Das Logo der Olympischen Winterspiele in Peking auf einer Glaswand im Skigebiet Yangqing.
Reuters/Tingshu Wang
Ski alpin

Olympia in Peking als „Challenge“ für ÖSV

Die Olympischen Spiele 2022 in Peking lassen im Österreichischen Skiverband (ÖSV) die Köpfe auf Hochtouren rauchen. Für die Alpinen ist Patrick Riml maßgeblich mit der Organisation betraut und versucht, optimale Gegebenheiten an Ort und Stelle zu schaffen. „Das ist eine Challenge von A bis Z“, urteilte der Tiroler. Problematisch ist, dass man den Olympiaschauplatz Yanqing bisher nicht besuchen konnte.

Hinzu kommt das alles bestimmende Coronavirus-Thema, das „eigentlich viel schwieriger als letztes Jahr“ sei. „Schwierig ist einfach, dass wir keine Chance hatten, hinzufliegen. Wir haben nur ein bisschen Erfahrungswerte von den Rodlern und den Skicrossern. Da hat man mitgekriegt, dass es gar nicht so einfach war“, sagte der Leiter Hochleistungssport Alpin im ÖSV. Es wartet also eine Reise ins Ungewisse.

„In Korea 2018 war ich fünfmal drüben, bevor es losgegangen ist. Da kennst du dich aus und weißt, wo du hinmusst.“ In Yanqing hätten 2020 (Männer-) und 2021 (Frauen-)Weltcup-Rennen stattfinden sollen – die wurden aber wegen der Coronavirus-Pandemie frühzeitig abgesagt.

Patrick Riml (ÖSV)
GEPA/Michael Meindl
Die Erfahrungswerte von Riml in Sachen Olympiaressort in China halten sich in Grenzen

Komplizierte Logistik

Nach dem Kitzbühel-Wochenende am 22./23. Jänner will Riml nach China fliegen, um „ein bisschen ein Gefühl zu kriegen für die Distanzen, und wie es ausschaut mit den Unterkünften“. Am 28. oder 29. Jänner soll die Mannschaft in China ankommen, obwohl es bis jetzt keine bestätigten Flüge gibt. Eine große Menge an Material zur Skipräparierung allerdings „ist schon unterwegs“.

Bis dahin ist man für verlässliche Informationen auf das Österreichische Olympische Comite (ÖOC) angewiesen, mit dem man sich ständig austausche. Auf diesem Weg versucht der ÖSV auch, seine Wünsche und Bedenken zu kommunizieren.

Vorgaben aus China können sich rasch ändern

Distanzen, Pisten, Unterkünfte, zusätzliche Räumlichkeiten für die Betreuer und Serviceleute sind nur ein paar der Unbekannten, zumal sich die Vorgaben aus China auch rasch ändern können. „Unser Ziel war natürlich, dass wir ein eigenes Team Hospitality haben, dass wir unseren eigenen Koch mitnehmen“, erklärte Riml.

Olympisches Skigebiet in Yanqing
AP/Imaginechina
Den Olympiaschauplatz Yanqing kennen die Alpinen nur von Fotos

Selbst wenn das allenfalls noch klappen könnte, würde sich aber die Frage nach der Verfügbarkeit der richtigen Lebensmittel stellen. Lagerkoller könnte drohen, weil „jeder die ganze Zeit in der Bubble bleiben“ muss. Möglicherweise in eng bemessenen Zimmern für zwei Athleten. „Denn du hast nicht die Kapazitäten, dass du sagst, jeder hat ein Einzelzimmer, weil sie das nicht zur Verfügung stellen.“

Schreckensszenario Quarantäne

Die offenbar weitaus ansteckendere Omikron-Variante und der chinesische Staatsapparat sind weitere unbequeme Aspekte. Über allem schwebt das Schreckensszenario einer Quarantäne im Reich der Mitte. „Aber es ist für jeden gleich“, stellte Riml klar und betonte, dass man positiv bleiben müsse. „Wir fliegen da rüber und müssen das Beste draus machen. Da können wir jammern, aber es nützt nichts.“