Marita Kramer
GEPA/Hans Oberlaender
Skispringen

Erstmals K.-o.-Modus bei Damen in Ljubno

Das bewährte Weltcup-Doppel der Skispringerinnen in Ljubno ist von Februar auf den Jahreswechsel übersiedelt und bringt zu Silvester und Neujahr mit einem K.-o.-Modus wie bei der Vierschanzentournee der Herren eine Neuerung für Sara Marita Kramer & Co. In den rund zwei Wochen seit dem Weltcup in Ramsau legten die Österreicherinnen noch vor Weihnachten zwei Trainingstage ein. Nach individuellen Einheiten wurde am Dienstag in Villach geübt, die Anreise nach Slowenien erfolgte am Mittwoch.

ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer berichtete gegenüber der APA von guten Bedingungen bei Temperaturen um zehn Grad Celsius. Der Fokus musste über Weihnachten anders als in vergangenen Jahren aufrechterhalten werden, da es diesmal eben ins neue Jahr keine längere Pause gibt. Extrem stark schätzt der Coach die Sloweninnen ein: „Die haben da sicher trainiert und sind auf ihrer Heimschanze immer so motiviert, wie von Bienen gestochen.“

Der Steirer wies auf das eigene Profil der Schanze mit einem steilen Anlauf und einem sehr kurzen Tisch hin. „Es werden da alle bei so 85 bis 92 Metern eng beisammen sein. Wir wollen an unsere Leistungen vor Weihnachten anschließen.“ Da feierte Kramer in Ramsau ihren fünften Saisonsieg, im Weltcup führt die Salzburgerin nach sieben Einzel-Bewerben 169 Punkte vor der Deutschen Katharina Althaus. Im Nationencup liegen die Österreicherinnen 192 Zähler vor den Sloweninnen in Front.

Premiere für Skispringerinnen

Beim Weltcup in Ljubno tragen die Skispringerinnen rund um den Jahreswechsel erstmals zwei Bewerbe im K.-o.-Modus aus. Als Favoritin gilt wieder einmal die Österreicherin Sara Marita Kramer.

Sorschag statt Kreuzer im ÖSV-Aufgebot

Die zuletzt wenig überzeugende Chiara Kreuzer ist diesmal nicht dabei, sie soll im Training zur Form finden. Dafür steigt die vor Saisonbeginn verletzt gewesene Team-Weltmeisterin Sophie Sorschag in die Saison ein. Neben Kramer mit dabei sind auch Eva Pinkelnig, Jacqueline Seifriedsberger und die schon mehrmals in Ljubno erfolgreiche Daniela Iraschko-Stolz. Die Steirerin gewann in Slowenien dreimal (2015, 2016, 2018) im Einzel und einmal (2020) im Team.

Daniela Iraschko-Stolz
GEPA/Matic Klansek
Iraschko-Stolz konnte schon viermal in Ljubno gewinnen, zuletzt 2020 im Team-Bewerb

Den K.-o.-Modus nach dem Muster der Herren findet Rodlauer vor allem für die Athletinnen eine interessante, spannende Sache. Er begrüßt die Priorisierung von Ljubno mit Villach für eine Frauen-Tournee, womöglich schon nächste Saison. „Die Idee ist sehr gut, man denkt sich etwas dabei. Es geht in eine gute Richtung.“

Wie Mario Stecher, Sportlicher Leiter im ÖSV für Skispringen und Nordische Kombination, hält es Rodlauer für wichtig, für die Frauen etwas Eigenständiges abseits der Männer-Tournee aufzubauen. Zudem sei bei einer Tournee auf kleineren Schanzen mehr Spannung zu erwarten. Der erste Bewerb in Ljubno am Freitag beginnt um 16.30 Uhr, im zweiten Springen am Samstag geht es ab 16.00 Uhr (jeweils live in ORF1) um Weltcup-Punkte.

Kramer in Qualifikation die Beste

Kramer war in der Qualifikation mit einem Sprung auf 91,5 Meter und 144,0 Punkten die Beste vor den Sloweninnen Ema Klinec (141,4) und Ursa Bogataj (139,9). Neben der fünffachen Saisonsiegerin schafften auch alle anderen ÖSV-Springerinnen die Qualifikation für den Bewerb.