die 29-Jährige im Interview. Ihr bisher bestes Resultat in Lake Louise war Rang sechs anno 2016.

Siebenhofer eröffnete das Rennen mit der Startnummer eins, was sich bemerkbar machte. „Natürlich war ich ein wenig eine Testpilotin, aber ich habe mich nicht unwohl gefühlt. Ich denke, die Strecke wurde oben schneller.“

Auch Hütter als starke Siebente legte ein gelungenes Abfahrtscomeback hin. Die Steirerin hatte hier 2017 nach einer Verletzung sogar gewonnen. „Für mich waren die Top-15 schon ein Ziel“, freute sich die ebenfalls von mehreren Verletzungen gebremste Steirerin. „Mein Grundspeed passt. Nur der Rückstand ist sehr groß, da will ich weiter nach vorne.“ Die mit Knieproblemen kämpfende Tippler (11.) sorgte dafür, dass vier ÖSV-Frauen in die Top Elf kamen, obwohl mit Nina Ortlieb eine Siegesfahrerin verletzt fehlt.

Schmidhofer mit Comeback zufrieden

Schmidhofer zeigte sich mit ihrer Leistung nach einem Jahr Rennpause zufrieden, wenngleich der Rückstand mit 4,62 Sekunden enorm war. „Das Rennen war besser, als die Zeit es aussagt. Es war cool zu fahren, mehr habe ich noch nicht drauf. Es war ein guter Schritt nach vorne.“

Nicole Schmidhofer (AUT)
GEPA/Mathias Mandl
Schmidhofer gab nach fast einem Jahr ihr Comeback bei einem Weltcup-Rennen

Mikaela Shiffrin wurde auf der Strecke, auf der sie 2017 ihren ersten Abfahrtssieg errungen hat, mit Startnummer 31 nur 26. Sie führt nach dem ersten Saison-Speed-Rennen weiter im Weltcup. Mit Petra Vlhova fehlt die erste Verfolgerin in Kanada überhaupt, die Slowakin konzentriert sich im Olympiawinter auf die technischen Disziplinen.

Die Fahrt von Goggia stimmte indes nachdenklich, auch Siebenhofer: „Das ist eine Denkaufgabe, sie hat eine richtig gute Fahrt erwischt, aber wir haben noch eine Chance.“ Am Samstag (20.30 Uhr, live in ORF1) steht die zweite Saisonabfahrt der Damen auf dem Programm.