Moenchengladbachs Coach Adi Huetter
APA/AFP/Ina Fassbender
Fußball

Hütter gegen Leipzig unter Beobachtung

Bei RB Leipzig gegen Borussia Mönchengladbach steht viel auf dem Spiel. Bei beiden deutschen Bundesligisten rumort es, in der 15. Runde gastiert der Tabellen-13. beim Elften Leipzig. Bei den von Adi Hütter trainierten Gladbachern hält man nach einer Horrorwoche nichts von überhasteten Trainerwechseln, in Leipzig dagegen ist Jesse Marsch nach 20 Partien wieder Geschichte. Sein Nachfolger Domenico Tedesco ist zum schnellen Erfolg verdammt.

Wenn der nicht unbedingt als Offensivapostel verschriene Deutsch-Italiener Tedesco das von der Vereinsführung nach wie vor am Leben gehaltene Ziel Champions League-Qualifikation erreichen will, sollte Leipzig mit Konrad Laimer die drei Partien (danach Augsburg, Bielefeld) bis zur Winterpause nicht verlieren.

In Gladbach gibt es trotz der aktuellen Krise demonstrative Rückenstärkung für Hütter. „Wenn man als Verein lange, lange Zeit nicht erfolgreich ist und wenn man merkt, dass es Anzeichen gibt, dass irgendwelche Abläufe nicht mehr funktionieren, dann werden wir uns kritisch damit auseinandersetzen“, sagte Sportdirektor Max Eberl zu möglichen personellen Konsequenzen.

Rumoren in der Borussia-Fanszene

Teile der Borussia-Fanzsene kritisierten Eberls und Hütters Umgang mit den Spielern nach dem 0:6 gegen Freiburg und sprachen von einer „Wohlfühloase“ bei den Borussen. Eberl kann damit nichts anfangen. „Was soll das heißen? Dass wir hier niemanden öffentlich an die Wand nageln und stattdessen lieber sachlich analysieren?“

Borussia Moenchengladbachs Manager Max Eberl
Reuters/Wolfgang Rattay
Gladbach-Sportdirektor Eberl stärkt Hütter vorerst noch den Rücken

Eberl sagte auch: „Wenn eben zwei Niederlagen dazu führen, dass ein Trainer infrage gestellt wird, dann können wir es wie im alten Rom machen, dass wir nach jedem Spiel mit Daumen hoch, Daumen runter entscheiden, ob der Trainer am nächsten Wochenende noch auf der Bank sitzen darf.“

„Haben das zusammen verbockt“

Sollte die vergangene Woche mit dem 1:4 im Derby beim 1. FC Köln und der folgenden katastrophalen Leistung gegen Freiburg dazu führen, dass sich Fans vom Club abwenden, so könne er damit leben, sagte Eberl. „Die, die weglaufen, die sollen auch wegbleiben. Die wollen wir nicht.“

Auch Hütter lehnte plakative Maßnahmen ab. „Wir haben das alle zusammen verbockt. Da können wir keinen einzeln herauspicken“, sagte Hütter, der weiter „auf der sachlichen Ebene bleiben“ will. „Etwas anderes wollen wir hier nicht, so bin ich auch nicht.“ Personelle Veränderungen könnte es trotzdem geben, ob etwa Stefan Lainer in der Startelf steht, war ungewiss. Der Salzburger tat sich bei seinen ersten Schritten nach seinem Knöchelbruch zuletzt sichtlich schwer.

Bayern ohne Sabitzer und Kimmich

Der vier Punkte vor Borussia Dortmund (gastiert in Bochum) liegende Tabellenführer Bayern München empfängt ohne den verletzten Marcel Sabitzer Mainz 05. Die Schlagzeilen gehörten im Vorfeld fast ausschließlich Impfskeptiker Joshua Kimmich, der nach seiner Coronavirus-Infektion mit leichten Infiltrationen in der Lunge zumindest den Jahresendspurt gegen Mainz, in Stuttgart und gegen Wolfsburg verpasst.

Schlager Freiburg gegen Hoffenheim

Ein Highlight der 15. Runde: Freiburg und Hoffenheim bestreiten ein badisches Derby, das gleichzeitig ein Schlager ist. Dass sich Freiburg als Vierter und Hoffenheim als Fünfter kurz vor der Winterpause in dieser Tabellenregion treffen würden, hätten vor der Saison wohl beide Clubs nicht erwartet.

Der Spieltag geht nicht ohne vorherige Diskussionen um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Bundesliga vonstatten. Von vier Vertretern schaffte es nur Bayern München ins Achtelfinale der Champions League, allein Lissabon stellt mit Benfica und Sporting mehr Teams in der K.-o.-Phase als die Bundesliga. In der Europa League immerhin kamen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt (treffen am Sonntag aufeinander) als Gruppensieger weiter, der 1. FC Union Berlin scheiterte hingegen in der Conference League.

Deutsche Bundesliga, 15. Runde

Freitag, 10. Dezember:
Köln Augsburg 0:2
Samstag, 11. Dezember:
Bayern München Mainz 2:1
Bochum Dortmund 1:1
Leipzig Mönchengladbach 4:1
Freiburg Hoffenheim 1:2
Hertha BSC Bielefeld 2:0
Wolfsburg Stuttgart 0:2
Sonntag, 12. Dezember:
Fürth Union Berlin 1:0
Frankfurt Leverkusen 5:2

Tabelle: